blikk Machtlos gegen Gewalt?
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Darstellung einer möglichen Lösungsidee

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bei der Analyse der verurteilten erwachsenen Deutschen und Ausländer

 
Anforderungen /
Aufgaben
Mögliche "Lösungen" der Anforderung;
bezogen auf die Klassen 8 bis 10
     

Hinweise:

Die Bearbeitung der Aufgaben zur "Analyse der verurteilten Deutschen und Ausländer" ist Teil einer Gesamtlösung von zwei arbeitsteilig arbeitenden Gruppen.

Beschreibung der erwerbaren inhaltlichen und allgemeinen mathematischen Kompetenzen bei der Arbeit an den folgenden Aufgaben

 

Die folgende Lösung zur Analyse der verurteilten Deutschen und Ausländer wird in einer Teilgruppe der Klasse erarbeitet. Sie ist Teil einer Gesamtlösung, bei der eine andere Gruppe der Klasse parallel arbeitet an der Analyse der Kriminalität von Kindern und Jugendlichen.

Für die Erarbeitung der nachfolgenden Lösung und deren Formulierung sind etwa 3 bis 4 Schulstunden notwendig, wenn auch Teilaufgaben zu Hause erledigt werden. Der Einsatz des Werkzeugs z.B. Excel ist notwendig. Für eine Diskussion in der Klasse sind dann noch einmal 1 bis 2 Schulstunden notwendig.

Es wird vorausgesetzt, dass die lineare Funktion bekannt ist und mit dem Werkzeug Excel Diagramme gezeichnet, mit Formeln gerechnet und eine Trendlinie eingezeichnet werden kann.

   
 
 

Analyse der verurteilten Deutschen und Ausländer
   
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Stellt die Entwicklung der verurteilten Deutschen und Ausländer in Punkt-Diagrammen dar.

Approximiert die Entwicklungen mit Hilfe von Excel mit linearen Ausgleichsgeraden (Trendlinien).

 

Im folgenden Punkt-Diagramm haben wir die Entwicklung der verurteilten männlichen Deutschen (blau) und der männlichen Ausländer (rot) dargestellt. Analog erfolgen die Darstellungen zur Entwicklung:

  • von weiblichen Deutschen und weiblichen Ausländern,
  • von männlichen Deutschen und weiblichen Deutschen und
  • von männlichen Ausländern und weiblichen Ausländern.

Siehe hierzu:
ExcelDateien/Mappe1116a.htm
(nur zur Ansicht) oder ExcelDateien/Mappe1116a.xls (herunterladbar und interaktiv)

Im selben Diagramm sind die Punkte mit Excel durch eine lineare Trendlinien (Ausgleichgeraden) und durch eine lineare Funktionsvorschrift approximiert.

Siehe hierzu:
ExcelDateien/Mappe1116c.htm
(nur zur Ansicht) oder ExcelDateien/Mappe1116c.xls (herunterladbar und interaktiv)

Auch eine mögliche Entwicklung für den Zustand in 5 oder 10 Jahren ist in den Tabellen auf der Grundlage der linearen Approximationen berechnet.

 
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Vergleicht die Anstiege der linearen Funktionen, interpretiert sie und schreibt eure bisherigen Erkenntnisse auf. Was ist in 10 Jahren?  

Vergleichen wir die Entwicklungen für verurteilte männliche Deutsche mit den verurteilten männlichen Ausländern, so stellen wir fest:

  • Die Anstiege sind unterschiedlich: m = 2357,3 für männliche Deutsche und m = -3034,4 für männliche Ausländer. Der erste Anstieg ist positiv der zweite ist negativ.
  • Die Anzahl der verurteilten Deutschen nimmt zu, die der verurteilten Ausländer nimmt ab.
  • In weiteren 10 Jahren wird die Zahl der männlichen Deutschen Verurteilten (linear hochgerechnet) nahezu 500.000 und die der männlichen Ausländer aber nur noch nahezu 100.000 betragen.
  • In 10 Jahren gibt es etwa 5 mal so viele verurteilte männliche Deutsche als männliche Ausländer.
  • Mit diesem Vergleich könnte man also zunächst sagen, dass die deutschen Männer viel häufiger straffällig werden, als die männlichen Ausländer.

Vergleicht man den Anstieg der Entwicklung für verurteilte männliche Deutsche mit dem Anstieg der Entwicklung für verurteilte weibliche Deutsche, so stellt man fest:

  • Beide Anstieg sind positiv.
  • Aber die Anzahl der verurteilten männlichen Deutschen nimmt schneller zu, als die der verurteilten weiblichen Deutschen.
  • In weiteren 10 Jahren wird die Zahl der männlichen Deutschen Verurteilten (linear hochgerechnet) nahezu 500.000 und die der weiblichen Deutschen 130.000 betragen.
  • Mit diesem Vergleich kann man also sagen, dass die deutschen Männer häufiger als die deutschen Frauen straffällig werden. Es werden rund 3,8 mal so viel Männer als Frauen straffällig.

Analog können die Vergleiche für die anderen Entwicklungen durchgeführt werden:

  • von weiblichen Deutschen und weiblichen Ausländern,
  • von männlichen Deutschen und weiblichen Deutschen,
  • von männlichen Ausländern und weiblichen Ausländern.
 
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Berechnet nun in neuen Spalten der Tabelle die relativen Zahlen (etwa die Prozentsätze) von verurteilten männlichen Deutschen und Ausländern bezogen auf die jeweiligen Einwohnerzahlen.

 

Mit diesem Vergleich könnten wir also sagen, dass die deutschen Männer viel häufiger straffällig werden, als die männlichen Ausländer. Das die deutschen Männer viel häufiger straffällig werden, als die männlichen Ausländer, das leuchtet uns nicht ein. Es widerspricht der medial verbreiteten Alltagserfahrung.

Daher berechnen wir in einer erweiterten Excel-Tabelle die relativen Zahlen (die Prozentsätze) von verurteilten männlichen Deutschen und Ausländern bezogen auf die jeweiligen Einwohnerzahlen.

 
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Stellt nun die Entwicklung der relativen Zahlen der verurteilten männlichen Deutschen und Ausländer in Punkt-Linien-Diagrammen dar und approximiert die Entwicklungen mit linearen Funktionen.  

Im folgenden Punkt-Diagramm stellen wir die relativen Entwicklungen der verurteilten männlichen Deutschen (blau) und der männlichen Ausländer (rot) dar. Und wir approximieren die Entwicklungen wiederum mit einer linearen Trendfunktion.

Siehe hierzu:
ExcelDateien/Mappe1116b.htm
(nur zur Ansicht) oder ExcelDateien/Mappe1116b.xls (herunterladbar und interaktiv)

 
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Vergleicht die Entwicklungen der relativen Zahlen und interpretiert erneut eure Erkenntnisse.  

Vergleichen wir nun die Entwicklungen mittels dieser relativen Zahlen so stellen wir fest:

  • Der Trend der Entwicklungen bleibt erhalten; auch die relativen Zahlen für verurteilte männliche Deutsche steigen und die relativen Zahlen für verurteilte männliche Ausländer sinken.
  • Aber, der Prozentsatz der verurteilten männlichen Ausländer ist im Jahr 1995 etwa 5 mal so hoch wie der der männlichen Deutschen. Und er bleibt höher und hat sich auch in 10 Jahren (bei linearer Hochrechnung) noch nicht angeglichen. Aber die Kurven laufen aufeinander zu!
  • Es lässt sich sogar berechnen, in welchem Jahr die Prozentsätze gleich sein werden. Natürlich unter der Voraussetzung, dass die Entwicklung weiter so verläuft, wie bisher.
  • Das obige Urteil, dass „die deutschen Männer viel häufiger straffällig werden, als die männlichen Ausländer“ war also vorschnell und lässt sich so nicht halten. Es dreht sich gewissermaßen um.
 
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Schreibt eure Erkenntnisse auf, präsentiert sie in der Klasse und diskutiert sie auch in Bezug auf "political correctnes"

Verschriftlicht eure Ergebnisse und erstellt eine Präsentation.

 

Insbesondere diese letzte Aussage darf unseres Erachtens nicht ohne Deutung bleiben. Sie fordert geradezu heraus, zu überlegen, warum sich dieser Sachverhalt so darstellt. Mindestens aber stellen sich Fragen an die Gesellschaft. Warum gelingt es der deutschen Gesellschaft nicht, unsere ausländischen Mitbürger so zu „integrieren“, dass sich ihre Einstellungen zum Recht angleichen? Denn auch im Ausland sind Raub und Gewaltanwendungen Straftaten. Und diese Straftaten sind es, die in Überzahl zu einer Verurteilung führen.
Warum gelingt es der Gesellschaft also nicht, dass immer weniger männliche Deutsche straffällig werden. Warum gibt es diesen Anstieg an Straffälligkeit bei den männlichen und weiblichen Deutschen?
Unsere mathematische Modellierung endet also in Nachdenklichkeiten und müsste zu neuen Untersuchungen führen. Wir regen z.B. in unserer Klasse dazu an, zu überlegen, welchen Beitrag wir leisten können!

     
Anmerkung:
Die hier dargestellten "möglichen Lösungen" sind fiktiv.
Sobald Schülerlösungen vorliegen, werden sie unter
exemplarische Schülerarbeiten veröffentlicht.
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