Malfertheiner Astrid
Donnerstag, 10. Oktober 2019
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Der produktive Umgang mit Texten, Medien und Informationen hatte schon bei Freinet einen wichtigen Stellenwert. Dabei wurde natürlich wieder das Kind mit seinen Bedürfnissen und Interessen in den Mittelpunkt gestellt. Folglich ging es nicht um Texte, die vom Lehrer vorbereitet oder ausgewählt wurden, sondern Texte die die Schüler/Innen selbst geschrieben haben. Die schriftliche und bildnerische Auseinandersetzung mit Texten und die Produktion von freien Texten liegen auch uns sehr am Herzen. Wir nennen es das „Wort der Woche“, wenn die Kinder auf einem leeren Blatt ihren eigenen Text produzieren dürfen, egal ob es sich um ein Gedicht, eine Erlebniserzählung, einen Witz, einen Brief, eine Beschreibung oder dergleichen handelt. Das Blatt wird dann noch mit einer Zeichnung oder einer Verzierung schön ausgestaltet. Und weil die Texte ganz im Sinne Freinets nicht für das Heft oder eine Schublade produziert werden sollen, steht im Flur eine große Pinnwand bereit, wo alle Texte angeheftet werden können. Dies ist für die Kinder ein besonderer Anreiz, die Texte nach der Korrektur fehlerlos abzuschreiben und zu gestalten. Sie werden nämlich veröffentlicht und von Lehrpersonen und anderen Schüler/Innen gelesen. Wer möchte darf seinen Text vor dem Aufhängen in der Klasse vorlesen.
Der freie Ausdruck spielt aber nicht nur in schriftlicher Hinsicht eine Rolle, sondern auch im verbalen, bildlichen, körperlichen und musikalischen Sinne durch freie Texte, freie Bilder, Zeichnungen, Pantomime, Rollenspiele, Tänze und auch der produktive Umgang mit Musik. Hier stellt die Schulfeier (P. Petersen) ebenso einen zentralen Moment dar, wo den Kindern die Möglichkeit gegeben wird, sich auf diesen Ebenen zu entfalten.
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Kategorien:
Praktische Umsetzung Freinet