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blikk lehrerfortbildung | ||||||||
Beobachtung |
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von Marcel Bamberg
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die Schülerbewertung verbessern
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Im Allgemeinen sind Beobachtungen im Schulalltag eher zufällig, ungeplant und unsystematisch, auf Grund von besonderen Ereignissen oder Auffälligkeiten. LehrerInnen legen kaum im Voraus fest, welches Kind sie wann und auf welche Verhaltensweisen hin beobachten wollen, noch benutzen sie dafür spezielle Beobachtungshilfen. Ein solches Vorgehen ist wegen seines Zufallscharakters und des hohen Grades an Subjektivität sehr anfällig für Urteilsfehler. Für eine seriöse Schülerbewertung kommt dagegen nur ein systematisches Vorgehen beim Beobachten in Frage. Wichtig dabei ist zuerst eine klar definierte Beobachtungsperspektive: Welches Kind soll mit welchem Ziel nach welchen Kriterien und unter welchen Bedingungen beobachtet werden? Frei nach Jürgens (1999, S. 69) lassen sich die methodischen Kriterien für eine systematische Beobachtung so zusammen:
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Jürgens betont: "Die angemessene Befolgung dieser Punkte erweist sich als unverzichtbar, wenn die schulische Verhaltensbeobachtung zu einer geeigneten und vor allem soliden diagnostischen Methode im Vorfeld von Verbalbeurteilungen werden soll" (S. 69). Im Unterrichtsalltag wird die Beobachtung in der Regel nur während des Unterrichts erfolgen, und es stellt sich die Frage, wie der Lehrer es schaffen soll, diesen zwei anspruchsvollen Tätigkeiten gleichzeitig nachzugehen. Eine Gelegenheitsbeobachtung ist schon während des Unterrichtens möglich, eine systematische Beobachtung aber nicht. Dafür braucht es Zeiten, in denen der Lehrer vom Druck des Unterrichtens entlastet ist. Hinzu kommt, dass Beobachtungen ja auch möglichst umgehend festgehalten werden müssen, um Verfälschungstendenzen zu vermeiden. Für diese zwei zeitintensiven Aktivitäten bieten sich Phasen der Freiarbeit oder Wochenplanarbeit geradezu an. Und damit liefert die Notwendigkeit einer seriösen Beobachtung in der Klasse ein weiteres Argument für eine Öffnung des Unterrichts. Jürgens (1997) stellte in seiner Untersuchung fest, dass "im Umgang mit praxisnahen Beobachtungshilfen noch ein hoher Aufklärungsbedarf besteht." Während die traditionellen schulischen Bewertungshilfen wie mündliches Aufrufen und schriftliche Lernkontrollen mit 60 % Nennungen deutlich am häufigsten waren, kamen andere Beobachtungshilfen wie Beobachtungsbögen, Zettelkästen oder Karteikastensysteme nur auf 16 %, das pädagogische Tagebuch immerhin auf 20 % der Antworten. Jürgens zeigte sich überrascht über den hohen Stellenwert, den die traditionellen Formen der Leistungsfestestellung noch immer haben und kommentiert: |
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Die Angst, dass durch den Einsatz von speziellen Beobachtungshilfen die Schülerbeurteilung zu technisch wird, ist unbegründet.
Auch die formelhafte und stereotype Sprache, die besonders bei der Beschreibung des Arbeits- und Sozialverhaltens an vielen Lernberichten bemängelt wird, hängt möglicherweise damit zusammen, dass der Lehrer die Kinder nicht kontinuierlich, differenziert und systematisch genug beobachtet hat. |
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© Pädagogisches Institut der deutschen Sprachgruppe - Bozen - 2000 |