These
Jenaplan-
Frage
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Lebens-
und Arbeitsgemeinschaft und Schularchitektur
Zwischen
"Schneckenhaus" und "Schnecke" besteht ein existenzieller Zusammenhang.
Dieser existenzielle Zusammenhang besteht auch zwischen der Lebensgemeinschaft
einer Schule und ihrer räumlichen und architektonischen Anordnung. Dieses
"Schneckenhaus" ist für uns eine pädagogische Wirklichkeit und
somit Gegenstand von Studien und konkreten Realisierungen geworden.
In der
Tat ist seit 1980 eine Strategie angewandt worden, um das Schulleben insbesondere
im Grundschulwesen zu reformieren. Mehrere Handlungshebel wurden eingesetzt:
die Veröffentlichung von Dekreten, die eine legale Grundlage und alle
erforderlichen Werkzeuge für eine Reform umfassen, die ständige Weiterbildung
der Lehrkräfte hin zu erneuerten didaktischen Tätigkeiten, die Information
der Eltern, die Begleitung der sich reformierenden Schulen. Die architektonischen
Eigenschaften der neuen oder renovierten Infrastrukturen, die den
Schülern und den Lehrkräften zur Verfügung gestellt werden, wirken direkt
auf das Leben und die Arbeit in den Schulen ein. Sie stellen
ein neues Problem sozialer Art dar für die Partner der Erziehung, nämlich
den Umgang mit einem verwandelbaren Raum,
der offen oder halb offen sein kann, innerhalb dessen Kinder und Lehrkräfte
leben, arbeiten, sich mitteilen, spielen und feiern, das heißt sich gemeinsam
entwickeln und gemeinsam lernen.
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Einem
besonderen Stil der Pädagogik entspricht demzufolge ein eigener
Stil der Architektur. Einer pädagogischen Ausrichtung entspricht
eine angepasste räumliche Anordnung. Bevor wir also konkret unsere architektonischen
Vorstellungen erläutern können, ist es erforderlich, genauer zu erläutern,
was wir unter Lebens- und Arbeitsgemeinschaft in einer erneuerten Schulrealität
verstehen. Tatsächlich müssen die Architektur und die Raumordnung der
Schule so gut wie nur irgendwie möglich mit den Eigenschaften und Formen
dieser Lebens- und Arbeitsgemeinschaft übereinstimmen ... ähnlich also
wie Schnecke und Schneckenhaus. Jede Schneckenart besitzt ihre eigene
Hausform. Biologisch wird es nicht möglich sein festzustellen ob es zuerst
die Schnecke oder aber zuerst das Schneckenhaus gegeben hat. Sie ergänzen
sich und sie sind voneinander abhängig. Gleiches gilt auch für die Pädagogik.
Die räumliche
Anordnung des Schulgebäudes und die angewandte Pädagogik sind
eng miteinander verbunden und gemeinsam bilden sie wie die Schnecke und
ihr Haus eine untrennbare Einheit. Welches Element war jetzt das
Erste in dieser Abhängigkeit? Einige werden behaupten ... die Pädagogik;
andere werden auf den wesentlichen Einfluss des Raumes und seiner Anordnung
auf die Pädagogik hinweisen. Das Eine und das Andere sind komplementär
und wirken aufeinander ein innerhalb eines Systems. Dieses Aufeinanderwirken
haben wir gewollt.
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