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                            | Sachsituationen sind komplex
 |  | Sachsituationen sind in 
                                der Regel so komplex, dass die Kinder zunächst 
                                die Fragen herausarbeiten müssen, denen sie 
                                nachgehen wollen. Ihre Beantwortung verlangt von 
                                den Kindern, dass sie sich mit dem Sachverhalt 
                                auseinander setzen. Bei der modellierenden Bearbeitung 
                                der Frage kann dann die Mathematik eine hilfreiche 
                                "Sprache" oder ein nützliches Mittel zur 
                                Berechnung, Analyse, Kalkulation, Konstruktion, 
                                Simulation und/oder Befragung sein. Sachsituationen sind also keine konkreten 
                                Sachaufgaben und erst recht keine eingekleideten 
                                Textaufgaben, die unmittelbar die Anwendung einer 
                                Operation herausfordern, etwa so, dass die vorkommenden 
                                Zahlen zu addieren sind, wenn gerade zuvor die 
                                Addition eingeführt worden ist. In der Regel 
                                führt eine Sachsituation auch zu mehreren 
                                Fragen, auf die es dann auch nicht immer nur genau 
                                eine richtige Antwort gibt.
 
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                            | Nachhaltiges Lernen 
                                ist situiert  Nebenstehende 
                                Zitate sind entnommen einerLehrerinfo des Bayerischen Staatsministeriums 
                                für Unterricht und Kultur
 |  | Die 
                              Forderung nach situiertem Lernen lässt sich 
                              im Unterricht durch folgende Maßnahmen umsetzen: 
 Einbettung des Lernens in authentische Problemlösungen: 
                              Dadurch dass die Schüler authentische Probleme 
                              bearbeiten (problemorientierter Unterricht, entdeckendes 
                              Lernen), erwerben sie anwendbares Wissen leichter. 
                              Die Ähnlichkeit zwischen der Lernsituation 
                              und der Verwendungssituation wird von ihnen wahrgenommen; 
                              sie müssen eigenständig Problemlösungen 
                              erarbeiten und ausprobieren, ihren Lernweg reflektieren, 
                              und zwar von Anfang an in realitätsnahen komplexen 
                              Kontexten.
 Berücksichtigung multipler Perspektiven: 
                              Situiertes Lernen meint, dass Kompetenzen nicht 
                              nur auf einen bestimmten Kontext bezogen sind, sondern 
                              in mehreren Handlungsfeldern einsetzbar sein sollen. 
                              Durch die Berücksichtigung unterschiedlicher 
                              Perspektiven wird das Detailwissen interdisziplinär 
                              vernetzt und kann dadurch leichter transferiert 
                              werden.
 Wissensaustausch: Kooperation 
                              und diskursiver Austausch beim Lernen und über 
                              das Gelernte garantieren nicht nur die geforderte 
                              Mehrperspektivität, sie vergrößern 
                              auch das Wissen und führen zur Diskussion über 
                              zugrunde liegende Werthaltungen. Lerngemeinschaften 
                              sollten im Unterricht vom Lehrer angeregt und unterstützt, 
                              nicht aber geleitet werden.
 Anregung zur Selbstreflexion: 
                              Beim situierten Lernen spielt schließlich 
                              die Reflexion beim und über den Erwerb von 
                              Kompetenzen eine wichtige Rolle. Einblicke und Einsichten 
                              werden fundierter, wenn der Schüler bzw. die 
                              Schülerin sie aus einer gewissen Distanz zu 
                              sich selbst betrachtet. Aus diesen Überlegungen 
                              zum situierten Lernen geht hervor, dass Schule ihren 
                              Bildungs- und Erziehungsauftrag heute nicht mehr 
                              durch lehrer- und lehrstoffdominierten Unterricht 
                              angemessen verwirklichen kann.
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                            | ModellierenNebestehendes Zitat ist dem Lehrplan Mathematik 
                                Nordrhein-Westfalen entnommen.
 |  | Die Schülerinnen 
                              und Schüler wenden Mathematik auf konkrete 
                              Aufgabenstellungen aus ihrer Erfahrungswelt an. 
                              Dabei erfassen sie Sachsituationen, übertragen 
                              sie in ein mathematisches Modell und bearbeiten 
                              sie mithilfe mathematischer Kenntnisse und Fertigkeiten. 
                              Ihre Lösung beziehen sie anschließend 
                              wieder auf die Sachsituation. |   
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                            | Bei der Moderation 
                                des situierten Lernens spielen die Lehrpersonen 
                                die Rollen eines kompetenten Laien in Sachfragen 
                                und eines gebildeten Experten in Sachen Mathematik. |  | Mit Experte wird in der Regel die Eigenschaft 
                                der Kompetenz und mit Laie die Eigenschaft der 
                                Bildung verbunden.
 Ein kompetenter Experte ist ein 
                                Mensch, der von immer weniger immer mehr weiß, 
                                bis er - übertrieben formuliert - schließlich 
                                von Nichts alles weiß.
 Ein gebildeter Laie ist ein Mensch, 
                                der von immer mehr immer weniger weiß, bis 
                                er - übertrieben formuliert - schließlich 
                                von Allem nichts weiß, aber über Alles 
                                "geistreich" reden kann.
 
 Mit Vertauschen der Adjektive soll hier eine andere 
                                Bedeutung zustande kommen:
 
 Der gebildete Experte weiß, 
                                dass er von fast Nichts viel weiß. Seine 
                                Bildung liegt darin, dass er bereit und dafür 
                                qualifiziert ist, sich mit ganz "normalen" Menschen 
                                über seine Sache zu verständigen.
 Der kompetente Laie weiß, 
                                dass er von Vielem wenig weiß. Seine Kompetenz 
                                liegt darin, dass er bereit und dafür qualifiziert 
                                ist, sich mit gebildeten Experten zu verständigen.
 In der Modellierungsphase, die naturgemäß 
                                fachübergreifend ist, übernehmen die 
                                Mathematik-Lehrpersonen die Rollen eines kompetenten 
                                Laien und einer pädagogischen Beratung.In der Phase des lokalen Ordnens "spielen" 
                                sie ihre gewohnte, in vielen Lehr-Prozessen habitualisierte 
                                Rolle von Vormachen (Veranschaulichen) / Nachmachen 
                                und Fragen / Antworten.
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