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Grundbegriffe zur
Jenaplanpädagogik
Der
Jenaplan - eine Pädagogik
für die Schule von morgen
Lernen
in einer
Montessori-Gruppe
Gedanken
zur Unterrichts-konzeption bei C. Freinet
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Gespräch
Nach Peter Petersen
ist das Miteinander-Sprechen von den vier Aktivitäten der Bildungsgrundformen
entwicklungspsychologisch betrachtet auch die wichtigste Kommunikationsform.
Die Sprache eines Menschen fordert das Kind zur Aktivität auf. Gemeint
sind alle "unterrichtlichen" Gesprächsformen, die auch wir kennen:
- Kreisgespräch,
- Klassengespräch,
- Gruppengespräch,
- Berichte,
- Aussprache,
- Lehrgang,
- belehrende Unterhaltung,
- Frühstück ...
Spiel
Die Nennung des Spiels
als Bildungsgrundform bedeutet, dass in einer Jenaplan-Schule für die
Kinder genügend Gelegenheit zum "freien" Spiel vorhanden sein muss,
wobei der Lehrer beobachtet. Das Spiel wird als gänzlich anderer Bereich
der menschlichen Entwicklung gesehen als z.B. die Arbeit. (Vgl. dazu vor
allem die Ausführungen Maria Montessoris, in deren Pädagogik die Arbeit
(an sich) im Vordergrund der kindlichen Entwicklung steht.)
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Beispiele:
- Freies Spiel,
- Lernspiel,
- Zweckspiel im Sport
und in der Pause,
- Schauspiel ...
Arbeit
Peter Petersen unterscheidet
in der Arbeitssituation die "Gruppenarbeit" und die "Kurse".
Während der Gruppenarbeit sitzen die Kinder in ihrer Stammgruppe
in Tischgruppen. Die Kinder dürfen sich ihren Platz und ihren Arbeitspartner
aussuchen.
In den niederländischen
Jenaplan-Schulen wird diese Gruppenarbeit "blokperiode" genannt.
In diesen Perioden von täglich mehr als 100 Minuten arbeiten die Kinder
an
- Aufgaben aus den
Bereichen der Mathematik, Sprache, Natur- und Kulturorientierung,
- sie bereiten die
Tagesbeginn- oder Wochenschlussfeier, den Lesekreis usw. vor.
Oft wird die Arbeit
in Form eines "Arbeitskontraktes" festgelegt; für die Einhaltung
des Kontraktes ist das Kind verantwortlich (mit Hilfe des Lehrers).
Unter
Arbeit wird vor allem die selbsttätige und bildende
Arbeit des Kindes verstanden, die in den bekannten Formen der Einzelarbeit,
der Partnerarbeit, der Gruppenarbeit oder auch in einem Kurs getan werden
kann. Und ein für selbstständige Arbeit vorhandenes Arbeitsmittel (Vgl.
dazu auch die "Entwicklungsmaterialien" nach Maria Montessori.)
" ... ist ein
Gegenstand, der mit eindeutiger didaktischer Absicht geladen ist,
hergestellt, damit sich das Kind frei und selbstständig dadurch
bilden kann."
(Petersen,
Peter, Führungslehre des Unterrichts, S. 182.)
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Feier
Die Feier ist nach
Peter Petersen eine Aktivität, die zur einer Schule, die sich als eine
Lebens- und Arbeitsgemeinschaft versteht, unbedingt dazu gehört. Sie ist
das wesentliche, gemeinschaftsbildende Element.
Sie wird vom Lehrer
dargeboten oder geleitet, von den Schülern selbstständig gestaltet, in
der Stammgruppe, Schulstufe oder Schulgemeinde abgehalten.
Gefeiert wird z.B.
der Wochenbeginn mit einer Schulversammlung oder auch der Beginn eines
Projektes mit einem Theaterstück oder ganz einfach der individuelle Geburtstag
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Möglicher
Wochen(arbeits)plan einer Jenaplan-Schule |
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Wochenrhythmus
und rhythmischer Wochenarbeitsplan
Die Unterrichtsabfolge
in einer Jenaplan-Schule ergibt sich aus einer rhythmischen Abfolge der
Bildungsgrundformen und pädagogischer Situationen. Der herkömmliche Stundenplan
passt nicht dazu. Die Alternative zum Stundenplan ist im Jenaplan-Konzept
der so genannte rhythmische Wochenarbeitsplan, worin angegeben wird, welche
Aktivitäten wann an der Reihe sind:
- Der Montagmorgen
fängt mit einer Feier, mit einem Gespräch an.
- Im Wochenarbeitsplan
sind einige Perioden für die Gruppenarbeit aufgenommen.
- Der letzte
Schultag der Woche endet mit einer Feier, einem Gespräch.
- Der Wochenarbeitsplan
enthält für den letzten Schulwochentag eine Periode für die Freie Arbeit
- Übernehmen von Verantwortung.
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Schule
als Lebensstätte
Schulleben
und Unterricht und damit auch die Abfolge der Bildungsgrundformen
sollen in einem natürlichen Wochenrhythmus schwingen. Dieser Wochenarbeitsplan
ist nicht primär Grundlage für die Wochenarbeitsstunden, sondern soll
Lernen in fächerübergreifenden Zusammenhängen auf der Basis der
"Bildungsgrundformen" ermöglichen.
Peter Petersen zweifelt
energisch daran, ob der "Fetzenstundenplan" mit seinen permanent expandierenden
Fächerkombinationen ein geeigneter Zugang zur Welt für Kinder sein kann.
Er entwarf den so genannten "rhythmischen Wochenarbeitsplan", der die
Woche für ein Kind sinnvoll gliedert, Offenheiten und Verbindlichkeiten
zugleich schafft und dem lehrerzentrierten Unterricht seine schulpädagogisch
sinnvolle Position lässt, aber ihm die Dominanz im Schulalltag nimmt.
Für Peter Petersen
ist auch der rhythmische Wochenarbeitsplan ein wesentlicher Teil des Verständnisses
von Schule als "Lebensstätte" und
nicht als Unterrichtsanstalt, weil letztere nur am Schüler interessiert
sein kann, der Jenaplan aber an der "ganzen Person" des Kindes
interessiert ist. Der Klassenraum darf nicht länger "Belehrungszelle"
sein, der Stundenplan nicht länger die Sicht auf (Lebens-) Zusammenhänge
verbauen.
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