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Kommunikationsregeln
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Fragen, Fragen, ...

als Anregung zum Nachdenken und Handeln

Kommunikations- oder Gesprächsregeln für eine konstruktive gemeinsame Kleingruppen-Arbeit sind unter den Kindern und Jugendlichen einer Klasse zu vereinbaren.

Wenn man diese Regeln als Lehrperson aber nicht vorgeben will, sondern erarbeiten lassen will, wie macht man das?

Sollt man sich auf den Religionslehrer verlassen, der das für alle anderen Lehrpersonen übernimmt?

Gibt es so etwas wie fachbezogene Gesprächsregeln?

Wie wirken sich nette und gemeine Ausdrücke, die im täglichen Umgang miteinander genutzt werden, in Kleingruppengesprächen aus? Mit welchem Ziel muss über solche Ausdrücke in der Kleingruppe gesprochen werden?

Wie gehen die Kinder und Jugendlichen mit Konflikten um, die naturgemäß immer wieder entstehen? Mögliche Fragen in einer Konfliktsituation:
Worum ging es eigentlich in dem Konflikt?
Wie wurde er ausgetragen? Welche Konfliktsignale wurden gegeben?
War es ein „typischer" Mädchen- oder Jungenstreit. Gibt es so etwas?

 

Fachlich orientierte Kommunikationsregeln

Für kooperative und kommunikative Lernprozessen (also für konstruktives Lernen in der Kleingruppe oder auch international) lassen sich Regeln beschreiben, die gelernt und eingehalten werden müssen. Da sind überfachlich orientierte allgemeine Regeln, aber auch fachlich gewendete Regeln wie:

  • beim Thema bleiben können und nicht abschweifen,
  • die Bearbeitung des Themas oder eines Problems mit Anmerkungen und Fragen voran treiben können,
  • fachliche Fragen oder Problematisierungen formulieren können,
  • subjektive Meinungen und Einstellungen zum Thema oder zum Problem formulieren können,
  • andere Meinungen und Einstellungen ertragen und darauf in verständnisvollen Worten reagieren können,
  • Vorschläge zur fachlichen Problemlösung formulieren können, auch dann, wenn an nicht sicher ist, dass sie zum Ziel führen,
  • konstruktiv auf die Ideen und Vorschläge der anderen eingehen und
  • Entscheidungen im Konsens oder im Pro und Kontra herbeiführen können.

Überfachlich orientierte Kommunikationsregeln

Heinz Klippert beschreibt in seinem Buch "Kommunikationstraining" (S.20) die folgenden Gesprächsregeln, die von Schülerinnen und Schülern einer 9.Klasse zusammengestellt wurden:

  • Sich melden, wenn Beitrag gewünscht!
  • In vollständigen Sätzen reden!
  • Laut und deutlich sprechen!
  • Kurz und präzise argumentieren!
  • Beim Thema bleiben / Frage beachten!
  • Meinungen / Behauptungen begründen!
  • Gut zuhören, wenn andere reden!
  • Auf Vorredner Bezug nehmen!
  • Beim Reden die Mitschüler anschauen!
  • Das Wort an Mitschüler weitergeben!
  • Nicht einfach nachplappern!
  • Niemanden auslachen oder herabsetzen!
  • Die "Schweiger" zum Sprechen ermutigen / veranlassen!
  • Nebengespräche und sonstige Störungen vermeiden!

Wichtig ist, dass in Konfliktfällen die Konfliktbesprechung Vorrang hat. Wichtig ist weiter, dass die Kinder und Jugendlichen lernen, sich in der Ich-Form zu äußern.
Mit einer Ich-Botschaft versucht man, das eigene Anliegen zu benennen und zu begründen, ohne die andere Person anzugreifen.
Mit einer Du-Botschaft greift man eine andere Person an.

 

© Pädagogisches Institut der deutschen Sprachgruppe - Bozen - 2000