Einfach so einige Anmerkungen zur Selbstvergiftung mit Müll aus unterschiedlichen Quellen
Anmerkungen dieser Art könnten mit einer weiteren Vielfalt an Nachrichten fortgesetzt werden. Fast täglich gibt es Neue.
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In riesigen Wirbeln treibt Kunststoffschrott in den Weltmeeren. Wie viel Plastik täglich in die Ozeane gelangt, kann niemand genau sagen. Japanische Forscher haben jetzt herausgefunden, dass der Abfall giftige Substanzen freisetzt, die zum Teil auch im Verdacht stehen, Krebs zu verursachen.
Mehr als eine Million Seevögel und 100.000 Meeressäugetiere und Schildkröten gehen jährlich an den Überresten von Plastikmüll zugrunde, der in den Ozeanen treibt. Die Tiere ersticken in Sechserpackträgern, strangulieren sich mit treibenden Netzresten oder verhungern, weil ihre Mägen mit Plastikteilen verstopft sind.
Pozzuoli liegt in der Nähe der Mülldeponie in Neapels Vorort Pianura. Die Deponie war vor elf Jahren wegen Gesundheitsgefahren geschlossen worden, wurde aber inzwischen wieder in Betrieb genommen. Die Bewohner des Viertels wehren sich gegen die Anlage, da sie Schäden für ihre Gesundheit befürchten. In den vergangenen Tagen lieferten sich Anwohner und Polizisten immer wieder gewaltsame Auseinandersetzungen.
Im Ausland dagegen bringen sie Geld als Ersatzbrennstoff und werden über Zementkamine in die Luft gejagt. Im Handumdrehen verwandeln findige Müllhändler noch den giftigsten Abfall in eine Handelsware: Filterstäube, Lackschlämme, Autoschredder, Lösemittelrückstände werden umbenannt in Baustoffe, Putzmittel oder Brennstoffe.
In Computern, Handys und anderen elektronischen Geräten stecken hunderte verschiedene Bauteile - und damit auch jede Menge giftige Chemikalien. Das größte Problem sind bromierte Flammschutzmittel und PVC sowie Schwermetalle wie Blei, Cadmium und Quecksilber. Die Chemikalien reichern sich zum Beispiel in der Umwelt an und schädigen unsere Gesundheit. Einige Firmen haben sich bereits verpflichtet, auf diese Schadstoffe in Zukunft komplett zu verzichten. Greenpeace fordert von der gesamten Branche, das Gift aus den Geräten zu verbannen.
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Der Müll droht
zur neapolitanischen Folklore
zu werden.
Wenn nicht bald etwas geschieht, müssen noch Generationen schrecklich dafür büßen.
Von Roberto Saviano,
DIE ZEIT v. 21.2.2008
Bild: RN am 7.1.2008 |
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... „Alle berichten über den Müll, vom Aufmacher der Zeitung bis in den Lokalteil hinein finden sich Berichte über den Müll. Langsam wird das zur Normalität. Müll – das wird Teil der neapolitanischen Folklore, so wie der Handtaschenraub, ...
In Wahrheit handelt es sich um eine Tragödie. Der Müll ist überall, die Müllhalten sind geschlossen. Es gibt Proteste, Debatten, Rücktritte, es gibt Schuldige, Umweltschützer, Camorristi, Politiker und Experten. Es gibt Mehrheiten, es gibt die Opposition, und es kommt zum Sturz von Regierungen. Nur der Müll überdauert alles. Und er vermehrt sich. Sie schieben die Müllhaufen vom Stadtzentrum in die Peripherie, von dort dann weiter hinaus aufs Land, manchmal schaffen sie den Müll auch ins Ausland. Doch das reicht alles nicht. Alle sind bereit, darüber zu reden. ...
...Wenn man die illegalen Abfälle, die von den Clans (der Camorra) verwaltet werden, zusammenschüttet, hätte man einen Berg mit einer Höhe von 14600 Metern und einer Grundfläche von drei Hektar. Es wäre der größte Berg der Welt. ....
... die in der Nähe der Müllhalden wohnen. Sie fürchten, vom Krebs zerfressen zu werden, der durch vergrabene Giftsubstanzen ausgelöst werden kann. Die letzten von der WHO publizierten Daten über die Region Kampanien beschreiben eine unglaubliche Lage. Sie zeigen einen rasanten Anstieg von Krebserkrankungen. Dort erkranken 12 % mehr Menschen an Bauchspeicheldrüsen- und Lungenkrebs. Als im nationalen Durchschnitt. „ ....
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