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Qualität der Inklusion:

der Index für Inklusion

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    Edith Brugger-Paggi
     
   

Mit dem "Index für Inklusion" haben Tony Booth und Mel Ainscow im Jahre 2000 ein Instrument geschaffen, das es Kindergärten und Schulen ermöglicht in Form einer Selbstevaluation zu erforschen, wo sie auf dem Weg hin zu einem inklusiven Kindergarten, zu einer inklusiven Schule stehen. Es geht vorerst um die Klärung des Begriffes "Inklusion", der oft in vielen Kontexten ganz unterschiedlich verwendet wird.

Ziel der Inklusion ist die Teilhabe aller Schüler/innen an gemeinsamen Lernprozessen unter Berücksichtigung der je spezifischen Bedürfnisse. Um das zu ermöglichen

  • müssen Barrieren, die dies verhindern, erkannt und abgebaut werden,
  • Ressourcen mobilisiert und
  • vielfältige Unterstützungsangebote im Sinne von Aktivitäten geplant werden, die die Kompetenz des Kindergartens, der Schule steigern, auf die Vielfalt der Kinder, Schüler/innen einzugehen.

Der Index hat eine klare Struktur in Dimensionen und jede Dimension gliedert sich in zwei Bereiche:

  • INKLUSIVE KULTUREN SCHAFFEN
    • Gemeinschaft bilden
    • Inklusive Werte verankern
  • INKLUSIVE STRUKTUREN ETABLIEREN
    • Eine Schule für alle entwickeln
    • Unterstützung für Vielfalt organisieren

  • INKLUSIVE PRAKTIKEN ENTWICKELN
    • Lernarrangements organisieren
    • Ressourcen mobilisieren

Die Basis bilden demnach die Kulturen, Werte und Haltungen, das Menschenbild. Tony Booth gibt einer Reihe für ihn grundlegender Werte an wie Gleichheit, Respekt für Vielfalt, Teilhabe, Gemeinschaft, Nachhaltigkeit, Gewaltfreiheit, Vertrauen, Mut (Booth & Ainscow, 2011). Er geht sogar noch weiter

"Wenn Inklusion nicht mit Werten verbunden ist, von denen man zutiefst überzeugt ist, dann mag das Streben nach Inklusion nur die Anpassung an eine vorübergehende Mode sein, oder eine offenkundige Befolgung von Anweisungen der nationalen und lokalen Regierung. Werte sind grundlegende Wegweiser und Aufforderungen zu handeln.“ (Booth, 2010, S.4)

Zu jedem Bereich gibt es eine Reihe von Indikatoren, welche Kriterien für die Qualität der Inklusion beschreiben, z.B.:

A. 1.1  Jede(r) fühlt sich (im Kindergarten, in der Schule) willkommen.

Anhand einer Reihe von Fragen kann ein solcher Indikator sodann genauer unter die Lupe genommen werden:

  • Werden Personen bei ihrem ersten Kontakt mit der Schule freundlich empfangen?
  • Heißt die Schule alle Schüler/innen willkommen, z.B. Kinder mit Migrationshintergrund, Roma und Sinti, Kinder mit Beeinträchtigungen und Kinder aus verschiedenen sozialen Milieus?
  • Heißt die Schule alle Eltern willkommen?
  • Werden Informationen über die Aktivitäten und Leitlinien allen Eltern zur Verfügung gestellt?

Ein Forschungsteam der Fakultät für Bildungswisschaften der FUB hat in einem dreijährig angelegten Projekt dden "Index für Inklusion" an das Bildungssystem in Südtriol angepasst, Kindergärten und Schulen beim Einsatz des Index für eine inklusive Schulentwicklung begleitet und die gemachten Erfahrungen in einem Handbuch zusammengefasst, das in Kürze erscheinen wird.

 
   

Booth, T. (2010). Wie sollen wir zusammenleben. Inklusion als wertbezogener Rahmen für pädagogische Praxisentwicklung.

Boban, I., Hinz A. (2003): Index für Inklusion. Lernen und Teilhabe in Schulen der Vielfalt entwickeln. Halle (Saale):Martin-Luther-Universität

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