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fast food - big body! Oder: Gibt es Alternativen?
Übergewicht (Adipositas) - eine zunehmende Volkskrankheit in Industrienationen?

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Ein Beispiel für das Ende
einer Fett-Karriere
   

Übergewicht (Adipositas) - Zahlen ...

     
  Hier ein Beispiel für eine Fettkariere:
  • Als Jugendliche leichte Gewichtsprobleme (80 kg);
  • erste medizinisch assistierte Diät (95 kg);
  • vier Jahre "Weight Watchers" (100 kg);
  • Diät mit Tabletten (120 kg),
  • Ernährungsberatung (110 kg)
  • psychotherapeutische Behandlung (130 kg);
  • erneut Diät mit Tabletten (140 kg);
  • Operation bei 160 kg.

Überraschenderweise legt nicht nur der Nachwuchs der Industriestaaten an Gewicht zu. Auch in den Entwicklungsländern gibt es immer mehr übergewichtige oder sogar fettsüchtige Kinder. Verantwortlich sind die zunehmende Verstädterung und der Trend zu vorgefertigter Nahrung.
Fett war einst die Speichersubstanz für Energie in Hungersnöten. Prinzipiell ist Fett auch ein geniale Erfindung der Evolution.

     
Fett war die Speichersubstanz für Mangelzeiten
  Aber: In den letzten Jahren hat sich unser Speiseplan und unsere Essenzubereitung sehr stark verändert. Zum Beispiel war zu Zeiten unserer Großeltern Fleisch noch ein Festessen.
     
Heute führt eine fettreiche Nahrung zu einer globalen Fettsucht
  "Ein dickes Kind ist ein gesundes Kind", hieß es in kargen Zeiten. Es könne Hungersnöte besser überstehen und Infektionen trotzen. Inzwischen nehmen die Kinder der Welt jedoch in einem Maß zu, dass ihre Gesundheit gefährdet.
   
 

Maße für eine Bewertung
von Unter- bis Übergewicht

   
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Die Brocca-Formeln

 
  • [Normalgewicht in kg] = [Körpergröße in cm] - 100
  • [Idealgewicht Männer] = 0,9 · [Normalgewicht]
  • [Idealgewicht Frauen] = 0,85 · [Normalgewicht]
Bei Kindern gelten diese Formeln nicht. Wenn ihr Gewicht den errechneten Wert um bis zu 10 % über- bzw. unterschreitet, so liegen sie immer noch im Normalbereich.
Der Nachteil dieser Formel ist, dass das Broca-Sollgewicht stark von der Körpergröße abhängt, d.h bei besonders großen oder kleinen Menschen ist diese Berechnungsformel ungeeignet.
 
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Der Body-Mass-Index (BMI)

 

Von der Weltgesundheitsorganisation wird zur Bewertung des Gewichts der KMI (Körper-Masse-Index) oder BMI (Body-Mass-Index) herangezogen.

  • BMI =
    Körpergewicht [kg] dividiert durch (Körpergröße [m])²
Mit dieser Formel wird das wünschenswerte Körpergewicht festgelegt, denn der KMI oder BMI korreliert mit der Masse des Körperfettes, welches das größte Problem bei der Ausprägung von Übergewicht (aber auch die Ausprägungen von Unterernährung) ist.
     
Klassifikation mit dem BMI
bei Erwachsenen
 
BMI < 20 kg/m²
20 kg/m² < BMI < 25 kg/m²
25 kg/m² < BMI < 30 kg/m²
BMI > 30 kg/m²
BMI > 40 kg/m²
 
Untergewicht
Normalgewicht
leichtes Übergewicht
Übergewicht (adipös)
Extremes Übergewicht
     
Aber der BMI-Wert
ist vom Alter der Kinder und Jugendlichen abhängig
  Welche BMI-Zahlen aber ein Untergewicht, Normalgewicht oder Übergewicht anzeigen, das ist auch vom Alter abhängig, da Kinder gegenüber Erwachsenen immer noch wachsen und Mädchen und Jungen unterschiedlich wachsen.
 
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BMI-Grenzwerte
für männliche Kinder
und Jugendliche in
Abhängigkeit vom Alter

Quelle: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)

 
Alter
in Jahren
BMI (gemessen in kg/m²) für
Unter-
gewicht
Normal-
gewicht
Über-
gewicht
starkes
Über-
gewicht
7
13,9
15,7
18,3
20,2
8
14,1
16
19
21,1
9
14,3
16,4
19,8
22,2
10
14,6
16,9
20,6
23,4
11
15
17,4
21,4
24,5
12
15,4
18
22,3
25,4
13
15,9
18,6
23
26,3
14
16,5
19,3
23,7
27
15
17
19,9
24,4
27,5
16
17,6
20,5
14,9
28
17
18,1
21
25,4
28,4
18
18,6
21,6
25,9
28,8
     

BMI-Grenzwerte
für weibliche Kinder
und Jugendliche in
Abhängigkeit von Alter

Quelle: Bundeszentrale fü gesundheitliche Aufklärung (BZgA)

 
Alter
in Jahren
BMI (gemessen in kg/m²) für
Unter-
gewicht
Normal-
gewicht
Über-
gewicht

starkes
Über-
gewicht

7
13,7
15,5
18,5
20,4
8
13,9
16
19,3
21,5
9
14,2
16,5
20
22,6
10
14,5
16,9
20,8
23,5
11
14,9
17,5
21,6
24,5
12
15,4
18,2
22,5
25,5
13
16,1
18,9
23,3
26,3
14
16,7
19,6
24,1
27
15
17,3
20,2
24,6
27,5
16
17,7
20,6
24,9
27,7
17
18
21
25,1
27,7
18
18,4
21,3
25,3
27,8
   
   

Übergewicht (Adipositas),
Zahlen, Ursachen und Folgen

   
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Übergewicht in Deutschland mit einem BMI > 25
 
Im Alter von ... bis
unter ... Jahren
Männer
in Prozent
Frauen
in Prozent
75 und älter
55
43
70 -75
67
56
65 -70
73
59
60 - 65
71
57
55 - 60
69
49
50 - 55
67
47
45 - 50
64
41
40 - 45
58
33
35 - 40
52
29
30 - 35
46
24
25 - 30
37
21
20 - 25
23
14
18 - 20
16
11
alle
56
39
     

Anmerkung:
  Tabellen auf dieser Seite lassen sich nach Microsoft Excel exportieren, wenn sie im Microsoft Internet Explorer angesehen werden.
Hier der Weg dahin: Mit der rechten Maustaste in die Tabelle klicken und im Auswahlmenü "Nach Microsoft Excel exportieren" wählen.
     
Übergewicht und Adipositas bei deutschen Jungen und Mädchen von der Geburt an bis zur Vollendung des 17. Lebensjahres
(Angaben in Prozent)

Quelle: ZEIT 40/2006

 
     

Adipositas- und Übergewicht-Anteil in Österreich

Quelle:
http://www.aengus.at/index.html
Arzt und Diätassistent

 
Im Alter von ... bis
unter ... Jahren
BMI 27 bis 29,9
in Prozent
BMI größer 30 in Prozent
20 - 24
7,7
5,9
25 - 44
19.9
15,1
40 - 59
26,4
32,1
60 - 74
28,9
31,6
älter als 75
20,1
15,3
     
Übergewicht in anderen Ländern mit einem BMI > 30

 

Quelle der Insgesamt-Werte
DIE ZEIT 15/2004
 
Land
Männer
in Prozent
Frauen
in Prozent
Insgesamt in Prozent
Japan
...
...
3
Schweiz
...
...
7
Italien
...
...
9
Frankreich
9
8
9
Östereich
...
...
9
Schweden
...
...
9
Niederlande
9
8
9
Dänemark
...
...
10
Finnland
14
11
11
Deutschland
...
...
11
Alte Bundesländer
18
20
...
Neue Bundesländer
21
28
...
Island
...
...
12
Spanien
...
...
13
England
15
17
22
Tschechische Republik
22
26
15
Russland
11
29
...
USA (kaukasisch)
20
22
...
USA (hispanisch)
22
35
...
USA (schwarz)
21
40
...
USA insgesamt
...
...
31
Kanada
16
16
15
Australien
20
20
21

 

   

Übergewichtigkeit und krankhafte Fettleibigkeit nehmen zu!

  In den Industriestaaten sind krankhafte Fettleibigkeit und Übergewichtigkeit so häufig geworden, dass Experten von "Epidemie" sprechen und eine "Volksseuche" diagnostizieren. Deutschland gehört zu den Ländern mit der höchsten Adipositas-Rate. Rund 20 % der Erwachsenen gelten als dick bis extrem dick, weitere 40 % als übergewichtig. Und die Kurven steigen nicht nur in Deutschland!
     
Eine Nation verfettet
 
Jahr
Anteil fettleibiger Amerikaner in den USA
mit einem BMI > 30
1985
8 bis 10 %
1995
10 bis 19 %
2002
19 bis 25 %
     
Ursachen der Adipositas
  Die Ursachen sind vielfältig: gesellschaftlich, genetisch, ökonomisch, evolutionär, physiologisch und psychologisch. Auch die Vererbung spielt eine Rolle bei der Fettleibigkeit (Adipositas). Erbidentische Zwillinge legten bei einem groß angelegten Experiment mit 673 ein- und zweieiigen Zwillingspaaren relativ gleichartig zu. Die erheblichen Unterschiede zwischen den Paaren weisen aber darauf hin, dass es schlechte und gute Futterverwerter gibt. Einhellig betonen alle beteiligten Wissenschaftler, dass der Einfluss der Gene nur etwa 30 % ausmacht. Keine Ursache ist so entscheidend, wie die moderne Lebensweise: fettreiche Nahrung, mangelnde Bewegung und - paradoxerweise - häufige Diäten.
     
u.a.: Verändertes Ernährungsverhalten
  In den letzten 100 Jahren haben sich die Ernährungsgewohnheiten vor allem in den entwickelten Industrieländern grundlegend verändert. Diese Veränderungen stehen nach wissenschaftlichen Erkenntnissen in einem direkten Zusammenhang mit der Zunahme der Übergewichtsproblematik in diesen Ländern. So bestand die Nahrung noch um 1900 in Deutschland aus 60-70 % Kohlenhydraten und 20-25 % Fett. Heute dagegen wird viel mehr Fett verzehrt.
Weiterhin war der Anteil des Arbeitsumsatzes am menschlichen Energiehaushalt um die Jahrhundertwende größer als heute. Außerdem nehmen sich heute viele Menschen kaum noch richtig Zeit für das Essen, es muss alles schnell gehen, was den Erfolg von fett-und kalorienreichem Fast-Food erklärt.
     
Folgen Adipositas
  Adipositas ist vor allem eine Folge der realisierten uralten Wunschvorstellung der Menschheit: Wohlstand, Nahrungsüberfluss und Reduzierung körperlicher Anstrengungen. Aber Adipositas geht mit gesundheitlichen Risiken einher: Lungenembolien, Diabetes, Depression, Atemnot, erhöhter Blutdruck, rasche Ermüdbarkeit, Schlafstörungen, Gallen- und Venenleiden, degenerative Gelenkerkrankungen.
ABER: "Etwa 80 % aller Typ-2-Diabetiker sind übergewichtig. Durch Abnehmen erreichen mehr als die Hälfte wieder normale Blutzuckerwerte. Die Übrigen sind auf deutlich weniger Medikamente angewiesen." (Apotheken Illustrierte 2000/3)
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