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Die Eltern in der Schule (65/72)

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Daporta Anita

Montag, 30. September 2019

Zuletzt geändert:
Donnerstag, 10. Oktober 2019

 

Die Schule war für Petersen in erster Linie eine „Familienschule“, deren Auftrag es sei, die Erziehung der Familie zu ergänzen, fortzuführen und den Schüler/die Schülerin enger mit unserer Kultur vertraut zu machen. Zur Schulgemeinschaft gehörten für den Pädagogen neben den SchülerInnen und LehrerInnen infolgedessen auch die Eltern. Das Lernen sei nachhaltiger und die Kinder leistungswilliger und -bereiter, wenn die ganze Schulgemeinschaft mitwirke. Deshalb sei eine gute Beziehung zu den Eltern sehr wichtig und dass sie der Schule und den Lehrern positiv gegenüberstehen. Auch helfe es, wenn die Eltern Einblick in die tägliche Arbeit mit den SchülerInnen haben, wenn sie wissen, was und wie etwas passiert. Dies sei v.a. wertvoll, weil viele Eltern in ihrer Grundschulzeit Schule ganz anders erlebt hätten (vgl. Heger, Ingrid, Höchtl, Susanne: Schüler, Eltern und Lehrer als Schulgemeinschaft IN: Eichelberger, Harald, Wilhelm, Marianne: der Jenaplan heute- eine Pädagogik für die Schule von morgen, Innsbruck, Wien, München, Studien- Verlag, 2000, S.190ff).

Wir bemühen uns um eine gute Zusammenarbeit mit den Eltern. Dies fängt damit an, dass wir uns, auch außerhalb der persönlichen Sprechstunden, Zeit für Elternkontakte nehmen. Wir laden sie in die Schule ein, wie nun z.B. bei den anstehenden Präsentationen zum Persönlichen Thema in der vierten Klasse. Wir laden die Eltern auch als Experten in unsere Klassen ein. So wird eine Gruppe in der besagten Klasse nun das Persönliche Thema „Die Evolution“ präsentieren und im Anschluss bot sich eine Mutter, die auch Biologin ist, an, mit uns den Lauf der Evolution mit Maria Montessoris schwarzem Band zu legen.

So kommen die Kinder in den Genuss von Expertenunterricht, was auch eine andere Idee Petersens aufgreift: Jeder Mensch, wie auch jeder Lehrer hat Stärken und Schwächen. Es ist für die gesamte Schulgemeinschaft sinnvoll, wenn der Lehrer mit den Kindern Kompetenzen erarbeiten kann, die den eigenen Stärken entsprechen. So war es an Jena- Planschulen mitunter so, dass am Freitag die Gruppen getauscht wurden und jeder Lehrer mit den ihm nur für diesen Tag Anvertrauten an etwas arbeitete, was seinen Stärken entsprach. Bei dieser Idee ist zwar immer vom Lehrer die Rede, der Gedanke des Expertenunterrichts ist aber derselbe (vgl. (Petersen, Peter: Der Kleine Jena- Plan, Weinheim und Basel, Beltz Verlag, 64. Auflage 2011, S.92).

 

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