|
|
|
|
|
|
Unterrichtselemente
der Freinet-Pädagogik
Illustrationen
- Freinet-Pädagogik
Unterrichtsorganisation
des
Daltonplanes
Bildungsgrundformen
|
|
Célestin
Freinet:
|
"Mein
einziges pädagogisches Talent besteht vielleicht darin, dass ich eine
so gute Erinnerung an meine jungen Jahre bewahrt habe. Ich fühle und
verstehe als Kind die Kinder, die ich erziehe. Die Probleme, die sich
stellen und die für die Erwachsenen ein so großes Rätsel sind, stelle
ich mir auch selbst und erinnere mich dabei an die Zeit, als ich acht
Jahre alt war, und so lege ich als Erwachsener und gleichzeitig als
Kind über die Systeme und Methoden hinweg, unter denen ich so sehr
litt, die Irrtümer einer Wissenschaft offen, die ihre Ursprünge vergaß
und verkannte." (Freinet, Célestin, Les Dits de Mathieu, S. 31. In:
Freinet, Elise, Erziehung ohne Zwang, Stuttgart 1981, S. 25.) |
Pädagogik
des Volkes
Die pädagogischen
Grundideen Célestin Freinets zielen auf "offene und befreiende Erziehung"
ab und manifestieren sich im konkreten Unterricht in den folgenden Realisierungen.
Dabei muss ausdrücklich darauf hingewiesen werden, dass Célestin Freinet
seine Pädagogik als Pädagogik des Volkes und damit auch als eine
Pädagogik für die Regelschule verstanden wissen wollte. Freinet-Pädagogik
war niemals und ist auch heute keine Pädagogik für die, die es "sich leisten"
können.
|
|
|
|
|
|
|
|
Schüleraktivität
Die
Schüler sitzen nicht mehr passiv in ihren Bänken und warten auf die Aufträge
eines Lehrers, die sie dann in ihren Büchern und Heften erarbeiten, sondern
sie gehen im Unterricht alleine, zu zweit oder in Gruppen verschiedenen
Arbeiten nach, die sie sich selbst gewählt haben. Sie
- drucken Texte,
- arbeiten Referate
aus,
- führen Experimente
durch,
- arbeiten an einem
Mathematiklehrgang oder
- üben auch handwerkliche
Tätigkeiten aus.
Die Arbeiten sind
für die Schüler nicht sinnentleert. Sie haben sie selbst gewählt und damit
einen wichtigen Schritt zu einer selbstbestimmten Arbeit, zur eigenen
selbstbestimmten Entwicklung und meist auch zu einer kooperativen
Arbeit getan.
Zusammenarbeit
Die herkömmliche Fächertrennung
ist meist aufgehoben, eine altersheterogene Einteilung der Schüler
in Lerngruppen ermöglicht und erleichtert eine intensive Zusammenarbeit
der Schüler. Die Arbeit der Schüler wird nach Möglichkeit in einer gleichgewichtigen
Verbindung von manuellen, intellektuellen und künstlerischen
Tätigkeiten vor sich gehen - wie bei Pestalozzi:
Lernen mit Kopf, Herz und Hand.
|
|
|
|
|
|
|
|
Unterricht
Der Unterricht wird
von Lehrern und Schülern als gemeinsames Vorgehen konzipiert.
- Wochenplanung,
- Tagesplanung,
- Exkursionen,
- Klassenrat,
- Morgenkreis,
- Klassentagebuch
usw. helfen dabei.
Es werden Gruppenarbeiten
und auch Einzelarbeiten vorkommen. Die herkömmliche Einteilung des Unterrichts
in Fächer und Stunden, in denen diese Fächer dann gehalten werden, entfällt
zu Gunsten einer entsprechenden Planung der Lerngruppe.
Freiheit,
Selbstbestimmung, Eigenverantwortung
Die
Unterrichtsplanung wird prinzipiell von den Interessen und den
Bedürfnissen der Schüler ausgehen, wobei der (staatliche) Lehrplan
in allen Fällen ein in die Planung zu integrierendes Element sein wird
(muss). Zentrale Elemente der Freinet-Pädagogik sind jedoch die Selbstbestimmung
und die Eigenverantwortung. Diese
können Kinder nur lernen, wenn man ihnen auch täglich die Möglichkeit
in einem ernst zu nehmenden Rahmen dazu gibt. "Zu erkennen, was ich möchte",
ist der entscheidende Entwicklungsprozess des Menschen, eingebettet in
eine konkrete Gemeinschaft in der Auseinandersetzung mit Pflichten,
Rechten und Grenzen.
|
|
|
|
|
|
|
|
In diesem Zusammenhang
erhält auch der "freie Ausdruck"
von
- Gedanken,
- Erlebnissen
und
- Gefühlen
seinen pädagogischen
Stellenwert im Unterricht der Freinet-Pädagogik.
|
Forschen
Diese
Denkrichtung fortsetzend, wird auch einsichtig, dass die Schüler so weit
wie nur möglich ihre Arbeit selbst organisieren werden und gemeinsam bestimmen,
welchen Tätigkeiten und Wissensgebieten sie sich zuwenden werden. Gerade
durch diesen Prozess der Selbstbestimmung wird den Kindern einsichtig,
warum sie Mathematik, Sprache, Naturwissenschaften usw. lernen sollen
und werden. So führt das eigene Interesse des Kindes z.B. zum mathematischen
Denken und Problemlösen und dies in einer viel intensiveren und interessanteren
Art und Weise als im lehrerzentrierten Unterricht.
Die schwierige Aufgabe
des Lehrer besteht darin, das Kind auf seinem Weg des entdeckenden
Lernens didaktisch und methodisch fundiert zu begleiten. Außerdem dürfen
wir immer darauf vertrauen, dass Kinder auch das lernen wollen, was im
Lehrplan steht ...
|
|
|
|
|
|
|
|
Lehrerrolle
Der Lehrer hat in
einem kooperativ organisierten Unterricht vorwiegend
- helfende,
- koordinierende
und
- beratende Funktion.
Doch das wird nicht
genügen. Er wird korrigieren müssen, und er wird dafür sorgen müssen,
dass auch die Teile des Lehrplanes für die entsprechende Lerngruppe
erfüllt werden. In jeder Form von Freiarbeit muss der Lehrer in einem
hohen Maße für die Kinder präsent sein und vermitteln, dass er in jeder
Sekunde für sie da ist und wie wichtig er jede Aktivität des Kindes nimmt.
Von der Intensität des Annehmens der kindlichen Aktivität und der kindlichen
Persönlichkeit hängt weitgehend das Funktionieren und der Erfolg jeglicher
Freiarbeit ab. Seine Angebote, seine Wertschätzung und seine
gefühlsmäßige Anteilnahme sind die Basis einer Pädagogik der Selbstbestimmung.
Verlasst
die Schule!
Außerschulische
Kontakte erhalten eine höhere Bedeutung als im herkömmlichen Unterricht.
Es geht nicht darum, dass das Leben in die Schule hineingenommen wird,
sondern dass die Kinder die Schule verlassen und wieder in das Leben hinausgehen.
Möglichst viele Exkursionen und lebensechte Erfahrungen
werden hier angestrebt.
|
|
|
|
Zur
Bedeutung des Lernortes
Tagesablauf
in einer Freinet-Klasse
|
|
|
|
|