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Grazio Evelyn
Dienstag, 17. Januar 2012
Zuletzt geändert: Donnerstag, 2. August 2012
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Maria Montessori hat bereits vor fast hundert Jahren formuliert, was wir heute in unserem Unterricht umzusetzen versuchen:
„Die Lehrerin ist vorwiegend Helferin: Sie unterstützt die Kinder auf ihrem Weg zur Persönlichkeitsentwicklung. Die richtige Darbietung des Materials ist eine ihrer wichtigsten Aufgaben. Sie beobachtet, greift aber möglichst nicht in die eigenständige Arbeit des Kindes ein.“
Bisher stand immer die Lehrperson im Mittelpunkt des Unterrichtsgeschehens: Den Kindern wurde gesagt, wann und wie sie was lernen sollen. Die Inhalte und zu beschreitenden Wege kamen von der Lehrperson.
In der Freiarbeit stehen die Kinder im Mittelpunkt, wir als Lehrpersonen nehmen uns zurück und stehen den Kindern beratend und begleitend zur Seite.
Eine der wichtigsten Aufgaben ist das Beobachten, was einigen von uns manchmal noch schwer fällt. Wir ertappen uns dabei, wie wir Kinder bei ihrer Arbeit unterbrechen und uns in ihre Arbeit einmischen. Dieses alte Verhaltensmuster abzulegen und den Kindern mehr Vertrauen entgegenzubringen ist nicht immer ganz leicht. An einigen Tagen funktioniert es besser, an anderen weniger gut.
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Nardin Marlene
Sonntag, 8. Januar 2012
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Die Gehirnforschung schafft es immer wieder, neue Erkenntnisse über die Entwicklung und Funktion des menschlichen Gehirns und somit über die Lernfähigkeit des Menschen zu gewinnen. So erklärt Gerald Hüther, Professor für Neurobiologie, in seinem neuen Buch „Was wir sind und was wir sein könnten“ wie eine Potentialentfaltung im individuellen Lebenslauf möglich wird. Einige Äußerungen, die ich für das schulische Lernen als relevant finde, möchte ich hier anführen.
Verblüffender Weise entwickelt sich unser Gehirn nicht, wie es seine genetischen Anlagen vorschreiben, sondern wie und wofür es mit Begeisterung benutzt wird.
Hüther weist bei der Entwicklung des Gehirns im Kindesalter und darüber hinaus auf zwei Grunderfahrungen hin. „Die Erfahrung engster Verbundenheit und des Erwerbs eigener Kompetenzen.“
In seinen Ausführungen finden sich viele Gedanken der verschiedenen Reformpädagogen wieder. So meint Hüther, dass wir unsere Potentiale über die Arbeit entfalten können. Dabei meint er, dass „das menschliche Gehirn nicht für die Durchführung bezahlter Dienstleistungen, sondern für das Lösen von Problemen optimiert ist … . Jede körperliche oder geistige Anstrengung…, um… neues Wissen zu erwerben und neue Fähigkeiten zu entwickeln, ist also „Arbeit“ in einem nicht entfremdeten, dem Menschen gemäßen Sinn.“ Alles was Menschen im weitesten Sinn „bewegt“ und „anregt“ ist Arbeit. (S.158)
Dabei sind die „Schwerstarbeiter“ in unserer Gesellschaft die Kinder. Da sie ja die meisten Probleme zu bewältigen haben, sich in der Welt zurechtzufinden. Aber um dies zu lernen, ist die Schule nicht der geeignete Ort, da sie hier kaum Situationen vorfinden, wo eine „so wichtige, hirngerechte und sinnvolle Arbeit“ wie es das Spiel möglich ist. „Denn im spielerischen Umgang mit Problemen… schaffen sie >die Kinder< sich ihre Übungsplätze…, finden sie andere Kinder, mit denen sie sich verbunden fühlen, mit denen sie Konflikte zu lösen lernen und mit denen sie gemeinsam an Aufgaben arbeiten und Werke schaffen, die größer sind als das, was jeder und jede für sich alleine zu bewältigen imstande wäre.“ (S.160)
Für diese Art des Lernens braucht es aber eine bestimmte Herausforderung, die weder zur Über- noch zur Unterforderung führt. Denn im ersten Fall führt es zu Angstzuständen und im zweiten Fall zu Unlust und Langeweile. Beide Gefühle hemmen oder hindern das Erlernen von Neuem und wirft das Kind sogar auf sehr früh entwickelte, einfache Verhaltensmuster zurück. „Was für ein Kind entweder zu wenig Herausforderung oder übermäßige Belastung bedeutet, kann niemand anders entscheiden als das Kind selbst, ...“ (S.162)
Deshalb meint Hüther kann man die Weiterentwicklung eines Kindes nur fördern, „ in dem man einen Raum schafft, in dem es vielfältige interessante Angebote gibt, und das Kind selbst entscheiden lässt, welches dieser Angebote es aufgreifen will.“
Auf die Situation in der Schule übertragen, bestätigt sich mir das reformpädagogische Modell für die Schule als eine gute Möglichkeit zur Potentialentfaltung des Kindes. Es findet in der vorbereitet Lernumgebung interessante vielfältige Angebote, es hat die Möglichkeit der freien Wahl sei es des Inhaltes, wie auch des Lernpartners oder der Lerngruppe im Rahmen der freien Arbeit.
Häufig konnte ich bereits feststellen, wie Kinder aus schulischen Themen ihr eigenes Spiel entwickelten, welches in verschiedenen Formen, zB. als Theaterstück dargeboten wurde. Auch die jahrgangsgemischte Gruppe bietet vielfältige Lösungsmöglichkeiten, da die verschiedenen Entwicklungsstufen der Kinder auch unterschiedliche Sichtweisen zulassen. So können Kinder in dieser Lernumgebung die vielen unterschiedlichen Gestaltungsangebote auch kreativ nutzen und dabei ihre eigenen Fähigkeiten und Möglichkeiten erkennen und weiterentwickeln.
Die Lektüre dieses Buches hat mich sehr bereichert und meine Auffassung von Lernen, die ich in meinem Unterricht umzusetzen versuche, in einer wissenschaftlich fundierten Form bestätigt.
Abschließend wünsche ich mir, so wie Professor Hüther einen gemeinsamen Schulgeist, der uns Lehrerinnen und Schülerinnen hilft, das zu leisten, wozu Schule da ist, nämlich „die Potentiale der Kinder optimal zu entfalten, sie einlädt, ermutigt und inspiriert, sich all das Wissen anzueignen, das sie später im Leben brauchen“.
Wer mehr über Herrn Hüther erfahren möchte, schaue auf www.gerald-huether.de ;einige Videos von ihm über seine Äußerungen zur Schule findet man www.offener-unterricht.net . Da gibt es auch interessante Infos zum offenen Unterricht von Falko Peschel.
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Koch Katja
Samstag, 31. Dezember 2011
Zuletzt geändert: Donnerstag, 5. April 2012
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Die Schüler der 4./5. Klasse erhalten wöchentlich einen neuen Lernplan. Dort sind die Pflichtaufgaben aus den verschiedenen Fachbereichen vermerkt, welche das Kind innerhalb einer Woche bearbeiten muss. Zu ein und demselben Lerninhalt können die Schüler zwischen differenzierten Angeboten wählen, je nach Interesse und Können. Die Kinder erledigen ihre Aufgaben in Einzel-, Partner- oder Gruppenarbeit. Nach der Bearbeitung einer Übung, heften die Schüler ihre Klammer an das „Ich habe fertig“-Schild und kreuzen die entsprechende Arbeit im Lernplan an. Anschließend unterschreibt eine Lehrperson die erledigte Aufgabe im Wochenplan.
Auf dem Lernplan stehen unsere Pflichtaufgaben. Wir haben eine Woche Zeit, um die Arbeiten zu erledigen. Wir müssen uns die Zeit gut einteilen, damit wir alles schaffen. Wenn wir die Aufgaben nicht erledigen, müssen wir sie auf den neuen Plan übertragen.
Yannick
Mir gefällt die Idee mit dem Lernplan ganz gut. Sobald wir eine Pflichtaufgabe erledigt haben, dürfen wir ein Kreuzchen machen.
Jan
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Grazio Evelyn
Donnerstag, 29. Dezember 2011
Zuletzt geändert: Freitag, 8. Juni 2012
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Der Mensch ist das einzige Lebewesen, das sich seiner Handlungen bewusst ist und dafür Verantwortung übernehmen muss.
Für Maria Montessori ist jedoch nicht nur die Verantwortung für sich selbst wichtig, sondern auch für die Mitmenschen und die Umwelt. Bildung versteht sie als „Selbstschöpfung“ des Kindes.
„So arbeiten Kinder in der Freiheit ihrer Entscheidung und ihrer Verantwortung für sich selbst.“
Das Erleben von Eigenverantwortung ist für die Kinder sehr wichtig, was u. a. eigenverantwortliche Planung und Ordnung der Arbeit, Verantwortungsbewusstsein, Kennen der eigenen Grenzen und Fähigkeiten mit sich bringt. Das heißt jedoch nicht, das Kind sich völlig selbst zu überlassen.
Der Jenaplan von Peter Petersen sieht die tägliche Blockperiode vor, in der die Kinder eigenverantwortlich ihre Arbeit planen, durchführen und bewerten.Zu erlernende Fähigkeiten sind dabei auch das selbstständige Lernen mit Materialien, Zeiteinteilung und das Strukturieren/Organisieren der eigenen Arbeit.
Grundlagen für eigenverantwortliches Lernen sieht Petersen im Wunsch nach Selbstverwirklichung sowie in der natürlichen Leistungsbereitschaft eines jeden Menschen:
„Wer möchte nicht gern etwas leisten, viel leisten, viel können, viel verstehen?“
Eigenverantwortung bedeutet für uns, dass die Kinder selbstständig ihren Lernweg planen und organisieren, für ihr Tun und ihre Handlungen selbst die Verantwortung übernehmen. Es bedeutet aber auch, verantwortungsbewusst mit Materialien, Mitmenschen und Umwelt umzugehen.
Die Verantwortung für das eigene Lernen und Tun zu übernehmen, fällt noch nicht allen Schüler/innen in unseren Klassen ganz leicht. Viel zu oft möchten sie die Verantwortung an Lehrpersonen oder andere Kinder abgeben. Da haben wir wohl noch einen längeren Weg vor uns…
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Nardin Marlene
Donnerstag, 15. Dezember 2011
Zuletzt geändert: Sonntag, 18. Dezember 2011
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Melanie Florian hat heuer an unserer Schule ihr Praktikum absolviert. Sie befindet sich im vierten Studienjahr an der Uni Brixen. Den Unterricht beobachtete die Praktikantin in drei Phasen, am Beginn des Schuljahres, Mitte Oktober und jetzt im Dezember. Sie beteiligte sich immer wieder aktiv am Unterrichtsgeschehen (siehe Bild).
Am Ende des Praktikums haben wir das nachfolgende Gespräch geführt.
Warum hast du unsere Schule für dein Praktikum gewählt?
Mich hat das Reformpädagogische Modell interessiert, da wir dies nur ansatzweise an der Uni kennengelernt haben. Ich denke, einige Elemente sind auch für den Unterricht in der Regelklasse brauchbar. Ich wollte die Umsetzung dieses Konzeptes in der Praxis erleben, um mir somit ein besseres Bild zu verschaffen.
Welche Entwicklung konntest du bei den Kindern von Schulbeginn bis Dezember beobachten?
Vor allem bei den Erstklässlern sehe ich eine größere Selbständigkeit im Umgang mit den Materialien, in der Zeiteinteilung ihrer Arbeit und in der Eigenständigkeit der Organisation ihrer Lernschritte. Ich konnte auch beobachten, wie diese sich auch sicherer und offener im Gesprächskreis äußern.
Welchen Unterschied zur Regelklasse konntest du erkennen?
Den größten Unterschied stelle ich bei der selbständigen Arbeitsweise der Kinder in der Freien Arbeit und bei der Umsetzung der Differenzierung entsprechend den Fähigkeiten und dem Entwicklungsstand jedes einzelnen Kindes fest. Auf Grund dessen können leistungsschwache Kinder gefördert, leistungsstarke Kinder wiederum gefordert werden. Die jahrgangsübergreifende Gruppe ermöglicht eine selbstverständliche Zusammenarbeit zwischen den Kindern aller Altersstufen.
Was würdest du für deinen Unterricht übernehmen?
Sollte ich eine Regelklasse übernehmen, möchte ich individuell auf jedes Kind eingehen, indem ich ein differenziertes Lernen ermögliche. Dazu möchte ich eine anregende, vielseitige Lernumgebung schaffen, bei der die Selbständigkeit der Kinder gefördert wird. So ist es mir auch wichtig, mit Wochenplänen zu arbeiten und dabei Themen der Kinder einzubauen.
Gut umsetzbar ist sicher auch der Gesprächskreis, bzw. der Morgenkreis, wo die Planung des Tages stattfindet. Soweit es mir möglich ist, würde ich fächerübergreifendes Arbeiten durchführen, zB: in Form von Projektarbeit.
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Grazio Evelyn
Dienstag, 13. Dezember 2011
Zuletzt geändert: Freitag, 8. Juni 2012
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Unabhängig von den gemeinsamen Themen der Großgruppe steht es den Kindern auch frei, Inhalte, die ihrem persönlichen Interesse entspringen, zu bearbeiten. Hierzu planen die Schüler/innen anhand einer Lernvereinbarung:
- Wer ist mein Lernpartner/Lernpartnerin?
- Was will ich wissen?
- Welche Informationsquellen nutze ich?
- Was ist mein Endprodukt?
- Über welchen Zeitraum arbeite ich daran?
Diese Lernvereinbarung legen die Kinder der Lehrerin vor. Nach erfolgter Arbeit wird das freie Thema präsentiert. Eine kurze, schriftliche Selbstreflexion und die Rückmeldung der Gruppe wird anschließend auf der Lernvereinbarung festgehalten.
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Grazio Evelyn
Dienstag, 13. Dezember 2011
Zuletzt geändert: Dienstag, 5. Juni 2012
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Ausgehend von den Rahmenrichtlinien arbeiten die Kinder mit oder ohne Begleitung der Lehrerinnen an den vorgesehenen Themen und Inhalten. Diese beziehen sich vorwiegend auf die Fachbereiche Geschichte, Geografie und Naturwissenschaften.
Wenn notwendig, gibt es Einführungen zu neuen Techniken und Arbeitsweisen, z. B. Lesen von Kartensymbolen, Recherchieren im Internet in Klein – oder auch Großgruppen. Auch hier gibt es Pflicht- und freie Aufgaben.
Die Kinder arbeiten in ihren Heften, gestalten Plakate, erstellen Büchlein, bauen Modelle, welche auch interessierten Mitschülerinnen und Mitschülern vorgestellt werden. Dabei werden wichtige Kompetenzen wie Präsentieren, Argumentieren, selbstsicheres Auftreten und Annahme von Kritik entwickelt.
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Nardin Marlene
Montag, 12. Dezember 2011
Zuletzt geändert: Mittwoch, 14. Dezember 2011
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Zu wissen, was man weiß, und zu wissen, was man tut, das ist Wissen. Konfuzius
Nach einem erlebnisreichen Herbstausflug auf einem Bauernhof fanden die Kinder der ersten und zweiten Klasse jede Menge Anregungen, sich mit dem Thema Bauernhof (Inhaltsorientierung) in der Schule auseinanderzusetzen.
Im Kreis wurden alle Ideen und Vorschläge gesammelt und schon konkrete Arbeitsschritte überlegt. Es haben sich Arbeitsgruppen (Lernorientierung) gebildet, die im Abschlusskreis ihre Ergebnisse auch schon vorstellen konnten.
Nach drei Wochen intensiver Auseinandersetzung (Prozessorientierung) im Rahmen des Offenen Unterrichts konnten sich die Ergebnisse durchwegs sehen lassen. Die Arbeiten waren sehr vielfältig: ein Modell des Bauernhofes mit den passenden Arbeitsmaschinen, Plakate und Modelle aus Plastilin über die Kastanie, den Pilzen, den Tieren und Tierfamilien auf dem Bauernhof, aber auch verschiedene Büchlein, und der Weg von der Milch zur Butter wurde noch mal nachvollzogen, wie eine Kräuterbutter zum Verzehr angerichtet. Natürlich wurden auch Bilder und Texte gestaltet und anhand einer Power Point Präsentation die Fotos vom Ausflug kommentiert und gezeigt.
Eine Ausstellung ihrer Arbeiten (Produktorientierung) war den Kindern von Anfang an sehr wichtig. Denn da bekam ihre Arbeit erst so richtig Sinn. Die Eltern bereicherten auch den Eröffnungstag der Ausstellung mit einem reichhaltigen und passenden "Bauernbuffet" .
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Nardin Marlene
Samstag, 10. Dezember 2011
Zuletzt geändert: Montag, 12. Dezember 2011
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Die Bilder zeigen die szenische Darstellung, die einige Buben zum Thema Feuerwehr gezeigt haben.
Handlungsorientierter Unterricht ist ein Begriff, der aus der Arbeitspädagogik der Reformpädagogik stammt. Vertreter aus diesem Bereich wie Freinet (1896-1966) und Montessori (1870-1952) setzten sich von der Verbalschule ab und betonten die pädagogische Wirksamkeit von handelndem Lernen.
Ein handlungsorientierter Unterricht zeichnet sich durch folgende Merkmale aus:
- Ganzheitlichkeit aller Sinne, also mit Kopf, Herz und Hand (wie Pestalozzi es schon gefordert hatte)
- Öffnung des Unterrichts, sei es auf der inhaltlichen und institutionellen Ebene (lebensnahe Erfahrungen auch außerhalb der Schule), wie auch auf curricularer und methodischer Ebene (Wahl zielgerichteter Aktivitäten, Arbeit mit Wochenplänen)
- Das Lernen orientiert sich nach den Bedürfnissen und Fähigkeiten der Lernenden (Lernorientierung)
- Die Wahl der Inhalte und Themen erfolgt verstärkt nach den Interessen und der Erfahrungswelt der Lernenden (Inhaltsorientierung)
- Neue Informationen und Inhalte werden so durch die Lernenden selbst mit den eigenen Vorerfahrungen und Vorkenntnissen zu neuem, umfassenderem Wissen vermehrt (Prozessorientierung)
- Ziel ist es am Ende des Prozesses ein Produkt in materieller und/oder sprachlicher Form zu schaffen (Produktorientierung)
Dies geschieht in Partner- Gruppen- und Projektarbeit mit gemeinsamer Erörterung, Planung und Diskussion. Die Lernergebnisse werden am Ende präsentiert. Dabei kann das innerhalb der Gruppe/Klasse/Schule geschehen, aber durchaus auch öffentlich gemacht werden.
(Quelle: Wikipedia, abgerufen am 11.12.2011)
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Nardin Marlene
Sonntag, 4. Dezember 2011
Zuletzt geändert: Samstag, 10. Dezember 2011
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Es sei "grausam umd unmenschlich, Menschen gleichen Alters zusammenzutun", meint Maria Montessori.
(Zitat aus Montessori - Praxis, Einführung in Theorie und Praxis/M.Klein-Landeck,T. Pütz/2011/S.133).
Diese Situation erfährt das Kind "nur" in der Schule, weder im Leben in der Gesellschaft, noch später in der Arbeitswelt. Doch gerade an dem Ort, wo man angeblich für´s Leben lernt, findet noch eine strikte Altersabgrenzung statt.
Dabei bleiben die unterschiedlichen Entwicklungsprozesse der Kinder als vielfältige Lernangebote und Bildungschancen ungenutzt.
In vielen Situationen beobachte ich die pädagogischen Vorzüge aus sozialer, wie auch aus kognitiver Sicht der altersgemischten Gruppe:
- es bieten sich vielfältige Anlässe zu gegenseitiger Hilfe, Kooperation und Toleranz
- eingeübte Regeln und Rituale werden an Jüngere weitergegeben und von diesen übernommen
- Rollenverfestigungen und Ausgrenzungen lassen sich durch den jährlichen Wechsel, bzw. durch das Heranwachsen in der Gruppe vermeiden
- Ältere werden in ihrem Selbstbewusstsein gestärkt, wenn sie als Beschützer autreten
- Jüngere finden in den Älteren oft nachahmenswerte Vorbilder
- es ist selbstverständlich verschieden zu sein, so sind unterschiedliche Leistungen alltäglich und Inklusion lässt sich somit leichter umsetzen
- vielfältige Lernangebote regen zum Weiterlernen an
- Lernziele aller drei Schulstufen werden offen gelegt, eine Orientierung im Lernplan ist transparent
- es lässt sich nebenbei entdecken, indem man anderen über die Schulter schaut
- man lernt gut durch das Lehren anderer, und das ist nicht immer die Lehrerin
- es gibt keine Wertung nach guten und schlechten Schülern, da die Leistungsunterschiede leichter akzeptiert werden
- ... sicher gibt es noch einiges zu ergänzen, bin für eure Anregungen immer offen....
Bei uns in der Unterstufe gibt es täglich für rund zwei Stunden die freie Arbeitszeit. Die Kinder treffen sich in der altersgemischten Gruppe und planen im Morgenkreis ihre Arbeit. Anschließend bearbeiten sie Aufgaben aus dem Pflichtprogramm und gehen Arbeiten gemeinsamer oder individueller Projekte nach. Das Lernen erfolgt größtenteils selbstgesteuert und den eigenen, individuellen Fähigkeiten entsprechend.
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Letzte Änderung: 25.11.2024
© Deutsche Pädagogische Abteilung - Bozen. 2000 -
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Kategorien:
Rolle LehrpersonLernen