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Schulentwicklung und Reformpädagogik

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Was kann nun die Schule zum Lernen bringen? 1

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Die lernende Schule

Paradoxerweise muss die Schule zuerst ihr altes Lernen verlernen. Es gibt zu viele Informationen und nur eine begrenzte Fähigkeit in systemischen Begriffen zu denken. Wir sind nicht bereit, die kulturelle Norm aufzugeben, dass Vorgesetzte stets so tun müssen, als hätten sie alles unter Kontrolle und für jedes Problem eine Lösung. Wir befürchten unsere Konfusion zuzugeben. Ein Problem nicht lösen zu können, weil es zu komplex ist, macht uns frustriert und ängstlich.

Dieser Angst begegnen wir vorrangig mit vermehrter Aneignung von Wissen. Vorgesetzte versuchen diese Art des Lernens - die Aneignung von Wissen und Einsichten - zu beschleunigen, indem sie eine Vision entwickeln und sie als Lösung anbieten. In den seltensten Fällen haben sie damit Erfolg - eingeschliffene Verhaltensmuster und kulturbedingte Gesetze werden nur schwer überwunden. Wir haben den offenen Umgang mit Problemen nicht gelernt. Es herrscht die Haltung vor: Ich muss mein Gesicht wahren und mich selbst schützen. Wir gestehen uns nicht zu, aus Fehlern zu lernen, weil es Fehler gar nicht geben darf. Für bleibende Verhaltensänderungen brauchen wir aber Gelegenheiten, zu üben und Fehler zu machen. Das Lob des Fehlers liegt darin, dass in jedem Fehler eine Entwicklungschance verborgen ist, die es nur wahrzunehmen gilt. Die Angst vor Fehlern setzt Abwehrmechanismen gegen Veränderungen in Gang.

     
   

Neue Visionen können sich nicht durchsetzen, weil wir uns vor Botschaften schützen, die uns ängstlich machen:

  • Wir hören die Botschaft erst gar nicht,
  • wir leugnen, dass die Botschaft zu verwenden ist,
  • wir unterstellen, dass unsere Führungskraft die Situation nicht verstehen kann.

Die Angst vor Veränderung kann nur durch eine größere Angst aufgeweicht werden:

  1. Die Mitglieder der Organisation müssen erkennen können, dass die jetzige Art, Dinge zu tun, nicht mehr länger funktioniert (Verunsicherungsinformationen und -Daten müssen allen zugänglich gemacht werden - z. B. Elternbefragung, Schülerleistungen, Schülerzahlen ...)
  2. Um Veränderungsmotivation hervorzurufen, müssen Mitarbeiter entdecken, dass sie einige ihrer wichtigsten Ideale nicht erreichen, wenn sie nicht etwas Neues dazulernen - dann fühlen sie sich schuldig.
  3. Um Veränderungen zuzulassen, müssen sich die Mitarbeiter psychologisch sicher fühlen. Sie müssen einen gangbaren Weg sehen, der nicht erschreckend erscheint. Sie müssen fühlen, dass eine Veränderung ihr momentanes Empfinden für ihre Identität und Ganzheit nicht gefährdet.
 
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