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Kompetenzbeschreibungen als eine Form der Leistungsbewertung

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Paggi Edith
 
   

In den letzten Jahren hat sich die Praxis der Bewertungen bei Fach- und Abschlussprüfungen bei Schülern und Schülerinnen mit einer Behinderung z.T. grundlegend geändert. Ausgelöst wurde dies durch eine andere Sichtweise von Leistungseinschätzung und Leistungsbewertung bei Menschen mit Behinderung im Sinne des Übergangs von einer defizitorientierten zu einer kompetenzorientierten Beschreibung.

Nach Abschluss der dreijährigen Fachschulen, aber auch der beruflichen Ausbildungsgänge, sowie der Abschlussprüfungen der Oberstufen staatlicher Art ist für Schüler/innen mit einer Beeinträchtigung, die einen allgemeinen Abschluss nicht schaffen, die Möglichkeit vorgesehen differenzierte Abschlussprüfungen abzulegen.

Diese führen zwar nicht zum Erlangen eines Diploms, die Schüler/innen erhalten jedoch eine Bescheinigung über die erworbenen Kompetenzen, Kenntnisse und Fertigkeiten, die als Bildungsguthaben bei weiteren Ausbildungsangeboten genutzt werden können bzw. eine gute Grundlage für die Arbeitseingliederung bieten.

Dieses Dokument ist in Zusammenarbeit zwischen

  • den Schulämtern der drei Sprachgruppen,
  • der Abteilungen für die Berufsbildung für deutsche, ladinische und italienische Sprache,
  • der Abteilung für land-, forst- und hauswirtschaftliche Berufsbildung,
  • dem Amt für Gesundheitssprengel,
  • dem Amt für Menschen mit Behinderung und Zivilinvaliden und
  • dem Arbeitsamt

ausgearbeitet worden.

Ziel dieser Arbeit war es, auf der Grundlage der Internationalen Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit (ICF) ein Dokument zu erstellen, das eine einheitliche Form der Beschreibung und folge dessen auch der Sprache verwendet und somit auch die Kommunikation zwischen Schulen, Ämtern und später auch den Arbeitgebern erleichtert.

Das Dokument kann somit in verschiedenen pädagogischen Situationen eingesetzt werden

  • zur Erstellung Individueller Erziehungspläne,
  • zur Erstellung des Funktionellen Entwicklungsprofils
  • zur Erstellung der Kompetenzbeschreibungen beim Übertritt von der Mittelschule in eine weiterführende Schule, wenn der Schüler/die Schülerin kein Diplom erhält,
  • nach Abschluss der Bildungspflicht, um die Eingliederung in die Arbeitswelt zu erleichtern,
  • zur Erstellung der Kompetenzbeschreibung beim Abschluss weiterführender Schulen.

Diese Handreichung bietet Beschreibungsmöglichkeiten für eine Vielzahl von Kompetenzen und Fähigkeiten auf sehr unterschiedlichen Fähigkeitsniveaus.

Bei jedem Schüler, bei jeder Schülerin sind deshalb nur jene Bereiche in die Beschreibung aufzunehmen, die dem aktuellen Kompetenzstand entsprechen. Die Beschreibungen sind demnach nicht wortwörtlich zu übernehmen, sondern in Kann-Formulierungen umzuwandeln und an die schulspezifischen Besonderheiten anzupassen (z.B. der/die Schüler/in kann einfache Handlungen durchführen: er/sie kann mit Anleitung Gegenstände in ein Regal einordnen).

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Letzte Aktualisierung: 04.02.2005
© Pädagogisches Institut der deutschen Sprachgruppe - Bozen - 2003