Dazu
gibt es kein Patentrezept!
Die moderne Leseforschung
spricht heute von individuellen Verlaufsformen
literarischer Sozialisation. Diese beginnt sehr früh.
Im Kleinkindalter hat das
Elternhaus wesentlichen Einfluss darauf, Kindergarten
und Schule spielen offenbar eine begrenzte und doch sehr wesentliche
Rolle. Sie können Kinder, besonders Kinder aus „lesefernen“
Familien, fördern und zu eifrigen Leserinnen und Lesern machen. |
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Heranwachsende zu kompetenten Leserinnen und
Lesern machen
Der idealtypische Verlauf zum Erwerb der Lesekompetenz wird gezeichnet
von der paraliterarischen Zeit, beginnend im Kindergarten
(Bilderbücher), vom eigenständigen ersten
Lesen im Alter von sieben bis zwölf Jahren und vom pubertären,
oft suchthaften Lesen; gekennzeichnet durch Ausdifferenzierung von Leseinteressen
und Stoffen.
Im Lesealter ab circa zehn Jahren gibt es nachweisbare tiefe
Einbrüche bei kindlichen Leserinnen und Lesern. Die Zahl
der Nichtleserinnen und Nichtleser nimmt eklatant zu und bleibt dann relativ
hoch. Das ist die Schwachstelle, mit der dann der Deutsch- und Literaturunterricht
der Mittel- und Oberschule zu kämpfen hat.
Hier gilt es, Leserinnen und Leser zu „retten“
und die Brücke zwischen privatem und öffentlichem Lesen in der
Schule zu festigen... |
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Nötig ist auch ein geschlechterdifferenzierender
Unterricht, um der Tatsache gerecht zu werden, dass Buben erwiesenermaßen
weniger gern und weniger gut lesen. Die kindliche Neugierde und der Wissensdurst
können durch das Bereitstellen von genügend Lesestoff – Belletristik,
Sachbücher, CD-ROMs, Zeitschriften, Internet – in der Schulbibliothek
oder in der Klasse sowie durch gezielte individuelle Leseanreize wach gehalten
werden. |