1295: Meinhard am Ende   seines Lebens: „Es ist wirklich schön, auf ein so erfolgreiches Leben   zurückzublicken. Die Städte haben sich ja gut entwickelt, und mein Tirol ist   auch ein gutes Stück gewachsen …“ 
                                                 
                                               
											    
                                                Graf Meinhard   II. - Fresko im Landtagssaal des Alten 
                                                Landhauses in Innsbruck (Foto A.   Prock) 
                                              Meinhard II. war der Sohn von Graf Meinhard I. von Görz und der Adelheid von   Tirol. 
 Nach dem Tod seines Vaters 1258 begann die Herrschaft Graf Meinhards II. und seines Bruders Albert. Beide nutzten Probleme der Bischöfe von   Brixen und Trient mit dem Adel, Fehden des Adels untereinander sowie   Unstimmigkeiten im Domkapitel zum Ausbau ihrer Machtposition. Sie waren Vögte   (Schutzherren) der Bischöfe von Brixen und Trient, gingen jedoch gewaltsam gegen   die Bischöfe vor und schränkten deren Macht stark ein. Die Bischöfe antworteten   öfters mit der Verhängung des Kirchenbanns über Meinhard. 
                                                   
                                                Meinhard   heiratete Elisabeth von Bayern, die Witwe des römisch-deutschen Königs Konrad IV. und Mutter   Konradins, des letzten Staufers. Beide gründeten 1272 Kloster Stams, das zur   wichtigsten Begräbnisstätte der Tiroler Landesfürsten wurde. 
                                                 
                                                Wichtig war   seine Freundschaft mit Graf Rudolf von Habsburg, den er auch im Kampf gegen Ottokar von Böhmen unterstützte. Rudolf   wurde deutscher König und übernahm die Gebiete der Babenberger. Elisabeth, die   Tochter Meinhards II., wurde mit Albrecht, dem Sohn Rudolfs, verheiratet und   wurde damit zur Stammmutter aller Habsburger. 
                                                 
                                              Meinhard II. gilt als der eigentliche Begründer des Landes Tirol. Durch eine geschickte Kombination von Gewalt,   Kauf, Erbe, Zufall und Glück gelangte er in den Besitz jener Gebiete an Etsch,   Eisack und Inn, die anderen Adelsfamilien gehörten. Wer sich seinen Wünschen   widersetzte, gegen den ging er gewaltsam vor. 
 
                                               
                                                 
                                                Fuhrwerk (Foto A. Prock) - Mühlbacher Klause (Foto A.   Prock) 
                                              Allgemein schuf Meinhard II. eine Verwaltung mit Beamten, die Aufzeichnungen   über Besitzrechte und Finanzen des Landesfürsten führte. Er förderte auch Handel   und Verkehr.  
Wichtige Einnahmequellen des Landesfürsten waren die Saline in Hall   (rund 1/10 der Gesamteinnahmen des Landesfürsten), Zoll und Maut   (Hauptzollstätten waren in Bozen, auf der Töll bei Meran, am Lueg nördlich des   Brenners), die Münzprägung in Meran, Pfandleihanstalten sowie Straf- und   Gerichtsgelder. 
 
                                               
                                                
                                                Graf Meinhard   II. beim Österreichischen Grab in Stift Stams (Foto A. Prock) 
                                              Ein weiterer wichtiger Aspekt der Politik des Landesfürsten ist in der   Förderung von Städte und Märkte zu sehen, wodurch vor allem Innsbruck, Bozen, Meran, Hall, Sterzing   und Glurns profitierten. 
                                                   
                                                Nach dem Tod Meinhards im Jahre 1295 übernahmen   die drei Söhne Otto, Ludwig und Heinrich gemeinsam die Regierung in Kärnten und   Tirol. Doch zwei Brüder starben bald und Heinrich wurde der Herr über Kärnten   und Tirol.  
                                                 
                                               
                                               
                                               
Literatur 
Riedmann Josef:   Artikel über Graf Meinhard II. im Katalog zur Tiroler Landesausstellung „Eines   Fürsten Traum – Meinhard II. – Das Werden Tirols – Tirol von 1259-1363“, Stams   und Schloss Tirol 1995.  
Harb Rudolf u. a.: Tirol - Texte und Bilder zur   Landesgeschichte, Innsbruck 1985.  
Hartung von Hartungen Christoph: Meinhard   II. und seine Zeit – Unterrichtsmaterialien zu Themen der Landesausstellung   1995.  
Zum Vorschlag 3  
Grill Bartholomäus: Ach, Afrika – Berichte aus dem   Inneren eines Kontinents, April 2005, Goldmann Taschenbuch. 
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