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GS Branzoll (11-20/54)

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Konkrete Lernumgebung an der Grundschule Branzoll

 

Villotti Barbara

Dienstag, 3. September 2019

 

An unserer Schule gibt es fünf Klassenverbände, welche beim Freien Lernen aufgelöst werden. Demnach gibt es in jedem Klassenraum für jedes Kind einen Arbeitstisch. Beim Freien Lernen wird aber darauf geachtet, dass es keine fixen Sitzplätze gibt. Die Kinder können gerne auf dem Boden arbeiten, im Flur, in jedem Fachraum – sie haben die Möglichkeit selbst ihren Lern- und Arbeitsort auszusuchen. In einem handlungsorientierten Arbeiten, wie es beim Freien Lernen stattfindet, arbeiten die Kinder mit verschiedenen Materialien, wie z.B. mit ihrem Heft, mit Computern, mit Lernmaterialien, Büchern zur Recherche, usw.

In der Unterstufe wurden bereits erfolgreich Fachräume umgesetzt. Die Kinder erhalten dadurch eine übersichtliche Struktur, die ihnen bei der Arbeit helfen kann. Es gibt Fachräume für die Fächer Deutsch, Mathematik, GGN und Italienisch. In diesen Bereichen finden die Kinder die Materialien, welche sie für die Arbeit benötigen.  

In der Oberstufe gibt es Ateliers und Arbeitsnischen, wo die Kinder die Materialien finden können. Sie holen sich dort das nötige Material und arbeiten selbstständig an einem ausgewählten Arbeitsplatz.

Beim Freien Lernen können sich die Kinder frei bewegen. Aus organisatorischen Gründen wurde jedoch diese Freiheit etwas begrenzt. Die Kinder bleiben auf dem jeweiligen Stockwerk und können dort alle Fachräume benutzen.

 
 
 

Lernumgebung nach Petersen und Freinet

 

Villotti Barbara

Dienstag, 3. September 2019

 

Mit dem Beginn des Freien Lernens hat sich an unserer Schule auch im Bereich der Lernumgebung viel verändert. Unser Schulgebäude ist relativ neu, es bietet Kindern und Lehrpersonen helle und freundliche Räume. Dazu kommt noch ein großer Flur, der sich auch zum Arbeiten eignet. Es gibt fünf Klassenräume, mehrere Ausweichräume und spezifische Fachräume (Musikraum, Kunst-und Technikraum). 

Bei der Gestaltung der Räume orientierten wir uns an den Gedanken der Reformpädagogen Petersen und Freinet:

Bei Petersen stellt die Äußere Ordnung des Schullebens [1] die Rahmenbedingung einer Schule dar. Neben verschiedenen Räumen, die für alle zugänglich sind, erhält jede Gruppe einen eigenen Raum. Die Kinder haben keinen festen Sitzplatz, Tische und Stühle sollen leicht verstellbar sein, dies soll dazu beitragen, dass der Unterricht so viel wie möglich ins Freie verlegt werden kann. Weiters erhalten die Kinder eine „wahre Bewegungsfreiheit“ , d.h. die Kinder bewegen sich vollkommen frei im Schulgebäude.

Freinet hingegen konstruierte sogenannte Arbeitsateliers, die sich zum Teil offen oder auch verschließbar um einen Klassenraum gruppieren. Freinet unterschied dabei Ateliers für die manuellen Arbeiten und Ateliers für geistige Arbeitsvorhaben. Die Entwicklung bzw. Erweiterung solcher Ateliers überträgt Freinet den Lehrpersonen und Kindern.



[1] Peter Petersen: Der kleine Jena - Plan

 
 
 

Die stille Phase

 

Schrott Margit

Donnerstag, 29. August 2019

 

Bewegtes Lernen ist heute ein sehr wichtiger Punkt in allen Schulen. Während der Freiarbeitsphase sind die Kinder ständig in Bewegung und im Austausch mit Mitschülern und Lehrpersonen. Darauf legen wir auch sehr großen Wert.

Dies hat aber den großen Nachteil, dass es manchmal etwas lauter ist und die Kinder sich nicht auf ihre Arbeit konzentrieren können. Daher hatten wir die Idee die „Stille Phase“ einzuführen. Am Anfang jeder Freiarbeitsphase arbeiten die Schüler für eine bestimmte Zeit (in der Unterstufe 15 Minuten, in der Oberstufe 30 Minuten) leise und alleine an ihren Arbeiten. Es wird sehr darauf geachtet, dass niemand, auch die Lehrpersonen, ein Wort spricht oder einen anderen stört und ablenkt.

Sei es Lehrpersonen als auch die Schüler empfinden diese Zeit als sehr wohltuend. Auch wenn die Zeit bereits abgelaufen ist, sind die Schüler weiterhin darauf bedacht, sich leise zu verhalten.

 
 
 

Begabtenförderung

 

Schrott Margit

Donnerstag, 29. August 2019

 

Unabhängig davon, wie begabt Kinder und Jugendliche sind, entwickeln alle unter günstigen Umweltbedingungen ihre Stärken. Wichtig ist es, diese Stärken bei jedem Kind zu sehen und diese zu fördern und fordern, sie darin zu bestärken, ihre Potenziale zu entfalten und als kompetente, in die Gemeinschaft integrierte und zufriedene Menschen heranwachsen zu lassen und ihren Platz in der Gesellschaft zu finden.

Bereits Janusz Korczak (Arzt, Schriftsteller und Pädagoge) hat vor 100 Jahren das Kind als Individuum, das seinen eigenen Charakter und sein eigenes Temperament hat, beschrieben. Er findet auch, dass das Kind das Recht hat bzw. die Möglichkeit bekommen soll, sich frei zu entwickeln. Kinder sollen selber Entscheidungen treffen und sich aus eigener Motivation heraus entwickeln. Korczak hatte eine hohe Achtung vor der Persönlichkeit und Einzigartigkeit des Kindes. Er hat auch erkannt, dass jedes Kind sich anders entwickelt und jeder Versuch sie gleich zu behandeln, kann nicht funktionieren. Er erachtet es als wichtig, die Kinder zu beobachten und sie in jeglicher Hinsicht in ihrer Selbstwerdung zu unterstützen.

 
 
 

Reflexion

 

Schrott Margit

Donnerstag, 29. August 2019

 

Für uns ist es sehr wichtig, dass Kinder ihre eigenen Fähigkeiten und Fertigkeiten einschätzen können. Bei der Reflexion am Ende jeder Woche denken die Kinder über ihr Lern- und Arbeitsverhalten nach und berichten in der Stammgruppe über ihren persönlichen Einsatz. Dabei beantworten sie folgende Fragen:

Was ist mir besonders gut gelungen?

Was war schwierig für mich?

Auch setzen sie sich ein Ziel für die neue Woche, an dem sie besonders arbeiten möchten.

So erkennen die Kinder auch, dass sie selbst für ihr eigenes Lernen verantwortlich sind.

 
 
 

Lernberatung

 

Schrott Margit

Donnerstag, 29. August 2019

 

Im reformpädagogischen Unterricht hat die Lehrerrolle einen anderen Stellenwert als im sogenannten „normalen“ Unterricht. Die Lehrperson nimmt die Rolle des Beobachters, Begleiters und Beraters ein. Während der Freiarbeitsphase hat die Lehrperson einige Freiräume, um sich individuell um die einzelnen Schüler zu kümmern und auch mit ihnen über ihr Lernverhalten und ihren Lernweg zu sprechen und sie dabei zu beraten. Die Gespräche mit den Kindern finden immer am Ende der Woche statt. Dabei reflektieren sie selbst über ihr Lern- und Arbeitsverhalten und ihren Lernprozess. Die Kinder erhalten nach dem Gespräch auch eine schriftliche Rückmeldung der Lehrperson, die dann zu Hause von den Eltern gelesen und unterschrieben wird. Auch die Eltern haben die Möglichkeit, ihre Rückmeldung zu geben. So ist ein kurzer wöchentlicher Austausch zwischen Schule und Elternhaus möglich und sie erhalten einen Einblick in das Arbeiten der Kinder.

 
 
 

Kunst und Technik

 

Schrott Margit

Donnerstag, 29. August 2019

 

Auch das Fach Kunst und Technik fließt ins Freie Lernen mit ein. Unser Ziel ist es, Kinder zu animieren, bei ihren Arbeiten das Malen, Gestalten und Basteln mit einzubeziehen. Besonders bei den Freien Themen haben die Schüler die Möglichkeit, ein Bild, Modell oder Bauwerk dazu zu gestalten.


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Von den Lehrpersonen bekommen die Schüler auch Anweisungen zu bestimmten Kunstwerken oder Bastelarbeiten. Sie entscheiden frei, wann sie diese Arbeit erledigen möchten. Die Schüler dürfen auch eigene Ideen produzieren, dazu stehen ihnen Materialien in der Schule zur Verfügung, sie können aber auch Material von zu Hause mitbringen.

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Hospitationen

 

Schrott Margit

Donnerstag, 29. August 2019

Kategorie:

Elternarbeit
 

Während des Schuljahres haben die Eltern die Möglichkeit, uns beim Freien Lernen zu besuchen. So bekommen sie eine bessere Vorstellung und einen Einblick über das Lernen und Arbeiten der Kinder. Durch die Beobachtung, die die Eltern in dieser Zeit machen, verstehen sie die wesentlichen Elemente unserer Pädagogik und haben die Möglichkeit, Fragen und Unklarheiten zu klären.

Die Eltern können ihr Kind beim Planen des Tages, in der Stammgruppe, beim Einteilen der Zeit und Ausführen der Arbeiten beobachten und begleiten.

Die Hospitationen sind ein wichtiger Bestandteil unserer Elternarbeit, da die Eltern nicht in dieser Lernumgebung aufgewachsen sind und sich somit, diese Art des Unterrichts nicht immer vorstellen können.

Aber nicht nur Eltern, sondern auch Lehrpersonen aus anderen Schulen (auch Mittelschule) und Studenten aus den Oberschulen und der Freien Universität Brixen kommen an unsere Schule zum Hospitieren. Im letzten Schuljahr waren es 30 Hospitationsbesuche, die wir zählen konnten.

Anschließend steht eine Lehrperson für die Besucher für einen Austausch und eventuelle Fragen zur Verfügung. Dieser Austausch und das Feedback sind für uns sehr wichtig, da wir immer an einer Weiterentwicklung interessiert sind.

 
 
 

Feste und Feiern

 

Schrott Margit

Donnerstag, 29. August 2019

Kategorie:

Feste und Feiern
 

Der wichtigste Bestandteil der Feier ist die Gemeinschaft. Unter dem Begriff “Feier” versteht man sowohl das Fest, als auch andere Situationen in denen Menschen zusammenkommen.

Um das Gemeinschaftsleben zu fördern, werden bei uns wichtige Ereignisse, wie Geburtstage, Feste im Jahreskreis, Schulanfang und -ende,... gefeiert. Wir möchten jedoch noch weitere Anlässe nutzen, um mit den Kindern zu feiern.

Jeden Morgen findet in den einzelnen Klassen ein Morgenkreis statt, wo die Schüler Texte, Erlebtes, Neuigkeiten und was immer für sie wichtig ist vorstellen und diskutieren können. Es finden dort auch einige Rituale statt, wie das Singen von Liedern, das Sprechen eines Gebetes,…

Auch finden im Laufe des Schuljahres sogenannte „Schulfeiern“ statt. Diese werden meist von den Schülern selbst, wenn nötig mit Hilfe der Lehrpersonen, organisiert. Bei diesen Schulfeiern haben die Schüler die Möglichkeit etwas vorzustellen, sei es einen Tanz, ein Lied, ein Kunststück, ein Referat, u.v.m. Zu diesen Schulfeiern gehört bei uns die sogenannte „Talentshow“, die jedes Jahr stattfindet.

Bei diesen Feiern ist es nicht wichtig, dass die Feier perfekt ist, sondern sie sollte “echt” sein.

Kastanien

 
 
 

Landart

 

Schrott Margit

Donnerstag, 29. August 2019

 

Auch der Kunstunterricht muss nicht nur in der Schule abgehalten werden. So nutzen wir immer wieder die Möglichkeit nach draußen zu gehen und dort Kunst zu praktizieren. Beim Projekt „Landart“ ging es dreimal im Jahr zu den verschiedenen Jahreszeiten Herbst, Winter und Frühling in den Wald, wo die Kinder mit Naturmaterialien ihr eigenes Kunstwerk legen konnten. Es entstanden dann auch noch einige gemeinsame Kunstwerke, die die Kinder ganz stolz ihren Mitschülern und den Lehrpersonen präsentierten. Bei diesem Projekt erfuhren die Kinder Anerkennung und Wertschätzung in ihrem schöpferischen Tun. Bereits Korczak hebt das in seinem Werk „Wie man ein Kind lieben soll“ immer wieder hervor.

Landart_HerbstLandart_Winter

 
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