blikk Schule gestalten   Weltweit verständigen
und kooperieren
         
  zum forum zur galerie zur übersicht  
infos zum arbeitsbereich infothek  
blikk schulentwicklung        
   
Kommunikationskompetenz
  zum anfang zurückblättern umblättern ans ende eine ebene nach oben
 

Kommunikationskompetenz bedeutet eine Wechselwirkung der folgenden Qualifikationen

Diese Kompetenz ist grundlegend für alle Formen von internationaler Kooperation, wird hier aber insbesondere auf die Nutzung der Neuen Medien bezogen. Kooperation wiederum kann die Not wenden (ist notwendig) bei der Lösung der

Schlüsselprobleme
unserer Zeit.

 
     

Informations- und Interpretationsqualifikation

Die Metapher des "Turmbaus von Babel" zeigt, was wohl mit der Welt geschieht, wenn es uns Menschen nicht gelingt, die von uns selbst gemachten Probleme zu lösen.

 

Sich selbst informieren und andere informieren (also auch hinreichende Sprachenkenntnisse) sind zwei Aspekte der Informations- und Interpretationsqualifikation. Diese Fähigkeiten werden für unterschiedliche Zwecke eingesetzt: u.a.zum eigenen Vergnügen, zum Lernen, zur Verständigung bei interdisziplinärer oder kooperativer Arbeit in den Wissenschaften, der Politik, der Wirtschaft und der Technik, zur Entscheidungsfindung bei Problemlösungen oder zum Kauf von realen und virtuellen Waren und Diestleistungen sowie zur Anregung oder Erregung von Gefühlen, Emotionen und Empathien. Zwischen 'sich selbst informieren' und 'andere informieren' besteht eine ähnliche Wechselwirkung wie sie auch zwischen Lesen und Schreiben besteht. Das eine ist mit dem anderen positiv rückgekoppelt.

Informations- und Interpretationsqualifikation meint u.a., dass die einzelne Nutzerin und der einzelne Nutzer

  • Zwecke und Verwendungsmöglichkeiten der neuen wie alten Medien, sowie die technischen Zugänge zu ihnen kennt,
  • Möglichkeiten und Grenzen von Suchmaschinen und Robots im Internet kennt und mit ihnen Suchstrategien ausführen kann,
  • Verfahren kennt, um für sich den 'Sinn- und Wahrheits'-Gehalt wie die Authentizität von Informationen feststellen zu können und
  • für sich selbst Verantwortung übernehmen kann. Denn weltweit gesehen wird der interkulturelle Minimalkonsens in moralisch-ethischen Fragen immer kleiner und nur dieser minimale Konsens wird über das Pluralitätsgebot in den Medien 'abgebildet'.
     

Analyse- und Bewertungsqualifikation


Aminosäuren in "Kommunikation"

 

Die Qualifikation zur Analyse und Bewertung ist eng mit der Qualifikation zur Information und Interpretation verbunden und meint, dass die einzelne Nutzerin und der einzelne Nutzer u.a. erklären und dann bewerten kann

  • warum und wann Kinder, Jugendliche und Erwachsene virtuelle Welten als sanktionsfrei erleben oder in ein Wechselbad von Emotionen gestürzt werden,
  • warum und wann die Sinne von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen überflutet und überreizt werden
  • warum insbesondere im Internet wissenschaftliche Analysen, authentische Geschichten, blühender Nonsens und gewaltverherrlichende Darstellungen unbewertet nebeneinander stehen können,
  • warum Sachprobleme in der Berichterstattung häufig in Form von persönlichen Krisen und Skandalen thematisiert werden und immer stärker personen-, sensations- und erlebnisorientiert dargestellt werden und
  • welche ökonomische Bedeutung die Bildschirmmedien haben und welche ambivalente Macht die Medienhäuser, Medienproduzenten und Medienanbieter besitzen.

     

Interaktionsqualifikation

 

 

Zunächst müssen Nutzerinnen und Nutzer die Medien handhaben können. U.a. müssen sie mit unterschiedlichen Geräten, der Tastatur, mit sensitiven Feldern und mit Arbeitsfunktionen von Hypertextsystemen umgehen können. Diese Fertigkeit ist aber noch rein technisch gemeint. Auf einem höheren Niveau bedeutet sie die Fähigkeit, die mentalen Modelle, die andere in Hypertext- und Werkzeugfunktionen 'hineinprogrammiert' haben, in ihren Grenzen zu erkennen. Interaktionsqualifikation meint u.a., dass die einzelne Nutzerin und der einzelne Nutzer

  • die zunehmenden Komplexitäten und Globalitäten von Sache und Sinn in hypermedialer Form und auch per Telekommunikation austauschen kann (wahrnehmbar, verstehbar, denkbar, diskutierbar und (mit)fühlbar machen kann),
  • die semiotischen, semantischen, pragmatischen, prozessualen und koordinativen (auch telematischen) Möglichkeiten zur Verständigung zwischen Personen und Gruppen zum Zwecke eines gemeinsamen Handelns nutzen kann.
     
Gestaltungs- und Publikationsqualifikation



Kugelalgen im "Gespräch"
 

Mit visuellen und akustischen Reizen können Gefühle und Emotionen schnell evoziert werden und so die Erlebnisintensität und Bedeutungsvielfalt gesteigert werden. Jeder Mensch kann sein eigener Dramaturg sein in der Auswahl und Zusammenstellung von medialen Angeboten.

Gestaltungs- und Publikationsqualifikation meint u.a., dass die einzelne 'Schreiberin' und der einzelne 'Schreiber'

  • Medien eigenverantwortlich (und nicht medienbestimmt) zu den oben geannten Zwecken (Lernen, Verständigung, Vergnügen, Entscheidungsfindung...) hypermedial gestalten kann,
  • Medien für sich selbst oder für andere produzieren kann, um eine eigene oder gruppenbezogene Öffentlichkeit herzustellen,
  • die Vorteile von Langsamkeit - für ein Verstehen und eine Verständigung - in Hypermedien bewusst hineinschreiben kann und
  • die zunehmenden Komplexitäten und Globalitäten von Sache und Sinn in hypermedialer Form aufbereiten und u.a. im WWW publizieren kann und dadurch anderen verständlich machen kann.

 

© Pädagogisches Institut der deutschen Sprachgruppe - Bozen - 2000