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PISA 2003

         
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Beispielaufgaben

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Lesekompetenz  

Lesekompetenz

Pisa definiert Lesekompetenz wie folgt:

Lesekompetenz bedeutet Verstehen und Gebrauch von verschiedenen Texten sowie die Auseinandersetzung mit ihnen zur Erreichung der eigenen Ziele, zur Entwicklung der eigenen Kenntnisse und Potenziale und zur Teilhabe an der Gesellschaft.

Lesekompetenz besteht also nicht nur aus der Entschlüsselung von Texten, sondern aus viel mehr. Bei der Erstellung der Testaufgaben werden sowohl Kontextvariablen, wie Texte zu persönlichen, beruflichen oder öffentlichen Anlässen als auch unterschiedliche Texttypen, wie zum Beispiel erzählende und argumentative Texte, und durchgehende und unterbrochene Textformate berücksichtigt.

 
Beispielaufgabe aus PISA 2003
 

LEITARTIKEL

Technologie erfordert neue Regeln

Die WISSENSCHAFT ist oft schon einen Schritt weiter als Gesetzgebung und Ethik. Das begann 1945 mit der lebenszerstörenden Atombombe, und nun passiert das Gleiche im Zusammenhang mit den lebensschaffenden Technologien, die menschliche Unfruchtbarkeit überwinden sollen.

Die meisten von uns freuten sich zusammen mit der englischen Familie Brown, als Louise, das erste Retortenbaby, geboren wurde. Und wir haben erst kürzlich die Geburt gesunder Babys bestaunt, die einst eingefrorene Embryonen waren und den günstigsten Zeitpunkt für die Implantation in ihre zukünftige Mutter abwarteten.

In Australien haben zwei solcher Embryonen eine Flut von rechtlichen und ethischen Fragen ausgelöst. Diese Embryonen sollten Ela Rios, der Frau von Mario Rios, eingepflanzt werden. Die Rioses hatten, nachdem der erste Versuch fehlgeschlagen war, um eine zweite Chance gebeten, Eltern zu werden. Bevor der zweite Versuch jedoch durchgeführt werden konnte, kamen die Rioses bei einem Flugzeugabsturz ums Leben. Wie sollte das australische Krankenhaus mit den eingefrorenen Embryonen verfahren? Könnten sie jemand anderem implantiert werden? Dafür gab es zahlreiche Bewerberinnen. Waren die Embryonen auf irgendeine Art Bestandteil des Nachlasses der Rioses? Oder sollten sie beseitigt werden? Die Rioses hatten verständlicherweise keine Vorsorge für die Zukunft der Embryonen getroffen. Die Australier beriefen eine Kommission ein, um diese Angelegenheit zu untersuchen. Letzte Woche legte diese Kommission ihren Bericht vor. Sie fordert, dass die Embryonen aufgetaut werden sollen, da ihre Weitergabe an andere die Einwilligung der „Erzeuger“ erfordere.

Diese liege jedoch nicht vor. Die Kommission vertritt weiterhin die Ansicht, die Embryonen hätten in ihrem derzeitigen Zustand weder Leben noch Rechte und könnten folglich beseitigt werden. Die Kommission ist sich dessen bewusst, dass sie sich auf unsicherem rechtlichen und ethischen Boden bewegt. Aus diesem Grund hat sie eine dreimonatige Frist ausgesetzt, in der die Öffentlichkeit Einspruch gegen ihre Entscheidung einlegen kann. Sollte es starke Proteste gegen die Beseitigung der Embryonen geben, wird die Kommission ihre Entscheidung überdenken.

In Zukunft müssen Paare, die in Sydney im Queen Victoria Krankenhaus am Programm für künstliche Befruchtung teilnehmen, festlegen, wie mit den Embryonen verfahren werden soll, falls ihnen etwas zustößt. Dies soll sicherstellen, dass ein ähnlicher Fall wie der der Rioses nicht noch einmal auftritt.

Aber was ist mit anderen schwierigen Fragen? In Frankreich musste zum Beispiel eine Frau erst kürzlich für die Erlaubnis, ein Kind von dem gefrorenen Sperma ihres verstorbenen Mannes auszutragen, vor Gericht gehen. Wie soll solch ein Ersuchen behandelt werden? Was sollte geschehen, wenn eine Leihmutter ihren Vertrag bricht und sich weigert, das Kind, das sie für jemand anderen ausgetragen hat, nach der Geburt herauszugeben?

Bis heute ist es der Gesellschaft nicht gelungen, wirksame Gesetze gegen das zerstörerische Potential der Atomkraft zu erlassen. Wir stehen nun vor den schwerwiegenden Folgen dieser Unterlassung. Wissenschaftliche Forschung auf dem Gebiet der künstlichen Fortpflanzung unterliegt immer der Gefahr von Missbrauch. Es bedarf hierfür eindeutiger ethischer und gesetzlicher Regelungen – bevor es zu spät ist.

     

Benutze den Leitartikel „Technologie erfordert neue Regeln“, um die folgenden Fragen zu beantworten.

 

Frage 1: TECHNOLOGIE

Unterstreiche den Satz, der erklärt, was die Australier taten, um zu entscheiden, wie mit den eingefrorenen Embryos verfahren werden sollte, die dem bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommenen Paar gehörten.

Frage 2: TECHNOLOGIE

Gib zwei Beispiele aus dem Leitartikel an, die zeigen, wie moderne Technologien wie die, die zur Implantation eingefrorener Embryonen angewendet werden, neue Regeln erfordern.

     

Informationen und Aufgaben zur Lesekompetenz aus PISA 2000

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Letzte Aktualisierung: 03.05.2005
© Pädagogisches Institut der deutschen Sprachgruppe - Bozen - 2003