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...die zum Teil noch heute nachwirken
Edith Brugger-Paggi
Die Tatsache, dass in Italien, insbesondere in den zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts Reformen verabschiedet wurden (s. Einführung der Einheitsmittelschle, Reform der Unterstufe mit der flächendeckenden Einführung der Integration der Schüler/innen mit einer Beeinträchtigung), ohne die entsprechenden begleitenden Umsetzungsmaßnahmen mitzuplanen, hat dazu geführt, dass sich bestimmte Grundsätze dieser Reformen z.T. bis heute nicht durchgesetzt haben.
- Lehrpersonen fühlten sich nicht vorbereitet, mit der wachsenden Heterogenität umzugehen, fühlten sich überfordert;
- die Folge war
- die Delegierung der Verantwortung für „spezifische Förderung“ an „spezialisiertes“ Personal, das größtenteils nur dem Namen nach spezialisiert war.
- eine verkappte Segregation in einem eigentlich integrativen Bildungssystem, weil die spezifische Förderung meist außerhalb der Klasse un an einem völlig anderen "Programm" erfolgte;
- am Unterricht in der Klasse änderte sich wenig, der Frontalunterricht blieb die vorherrschende Unterrichtsform.
- Bereitschaft und Engagement der Beteiligten kann nicht vorausgesetzt werden, da diese Reformen von oben bestimmt wurden ohne Miteinbezug der Beteiligten
- Die Lehrpersonen gingen/gehen in inneren Widerstand
- oder machen sich selbst auf den Weg der Erneuerung, was in vielen Fälle auch erfolgte und zu tiefgreifenden Veränderungen im Unterricht führte, aber eben nur in bestimmten Situationen. Und hier trifft nach wie vor Ludwig Otto Rosers Aussage zu:
Wo die Integration nicht Widerstand, sondern berufliches Interesse auslöst, wird die Schule kindgerechter und da haben endlich die Behinderten etwas für die sogenannten Normalen getan“ (Ludwig-Otto Roser; 1998)
http://bidok.uibk.ac.at/library/schoeler-normalitaet.html)
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