Das Beste aus zwei Welten
Unterricht vorausschauend zu planen, bedeutet, Lernprozesse bewusst so zu gestalten, dass sie didaktisch und methodisch nicht einseitig von der Präsenz im Klassenzimmer abhängig sind. Das lässt sich prägnant in einer didaktischen Maxime formulieren:
Plane den Unterricht stets so, dass er mit möglichst wenigen Änderungen sowohl im Präsenz- als auch im reinen Fernunterricht oder im Blended Learning lernförderlich umsetzbar ist.
Abb.: Blended Learning (Entwurf: QUA-LiS NRW – auf der Grundlage von http://unterricht-digital.info/blended-learning/)
Blended Learning ist ein Lernkonzept, das die traditionellen Lernmethoden und -medien mit den aktuell verfügbaren digitalen Möglichkeiten optimal verknüpft. Es ermöglicht orts- und zeitunabhängiges, selbstständiges, selbstorganisiertes und kreatives Lernen in der Verknüpfung mit Austausch, Diskussion, Präsentation und Reflexion. Das Konzept ist in idealer Weise für die flexible Planung des Unterrichts geeignet, denn es lässt sich sowohl mit reinem Präsenzunterricht als auch mit reinem Distanzunterricht vereinbaren.
Eine bekannte Form des Blended Learnings wird als Flipped Classroom bezeichnet. Bei dieser Unterrichtsform findet der fachliche Input, der üblicherweise in einer Präsenzphase erfolgt, außerhalb des Klassenraums statt. Schüler*innen eignen sich neue Inhalte selbstständig und in eigenem Tempo an, indem sie z. B. mit fachbezogenen Erklärvideos arbeiten. Die Präsenzphase wird dann zum Üben, Anwenden, Vertiefen etc. genutzt, wobei der Schwerpunkt auf individuelle Beratung, personalisiertes Arbeiten, auf Kommunikation und Kooperation gelegt werden soll. Diese Phase ist das Herzstück des Konzepts.