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Kuntner Irmtraud
Freitag, 25. Januar 2019
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Als wir in Gries einen reformpädagogischen Weg einschlugen, wussten wir genau, dass wir überzeugende Arbeit, basierend auf gegenseitigem Vertrauen, erbringen mussten. Denn die Eltern unserer SchulanfängerInnen ahnten nicht, dass wir alternativen Ideen zum klassischen Unterricht folgten. Die Kinder wuchsen mit uns in diese Haltung hinein. Individuller Lernplan und Bewegungsfreiheit gehörten vom ersten Tag an dazu. Nach kurzer Zeit fand der erste von vielen Elternabenden statt. Dabei arbeiteten wir mit den Eltern mit den Lernmaterialien, machten Einführungen in Kleingruppen, ermöglichten Vertraut-Werden mit unseren Räumen, reflektierten Prozesse, genau so, wie wir es mit den Kindern handhabten. Vertrauen wurde aufgebaut, Vertrauen in die unterschiedlichen Entwicklungswege der Kinder, Vertrauen in unsere Arbeit als Lehrerinnen. Begriffe wie Freiarbeit oder Reformpädagogik verwendeten wir erst sehr spät, zu verbreitet sind nach wie vor Vorurteile, Fehlinformationen und falsche Erwartungen. Die Elternarbeit war intensiv und herausfordernd. Neben uns immer wieder motivierenden Erfolgen galt es auch Fragen und Zweifel zu thematisieren. Spontane Treffen -mit und ohne uns Lehrerinnen- fanden statt. Aus dieser ersten Eltern-und Kindergruppe wurden an unserer Seite die Pioniere dieses Weges. Heuer feiern wir in Gries unser erstes Jahrzehnt Reformpädagogik. Die Ausrichtung ist im Schulprogramm längst per Beschluss verankert. Die Mittelschule folgt unseren Spuren. Bei der Einschreibung gibt es die Möglichkeit, diese Ausrichtung bewusst zu wählen, nicht alle Kinder können aufgenommen werden.
Das über Jahre aufgebaute Vertrauen ist das tragende Netz um weiterzugehen. Unaufhörlich muss es gepflegt werden.
Es genügt nicht an den Fluss zu kommen nur mit dem Wunsch Fische zu fangen. Man muss auch das Netz mitbringen.
(Chinesisches Sprichwort)
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Kuntner Irmtraud
Dienstag, 24. April 2012
Zuletzt geändert: Sonntag, 9. Dezember 2018
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Obwohl sich viele Eltern bewusst für einen reformpädagogischen Weg entscheiden, zeigt uns unsere Erfahrung immer wieder, dass bei einigen grundlegende wichtige Hintergründe und Einstellungen fehlen. Dies erschwert unsere Arbeit und ist für die Entwicklung des Kindes nicht förderlich. Sehr häufig beobachten wir das im sozialen Bereich, wo für uns eine demokratische Erziehung nach den Ideen von Freinet und Petersen Richtung weisend ist. Soviel Entscheidungen wie möglich werden gemeinsam mit den Kindern getroffen (z. B. im Klassenrat), Lehrerzentrierung ist hier fehl am Platz.
Ein klares Konzept mit transparenten Kriterien zu pädagogischen Haltungen könnte eine Möglichkeit sein, um Missverständnissen vorzubeugen. Es ist von enormer Wichtigkeit, dass Eltern hinter dem reformpädagogischen Gedanken stehen und diese Vorgehensweise unterstützen.
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Kuntner Irmtraud
Dienstag, 10. April 2012
Zuletzt geändert: Donnerstag, 2. August 2012
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Die Zeiten, in der die Schule für sich allein den Bildungsanspruch erhob, sind längst vorbei. Eltern sind für die Schule die ersten und wichtigsten Partner in der Begleitung der Lern- und Persönlichkeitsentwicklung der Kinder. Deshalb versuchen wir, dieExpertise der Eltern bestmöglich zu nutzen.
So hatten wir eine Mutter bei uns, welche mithilfe von Tierfiguren die Bedeutung der Gruppe und den Respekt vor den einzelnen spielerisch verdeutlichte. Eine andere Mutter stellte gemeinsam mit den Kindern eine Ringelblumensalbe her und erklärte die Wirkung derselben. Weitere Tätigkeiten mit Eltern waren Filzen, Adventskranz binden, Kekse backen, Falten, Vorlesen in der Klasse, Fische beobachten an der Talfer, usw.
Dadurch wird die Handlungsorientierung wesentlich verstärkt, das Lernen und Arbeiten ist weniger theorielastig. Lernen findet nicht nur in der Schule mit Lehrpersonen statt, sondern vor allem auch vor Ort und mit Fachleuten. So werden die vorhandenen Ressourcen genutzt.
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Kuntner Irmtraud
Dienstag, 20. März 2012
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Sehr viele Eltern haben das Bedürfnis, mehr Einblick in die Lernarbeit ihrer Kinder zu erhalten. Dies geschieht in erster Linie durch die individuellen Lernpläne, welche die Kinder wöchentlich zur schriftlichen Rückmeldung der Eltern mit nach Hause nehmen. Dies beleuchtet aber nur den Aspekt der geplanten und erledigten Arbeiten, ihren Umfang, mögliche Partnerkinder. Inhaltlich erhalten die Eltern dabei aber keine Information und könne oft Lernfortschritte ihres Kindes nur schwer nachvollziehen.
Nach individuellen Gesprächen und in Absprache mit den Elternvertreterinnen wurde ein Kompromiss gefunden: Die Kinder planen weiterhin selbstständig ihre Arbeiten für zu Hause ein. Sie und ihre Eltern wissen, dass es an den unterrichtsfreien Nachmittagen Hausaufgaben gibt, davon jeweils eine schriftliche Übung. Auf diese Weise nehmen die Kinder z. B. ihre Hefte und Arbeitsbücher mit nach Hause und die Eltern können sich ein Bild von der Lernarbeit ihrer Kinder verschaffen.
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Grazio Evelyn
Dienstag, 6. März 2012
Zuletzt geändert: Dienstag, 5. Juni 2012
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Im täglichen Morgenkreis haben Kinder und Lehrpersonen in den Stammgruppen die Möglichkeit, sich zu ihren momentanen Gefühlszuständen zu äußern, von persönlichen Erlebnissen, Bedürfnissen usw. zu sprechen. Hauptarbeit der Stammgruppen ist die Organisation der täglichen Arbeit vor dem Hintergrund des gemeinsamen Lernens.
Ein weiterer Eckpunkt des sozialen Lernens ist der Klassenrat, der regelmäßig (wöchentlich bis monatlich) stattfindet. Dafür sind Probleme, Kritik, Wünsche, Lob, Informationsaustausch Diskussionspunkte.
Zur Stärkung des Gemeinschaftsgefühls sind gemeinsame Erlebnisse, Rituale und Feiern (Geburtstagsfeiern, akustische Symbole, …) bei uns wichtig. Einmal monatlich finden die Schulfeiern, getrennt nach Ober- und Unterstufe, statt, wobei die Vorbereitung, Organisation und Gestaltung in den Händen der Kinder liegt. Eltern, Verwandte und Freunde sind als Publikum willkommen.
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Kuntner Irmtraud
Dienstag, 6. März 2012
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Monatlich gibt es bei uns die Schulfeier. Diese Idee stammt vom Reformpädagogen Peter Petersen, welcher an seiner Jenaplanschule dieses pädagogische Element zum festen Bestandteil der Lern- und Arbeitsaktivität machte.
Die Kinder planen, üben und gestalten während der Freiarbeitsphasen eigenständig Tänze, Lieder, Überraschungen, Gedichte, Geburtstagswünsche, Vorträge…
Ein monatlich wechselndes Redaktionsteam (jeweils zwei Kinder aus der ersten und dritten Klasse) sammelt und überprüft die Ideen und Beiträge für die Feier und sorgt für die Organisation. Steht das Programm, wird dies mit einer Lehrerin besprochen.
Bei der Feier fungieren die Redakteure dann als Moderatoren, als Publikum anwesend sind alle Kinder und Lehrerinnen der Klassen1Cund3C.
Die bisherigen Feiern waren ein großer Erfolg. Zuschauende und auf der Bühne aktive Kinder sowie die Lehrerinnen waren begeistert.
Wir wollen diese Erlebnisse mit Eltern, Verwandten und Freunden teilen und laden sie deshalb unverbindlich zu diesen Feiern ein.
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Kuntner Irmtraud
Dienstag, 28. Februar 2012
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Im Laufe eines Schuljahres werden Informationsabende zu einzelnen Aspekten der Reformpädagogik veranstaltet. Geladen sind Eltern von Kindern aus dem Kindergarten und unserer Grundschule sowie andere Interessierte. Einen tieferen Einblick können sich die Eltern auch während der Hospitationen im Unterricht verschaffen, welche nach Anmeldung stattfinden (begrenzt auf zwei Personen/Gruppe).
Zweimal im Jahr findet ein gemeinsames Lernberatungsgespräch mit Eltern und Kind statt. Diese finden außerhalb der Unterrichtszeit statt, Zeitressourcen dafür holen wir uns durch die Abschaffung der allgemeinen Elternsprechtage. Zusätzlich besteht die Möglichkeit für weitere, individuelle Sprechzeiten.
Sehr wertvoll sind auch freie Elternabende, die aus Fragen, Sorgen, Wünschen, Vorstellungen der Eltern entstehen. Dabei werden ganz konkrete Aspekte der Freiarbeit mit den Eltern durchleuchtet und zum Teil praktiziert.
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Kuntner Irmtraud
Dienstag, 31. Januar 2012
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Seit der ersten Schulwoche arbeiten die Kinder der ersten Klasse mit individuellen Plänen. Darauf vermerken sie die täglichen Arbeiten, welche sie selbst wählen. Auch die Hausaufgabe bestimmen sie eigenverantwortlich und verzeichnen diese auf dem Plan.
Manchen Eltern fällt es anfangs nicht leicht, sich daran zu orientieren, denn ihre Erfahrung mit Lernen und Arbeiten in der Schule ist in den allermeisten Fällen eine ganz andere. Deshalb ist ein kontinuierlicher Austausch mit den Eltern von großer Wichtigkeit. Aus diesem Grund waren ab November Elternbesuche im Unterricht eingeplant.
Henri, sechs Jahre alt, stellt aber schon in den ersten Oktobertagen fest: ,,Meine Mami versteht meinen Plan nicht, ich habe es ihr oft schon erklärt. Ich glaube, es ist das Beste, wenn sie uns einmal zuschauen kommt!“
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Grazio Evelyn
Dienstag, 13. Dezember 2011
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Im Dezember haben die Eltern der Einschulenden aus den Kindergärten des Einzugsgebietes (und auch von außerhalb) die Möglichkeit, uns im Unterricht zu besuchen.
Dadurch können sie sich ein Bild machen über diese Vorgehensweise beim Arbeiten und Lernen, Kinder bei der Freiarbeit beobachten, offene Fragen klären und die Lehrpersonen in ihrer neuen Rolle als Lernbegleiterinnen erfahren.
Dieser Einblick ist wichtig für die Eltern, da sie vor der Einschreibung stehen und sich eventuell für diesen Weg entscheiden können.
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Grazio Evelyn
Freitag, 25. November 2011
Zuletzt geändert: Montag, 4. Juni 2012
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Während des Schuljahres sind die Eltern eingeladen, in unseren reformpädagogischen Klassen zu hospitieren. Die Anwesenheit während des Unterrichts vermittelt eine bessere Vorstellung davon, wie sich das Lernen und Arbeiten gestaltet.
Durch die Beobachtung der Prozesse, die innerhalb einer Lerngruppe ablaufen, können wesentliche Elemente unserer Pädagogik erlebt werden.
Während der Hospitationen können Kinder in ihrer Eigentätigkeit, innerhalb der Lerngruppe, der Wechsel zwischen den Tätigkeiten und vieles mehr beobachtet werden. Diese Prozesse sind für Menschen, die in einer anderen Lernumgebung aufwuchsen, oft überraschend. Damit die Beobachtungszeit sinnvoll genutzt werden kann, erhalten die Besucher Hinweise.
"Auch im letzten Schuljahr hatten wir unsere Eltern zu Besuch. Sie konnten immer dienstags zu uns in die Klasse kommen, um uns bei der Arbeit zuzusehen. Wenn Elternteile da waren, hatten sie sich an verschiedene Regeln zu halten, z.B. „Ich soll nicht mit anderen Eltern reden.“ oder ,,Ich soll den Kindern nicht über die Schultern schauen, wenn sie ruhig arbeiten.“ Am Anfang waren wir alle sehr aufgeregt, doch nach ein paar Dienstagen merkten wir nicht mehr, dass die Eltern da waren. Für die Eltern war es schön zu beobachten, wie wir mit unserer Reformpädagogik arbeiten. Es war für alle ein tolles Erlebnis. Es waren auch verschiedene Lehrpersonen zu Besuch. Auch sie wollten miterleben, wie wir in der Freiarbeit arbeiten." - Frayo, 5A
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Letzte Änderung: 23.11.2024
© Deutsche Pädagogische Abteilung - Bozen. 2000 -
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Kategorien:
ElternarbeitGrundlagen