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Ökologischer Landbau: u.a. "Schädling"sbekämpfung ...
Formen der Landwirtschaft - Ökologischer Landbau - Arterhaltender Pflanzenschutz ...

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Ökologischer Landbau
- Daten und Zahlen


Arterhaltende "Unkraut"bekämpfung

 

Formen der Landwirtschaft

 
     
Konventionelle Landwirtschaft
  Ziel der konventionellen Landwirtschaft ist die effiziente Produktion von Lebensmitteln und Industrierohstoffen. Zur Produktivitätssteigerung nutzt die konventionelle Landwirtschaft jeden sinnvoll möglichen technischen Fortschritt und ersetzt daher in hohem Maße natürliches durch künstliches Kapital. Ökologische Zielsetzungen nehmen keine herausragende Stellung ein und werden nur im Rahmen rechtlicher Vorgaben verfolgt (Umweltschutzauflagen).
     
Nachhaltige Landwirtschaft - Integrierte Landwirtschaft
  Nachhaltige Landwirtschaft ist eine Entwicklung, die die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne dass die Möglichkeiten zukünftiger Generationen, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen, gefährdet werden. "So viel Chemie wie nötig, so wenig wie möglich", unter dieser einfachen Formel lässt sich das Grundprinzip der Integrierten Landwirtschaft zusammenfassen.
Die integrierte Produktion versucht ein Gleichgewicht zwischen ökologischer Verträglichkeit und Wirtschaftlichkeit zu finden. Ziel ist eine standortgerechte, umfassende, möglichst naturnahe Bewirtschaftung unter Abwägung aller Bewirtschaftungsmethoden einschließlich der konventionellen.
     
Biologischer oder
ökologischer Landbau
 

Für den ökologischen Landbau ist der Bauernhof ein ganzheitliches System aus Boden, Pflanzen, Tieren und Menschen. Das Ziel ist es, dieses System in der Art eines natürlichen Stoff- und Energiekreislaufes so zu bewirtschaften, dass möglichst wenige Nährstoffe von außen zugeführt werden müssen und dennoch die Böden nicht ausgelaugt werden. Dabei ist traditionelles Wissen ebenso gefragt wie moderne Technik; denn auch der Bio-Bauer mäht nicht mehr mit der Sense.
Bio-Bauern dürfen sich gegen Unkraut, Pflanzenkrankheiten und Schädlingen nicht mit chemisch-synthetisch hergestellten Pflanzenschutzmitteln wehren. Sie wenden meist vorbeugende Methoden oder natürliche Regulationsmechanismen an.
Neben allen Regelungen, die auch für die konventionellen Landwirte gelten, müssen Öko-Bauern zusätzliche Vorschriften einhalten. Die wichtigste davon ist die EU-Verordnung über den ökologischen Landbau. Sind die Bauern Mitglied in einem Anbauverband, müssen sie auch dessen Richtlinien befolgen. Diese sind in den meisten Fällen strenger als die EU-Verordnung.

     
Umstellung auf den
biologischen Landbau
 

Öko-Bauer wird man nicht von heute auf morgen, auch für die Umstellung gibt es strenge Vorschriften. Zunächst muss er sich bei einer zugelassenen Kontrollstelle melden, diese nimmt alle Details des Betriebes auf, und dann muss der Bauer zwei bis drei Jahre nach den Vorschriften des Ökoverbandes arbeiten, bevor ihm die Zulassung erteilt wird.
Die EU-Vorschriften erlauben auch eine Teilumstellung des Betriebes, was aber von den meisten Anbau-Verbänden abgelehnt wird, da dann eine Kontrolle sehr schwierig ist.

     
Allgemeines zum ökologischen Landbau
 

Im Folgenden seien einige entscheidende Punkte genannt, die den heutigen ökologischen Landbau charakterisieren:

  • Der ökologische Landbau bezieht sich auf die Konzepte der Ökosystem-Theorie, die den Naturhaushalt über Stoff- und Energiekreisläufe beschreibt. Gekoppelt mit der ursprünglichen Idee der Selbstversorgung lässt sich daraus der in der ökologischen Landbaupraxis verfolgte Grundsatz der Kreislaufwirtschaft ableiten. Hiernach soll der Betrieb nach einer ganzheitlichen Auffassung idealerweise lediglich durch die Nutzung seiner eigenen Ressourcen gemäß den geschlossenen Stoffkreisläufen bewirtschaftet werden. Konkret heißt dies, dass Ackerbau und Viehhaltung aneinander gekoppelt sind: Auf der Ackerfläche werden neben Verkaufsfrüchten die benötigten Futterpflanzen für die Tierhaltung erzeugt.
  • Der Bodenbewirtschaftung und der damit verbundenen Bodenfruchtbarkeit kommt eine große Bedeutung zu, weshalb auf eine vielseitige Fruchtfolge und schonende Bodenbearbeitung gesetzt wird. Zur Düngung werden betriebseigene pflanzliche und tierische Abfallstoffe verwertet und organische oder in natürlicher Form vorliegende mineralische Dünger eingesetzt. Auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel wird verzichtet und stattdessen auf natürliche Regulationsmechanismen zurückgegriffen.
  • Anfang der 1980er wurde die artgerechte Tierhaltung erstmals thematisiert und Konzepte dazu entwickelt.
  • Die ökologische Landwirtschaft lehnt den Einsatz gentechnisch veränderter Organismen klar ab
   
   

Ökologischer Landbau - Daten und Zahlen

   
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Entwicklung des
ökologischen Landbaus
  Nach der Gründung der „Pionierverbände“ Demeter (für biologisch-dynamischen) und Bioland (für organisch-biologischen Anbau) etablierten sich Anfang der 1980er Jahre mit Naturland und Biokreis zwei weitere, inzwischen bundesweit tätige Anbauverbände. In Verbindung mit dem wachsenden Interesse an der Biobranche wurden in den Jahren bis 1996 vier weitere Verbände gegründet, die produktbezogene (Ecovin) oder regionale (Gäa, Biopark und Ecoland) Schwerpunkte setzten.
     
Quelle: Wikipedia
 
 

Landwirtschaftlich genutzte Fläche
von ... bis ... Hektar

Betriebe

Landwirtschaftlich
genutzte Fläche

2003

2005

2003

2005

Anzahl in 1.000

in 1.000 ha

unter 10

165,4

150,6

712,5

646,9

10 - 30

117,3

110,0

2.138,6

2.007,0

30 - 50

54,5

51,3

2.127,6

2.004,4

50 - 100

54,9

54,4

3.823,2

3.803,4

100 - 200

19,5

20,7

2.586,0

2.766,8

200 und mehr

9,0

9,6

5.620,1

5.795,4

Insgesamt

420,7

396,6

17.008,0

17.024,0

darunter ökologischer Landbau

unter 10

3,3

2,9

18,4

16,0

10 - 30

5,0

4,8

91,9

89,6

30 - 50

2,3

2,2

87,6

85,5

50 - 100

2,0

2,1

142,0

146,1

100 - 200

0,8

0,9

105,4

127,4

200 und mehr

0,5

0,6

285,8

318,0

Insgesamt

13,9

13,6

731,2

782,5

 
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Entwicklung des ökologischen Landbaus in Deutschland

Stand: August 2007

Quelle: Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz

 

Fläche und Anteil an der Agrarfläche

Jahr

Fläche (Hektar)

Anteil an Agrarfläche
insgesamt

1996

354.171

2,1

1997

389.693

2,3

1998

416.518

2,4

1999

452.327

2,6

2000

546.023

3,2

2001

634.998

3,7

2002

696.978

4,1

2003

734.027

4,3

2004

767.891

4,5

2005

807.406

4,7

2006

825.538

4,9

     
   

Anzahl der Betriebe und Anteil an Agrarbetrieben

Jahr

Anzahl Betriebe

Anteil an
Agrarbetrieben insgesamt

1996

7.353

1,3

1997

8.184

1,5

1998

9.213

1,7

1999

10.425

2,2

2000

12.740

2,8

2001

14.702

3,3

2002

15.626

3,6

2003

16.476

3,9

2004

16.603

4,1

2005

17.020

4,2

2006

17.557

4,6

     
Wachstum des ökologischen Landbaus in Deutschland 2007 deutlich über Niveau der Vorjahre

Quelle: Ökolandbau.de

 

Bei einem Zuwachs der ökologisch bewirtschafteten Fläche um 4,8 Prozent (2006: 2,3 Prozent) hat sich die Zahl der ökologisch wirtschaftenden landwirtschaftlichen Unternehmen 2007 um 6,5 Prozent erhöht (2006: 3,2 Prozent). Die Gesamtzahl der im Öko-Sektor tätigen Unternehmen (Erzeuger, Verarbeiter, Importeure, Händler) in Deutschland ist mit einer Steigerung von 11,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 26.820 Unternehmen angestiegen (2006: 8,8 Prozent). Dies geht aus den Jahresmeldungen der Länder über den ökologischen Landbau für 2007 hervor.

     
Beispiel:
Wachstum der Anbaufläche für Freilandgemüse in Rheinland Pfalz

Quelle:
Statistisches Landesamt RF

 
Jahr
Anbaufläche in ha
1980
4824
1985
5792
1990
7300
1995
9853
2000
13922
2005
16101
     
Landwirtschaft –
Betriebe, Arbeitskräfte, Bodennutzung
in Deutschland

1) Landwirtschaftliche Betriebe mit
2 ha landwirtschaftlich genutzter Fläche (LF) und mehr.
2) Im Betrieb beschäftigte Familienarbeitskräfte und familienfremde Arbeitskräfte; in landwirtschaftlichen Betrieben mit 2 ha LF und mehr

Quelle: Statistische Ämter
des Bundes und der Länder

 

Land

Landwirt-
schaftliche Betriebe
1)

Landwirt-
schaftliche Arbeits-
kräfte 2)

Landwirt-
schaftlich
genutzte Fläche 1)

ins- gesamt

dar. Ackerland

in 1.000

in 1.000 ha

Jahr

2005

2006

Baden-
Württemberg

60,6

208,3

1.437,2

829,8

Bayern

129,7

332,3

3.224,7

2.076,8

Berlin

0,1

0,5

2,4

1,4

Brandenburg

6,7

39,7

1.336,4

1.042,2

Bremen

0,2

0,7

8,5

1,5

Hamburg

1,0

3,2

13,8

5,7

Hessen

23,6

68,5

773,6

484,9

Mecklenburg-
Vorpommern

5,2

28,7

1.368,6

1.091,7

Niedersachsen

53,1

176,0

2.617,7

1.850,4

Nordrhein-
Westfalen

51,2

156,9

1.505,2

1.071,8

Rheinland-Pfalz

27,3

108,3

708,4

390,3

Saarland

1,7

4,5

77,0

36,3

Sachsen

7,8

41,9

910,8

721,2

Sachsen-Anhalt

4,9

27,7

1.175,1

1.003,8

Schleswig-Holstein

18,2

52,1

997,6

644,0

Thüringen

5,1

27,2

793,8

614,2

Deutschland

396,6

1.276,4

16.951,0

11.866,1

     

Anmerkung:
  Tabellen auf dieser Seite lassen sich nach Microsoft Excel exportieren, wenn sie im Microsoft Internet Explorer angesehen werden.
Hier der Weg dahin: Mit der rechten Maustaste in die Tabelle klicken und im Auswahlmenü "Nach Microsoft Excel exportieren" wählen.
     
Die Größe der Anbauverbände
in Deutschland
nach Betrieben und Fläche
(Stand Januar 2006)

Quelle: Wikipedia

 
Anbauverband
Anzahl der Betriebe
Anbaufläche in ha
Biokreis
562
15521
Bioland
4540
201959
Biopark
667
13434
Dementer
1365
61817
Ecoland
17
623
Ecovin
194
1098
Gäa
485
52872
Naturland
1776
82541
 
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Bio-Anbaufläche
im Jahr 2005

Im Jahr 2005 wurden in den Ländern der Europäischen Union (EU25) 3,9% der agrarwirtschaftlich genutzten Flächen für die Biologische Landwirtschaft genutzt. Die Länder mit dem höchsten Anteil sind Österreich (11%), Italien (8.4), die Tschechische Republik und Griechenland (jeweils 7.2%).
Den geringsten Anteil an Bioanbauflächen weist Malta (0.1%) auf, gefolgt von Irland (0.8%)
(siehe Tabelle).

Quelle: Eurostat 2007

 

Land

Bio-Anbaufläche
2005 (in ha)

Bio-Anbaufläche
2005
in %

Australien

11.800.000

4,1

Belgien

22.994

1,7

Dänemark

134.129

5,2

Deutschland

807.406

4,7

Finnland

147.587

6,5

Frankreich

560.838

2

Griechenland

288.737

7,2

Irland

34.912

0,8

Italien

1.069.462

8,4

Lettland

118.612

7

Litauen

64.544

2,3

Luxemburg

3.158

2,4

Malta

14

0,1

Niederlande

48.765

2,5

Österreich

360.369

11

Polen

82.730

2,4

Portugal

233.458

6,3

Schweden

222.268

6,2

Slowakei

90.206

4,8

Slowenien

23.499

4,8

Spanien

807.569

3,2

Tschechische Republik

254.982

7,2

Ungarn

128.576

2

Vereinigtes Königreich

608.952

3,8

Zypern

2

1,1

     
Bio-Umsätze auf
unterschiedlichen Vertriebskanälen in Prozent

Quelle: Ökolandbau.de

 
Vertriebskanal
1997
2003
2004
2005
Lebensmittel- einzelhandel
28
35
36,6
41
Biofachhandel
31
26
25,7
25,4
Reformhäuser
10
8
7,7
6,2
Erzeuger
19
17
16
13,8
Sonstige
12
14
14
13,6
     
Der Marktanteil
von Bioprodukten

Quelle: Foodwatsch,
Stand Januar 2007.

  Der Marktanteil von Bioprodukten liegt insgesamt zwischen drei und vier Prozent: Zwar vermeldete die ökologische Lebensmittelwirtschaft für das Jahr 2005 eine Umsatzsteigerung von knapp 15 Prozent, weshalb die Branche das Ende ihres Nischendaseins feierte. Doch trotz des ausgerufenen Bio-"Booms" lag der Marktanteil von Bioprodukten im Jahr 2006 nur zwischen drei und vier Prozent. Von den jährlich 138 Milliarden Euro Umsatz mit Lebensmitteln in Deutschland entfallen etwa 5 Milliarden auf die Biobranche.
 
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Ackerfläche und Nahrungsgrundlage in China -

Auszug aus einem Tagungsbeitrag zum Thema "China als aufsteigende Weltmacht" von Wolfgang Taubmann, bpb, 2001

  Die natürliche Ausstattung setzt für 74 % der chinesischen Bevölkerung, d.h. rd. 860 Mio. Menschen, die im ländlichen Raum leben und arbeiten, relativ eindeutig zu erfassende Rahmenbedingungen.
Erstes Kennzeichen des Ertragspotentials ist die Begrenzung der Anbaufläche. Nach offiziellen Angaben betrug die Ackerfläche 1995 knapp 95 Mio. ha; damit stünden 9,9% der Fläche des Landes als Ackerfläche zur Verfügung (Stat. Yearbook 1998, 389). Diese Angaben werden jedoch kontrovers diskutiert. Auch nach Meinung chinesischer Fachleute wird die verfügbare Ackerfläche unterschätzt. Ein bis 1992 geheimgehaltener Landzensus von 1985 - basierend auf Luftbildauswertungen - ergab eine Fläche von 138,9 Mio. ha, allerdings unter Einschluß von kleinen Feldwegen, Kanälen usw. (Aubert 1997). Schätzungen westlicher und chinesischer Experten bewegen sich zwischen 125 und 140 Mio. ha. ... Der erste Nationale Agrarzensus, der 1997 in China durchgeführt wurde, bestätigte diese Einschätzung in etwa: Am 31. Oktober 1996 betrug das "cultivated land" 130 Mio. ha (Land, das regelmäßig für den Pflanzenbau genutzt werden kann. Es schließt regelmäßig kultiviertes Land, neu gewonnenes Land, unbearbeitetes Land, das weniger als drei Jahre nicht kultiviert worden ist, und sonstiges Brachland ein) (Abstract of the First National Agricultural Census in China, 1999).
Eine weitere Ausdehnung der Anbaufläche stößt jedoch auf natürliche Schranken, die nur mit erheblichem Mitteleinsatz zu überwinden wären. Zudem haben eine ökologisch unangepaßte Ausweitung der Nutzungsflächen im Nordwesten und Westen Chinas, Überweidung der Steppen und Sammeln von Brennmaterial bereits die Wüstenbildung beschleunigt und zur Ausbreitung der Bodenversalzung geführt. Fast 20% der Ackerfläche sind durch Salinisierung beeinträchtigt, insbesondere auch die bewässerten Flächen in Nordchina. ...
Immerhin ist nach dem Statistischen Jahrbuch von 1998 zwischen 1994 und 1995 eine Stabilisierung der Ackerfläche zu beobachten gewesen.
Legt man die optimistische Flächenschätzungsvariante zugrunde, so hat sich pro Kopf der Bevölkerung die Ackerfläche gleichwohl fast halbiert: betrug sie 1952 noch 0,19 ha, so 1997 noch 0,1 ha. (Zum Vergleich: USA 0,79 ha; Indien 0,21 ha). Die sich drastisch verschlechternde man-to-land ratio stellt zumindest auf Dauer eine ernsthafte Begrenzung für die Nahrungsgrundlage von 1,2 Milliarden Menschen dar.
Alle Anstrengungen müssen sich deshalb vornehmlich auf die weitere Ertragssteigerung innerhalb der vorhandenen Nutzfläche richten. Zwar hat sich der Mehrfachanbau auf gleicher Anbaufläche zwischen 1978 und 1994 nur unwesentlich von 1,51 auf 1,56 erhöht, doch sind vor allem die Erträge je Flächeneinheit durch verbessertes Saatgut und massiven Düngeeinsatz angestiegen. Der Verbrauch von Kunstdünger hat von 0,63 Mio. t im Jahr 1962 über 8,8 Mio. 1978 auf 40,9 Mio. t im Jahr 1997 zugenommen; d. h. er hat sich in drei Jahrzehnten fast versiebzigfacht (Statist. Yearbook 1999). Dass damit neben der Abnahme des Grenzertrags auch eine ungeheure ökologische Belastung zu verzeichnen sein wird, sei hier nur am Rande erwähnt. Inzwischen sind auch Agrarexperten der Meinung, es sei gerade wegen der diminishing returns vor allem der Hochertragsgebiete günstiger, Flächen mit mittlerem Ertragsniveau durch Be- und Entwässerungs- und Bodenschutzmaßnehmen zu verbessern.
Betrachtet man die Erntemengen, so ergeben sich vorerst relativ günstige Perspektiven: ...
Die verfügbare Getreidemenge pro Kopf stieg von rd. 300 kg auf 380 bis 400 kg, gleichzeitig nahm die Fleischproduktion (insbes. Schweinefleisch) in einem vorher unbekannten Ausmaß zu. Im selben Zeitraum ging der direkte Getreideverzehr zurück (1993 120 kg für einen Stadtbewohner jährlich, 205 kg für einen bäuerlichen Einwohner des Landes), während zunehmend Fleisch, Fisch, Milch und Eier auf dem Speiseplan erscheinen. Damit zeigt sich auch in der Nutzung des Getreides ein völlig neuer Trend; in Zukunft wird es nötig sein, ausreichend Futtergetreide zu produzieren. Bereits 1993 konnte die Futterknappheit nur die Verfütterung von Abfallprodukten aus den Getreidemühlen kompensiert werden.
Die zukünftige Entwicklung wird gegenwärtig zwischen Fachleuten der FAO und einem amerikanischen Autor (Brown 1997) recht kontrovers diskutiert. Brown geht schlicht davon aus, dass der Getreideertrag in China bis zum Jahr 2030 auf 272 Mio. t gefallen, die Bevölkerung aber auf 1,65 Mrd. angestiegen sein wird. Der Import von Getreide wird dann von gegenwärtig 15 Mio. t auf über 300 Mio. t ansteigen. Dieses Szenario wird - vermutlich zurecht - von den Fachleuten der FAO als wenig realitätsnah bezeichnet, die ihrerseits einen Importbedarf von ca. 30 Mio. vorausschätzen (Smil 1995).
   
   

Arterhaltende "Unkraut"bekämpfung -
Erhalt der Pflanzenvielfalt

   

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"Unkräuter": Krauser Ampfer  
Acker Hundskamille
 
Ackerfuchsschwanz
         
Akzente
im ökologischen Landbau
  Artenvielfalt: Beim ökologischen Landbau gibt es im Gegensatz zur herkömlichen Landwirtschaft eine zwei- bis sechsfach höhere Anzahl an Ackerwildkräuter-Arten (u.a. durch Wegfall der chemisch-synthetischen Mittel, durch vielfältigere Fruchtfolge, durch Wegfall leicht löslicher Kunstdünger). Und auch bei der Ackerfauna wurden höhere Zahlen gemessen. Bei Grünlandflora weisen ökologisch bewirtschaftete Flächen um 25 Prozent höhere Artenzahlen auf. Die Kulturartenvielfalt ist also höher und ebenso sind die dort gehaltenen Tiere robuster.
Landschaftsbild (Biotopvielfalt): Zwar gibt es auch im Ökologischen Landbau eine geringe Tendenz zu mehr Begleitbiotopen (Hecken, Grenzstreifen, Ackerränder etc.). Der Unterschied zur konventionellen Landwirtschaft ist also nicht sehr groß. Vielmehr variiert die Situation innerhalb der Gruppe ökologisch bewirtschafteter Betriebe ebenso stark wie innerhalb der Gruppe der konventionellen Betriebe. Naturschützer fordern hier vermehrte Anstrengungen.
     
Unkrautregulierung oder Beikrautregulierung
(denn Unkräuter gibt es
eigentlich gar nicht)
 

Die Unkrautregulierung oder besser eine Beikrautregulierung wird in erster Linie durch eine angepasste Fruchtfolge erreicht. Die Bestände sollen eine schnelle Jugendentwicklung vollziehen, so dass eine zügige Bodenbedeckung und eine hohe Konkurrenz gegenüber dem Unkraut erreicht wird. Erst in zweiter Linie wird das Unkrautaufkommen durch Technikeinsatz reguliert. Maschinen und Geräte stehen heute in einer Vielzahl von Bauformen für die unterschiedlichsten Einsatzzwecke zur Verfügung.

     

Ein Beispiel für einen
arterhaltenden Pflanzenschutz - Beikraut: Kratzdistel

Quelle: http://www.llh-hessen.de/
landwirtschaft/oekolandbau/
weitere/distel.htm

 

  Schadwirkung der Kratzdistel:
  • Wegen ihres hohen Versamungspotentials, ihrer stark regenerationsfähigen Wurzel sowie der Herbizidresistenz wird die Acker-Kratzdistel als eines der bedeutendsten Problembeikräuter in der europäischen Landwirtschaft angesehen. Auch im ökologischen Acker- und Gemüsebau stellt die Acker-Kratzdistel ein ernstes Problem dar. Sie kann sämtliche Kulturpflanzen unterdrücken.
  • Die Keimzeit der Samen liegt meistens im Frühjahr, seltener im Herbst. Sie keimen aus 0,5 - 2 cm Bodentiefe und haben im Boden eine Lebensdauer von etwa 20 Jahren.
  • Acker-Kratzdisteln sind stickstoffliebend und bevorzugen tiefgründige Lehmböden.
Spezifische Regulierungsstrategien:
  • Fruchtfolge: wüchsige 2-3jährige Luzerne-Gras- oder Klee-Luzerne-Gras-Bestände nutzen. Luzerne kann die Acker-Kratzdistel durch die mehrmaligen Schnitte, den schnellwüchsigen Bestand und den hohen Wasser- und Nährstoffverbrauch im gesamten Wurzelraum einschränken.
  • Bodenverdichtungen vermeiden, bestehende Verdichtungen beheben.
  • Keine rotierenden Bodenbearbeitungsgeräte verwenden.
  • Hackfrüchte wegen des Einsatzes der Hackgeräte im Frühjahr anbauen.
  • Neue Triebe möglichst früh vernichten, sobald sich die Blattrosette öffnet.
  • Pflügen in der Hauptvegetationsperiode.
  • Versamung verhindern durch Entfernen der Blütenköpfe vor dem Samenflug.
  • Bei begrenzten Distelnestern stechen und ziehen der Disteln von Hand bei einer Triebhöhe von 5 - 10 cm.
  • Kunstwiese ansäen und schnelle Begrünung sicherstellen (Lichtkonkurrenz).
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19.05.2009