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Kuntner Irmtraud
Dienstag, 13. März 2012
Zuletzt geändert: Donnerstag, 2. August 2012
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Vor einigen Wochen hat sich bei den Sechsjährigen die Notwendigkeit ergeben, über Fragen, Konflikte, verschiedene Angelegenheit selbst gesteuert zu diskutieren. Vor allem geht es dabei um das gemeinsame Lernen, Arbeiten und Spielen.
Ein Kind übernimmt im Klassenrat die Moderation. Wir verwenden, wenn möglich, die Giraffen- und Papageiensprache.
Hier ein Beispiel: Elias meldet sich zu Wort und sagt: „Zeno, du hast mich heute beim Schreiben am Computer gestört. Das will ich nicht.“ Zeno antwortet: „Ja, ich habe dich bei der Computerarbeit gestört. Ich weiß, du willst das nicht. Entschuldige!“
Auf diese Weise lernen die Kinder, Ich-Botschaften zu senden, eigenes Fehlverhalten einzugestehen, sich in andere hineinzuversetzen und deren Gefühle nachzuvollziehen.
Es fällt auf, dass es noch nicht allen Kindern gelingt, sich an den Gesprächen Ziel führend zu beteiligen. Vor allem sind es jene Kinder, die ihr Handeln noch nicht selbst in die Hand genommen haben.
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Grazio Evelyn
Dienstag, 6. März 2012
Zuletzt geändert: Dienstag, 5. Juni 2012
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Im täglichen Morgenkreis haben Kinder und Lehrpersonen in den Stammgruppen die Möglichkeit, sich zu ihren momentanen Gefühlszuständen zu äußern, von persönlichen Erlebnissen, Bedürfnissen usw. zu sprechen. Hauptarbeit der Stammgruppen ist die Organisation der täglichen Arbeit vor dem Hintergrund des gemeinsamen Lernens.
Ein weiterer Eckpunkt des sozialen Lernens ist der Klassenrat, der regelmäßig (wöchentlich bis monatlich) stattfindet. Dafür sind Probleme, Kritik, Wünsche, Lob, Informationsaustausch Diskussionspunkte.
Zur Stärkung des Gemeinschaftsgefühls sind gemeinsame Erlebnisse, Rituale und Feiern (Geburtstagsfeiern, akustische Symbole, …) bei uns wichtig. Einmal monatlich finden die Schulfeiern, getrennt nach Ober- und Unterstufe, statt, wobei die Vorbereitung, Organisation und Gestaltung in den Händen der Kinder liegt. Eltern, Verwandte und Freunde sind als Publikum willkommen.
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Kuntner Irmtraud
Dienstag, 6. März 2012
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Monatlich gibt es bei uns die Schulfeier. Diese Idee stammt vom Reformpädagogen Peter Petersen, welcher an seiner Jenaplanschule dieses pädagogische Element zum festen Bestandteil der Lern- und Arbeitsaktivität machte.
Die Kinder planen, üben und gestalten während der Freiarbeitsphasen eigenständig Tänze, Lieder, Überraschungen, Gedichte, Geburtstagswünsche, Vorträge…
Ein monatlich wechselndes Redaktionsteam (jeweils zwei Kinder aus der ersten und dritten Klasse) sammelt und überprüft die Ideen und Beiträge für die Feier und sorgt für die Organisation. Steht das Programm, wird dies mit einer Lehrerin besprochen.
Bei der Feier fungieren die Redakteure dann als Moderatoren, als Publikum anwesend sind alle Kinder und Lehrerinnen der Klassen1Cund3C.
Die bisherigen Feiern waren ein großer Erfolg. Zuschauende und auf der Bühne aktive Kinder sowie die Lehrerinnen waren begeistert.
Wir wollen diese Erlebnisse mit Eltern, Verwandten und Freunden teilen und laden sie deshalb unverbindlich zu diesen Feiern ein.
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Tschurtschenthaler Andrea
Montag, 5. März 2012
Zuletzt geändert: Dienstag, 6. März 2012
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Peter Petersens Unterrichtskonzept, der Jenaplan, stützt sich vor allem auf vier Säulen: Gespräch, Arbeit, Spiel, Feier. Diese vier Grundelemente versuchten wir von Anfang an in unseren Unterricht einzubauen. Eine Gesprächssituation, welche täglich (in der Oberstufe dreimal die Woche) stattfindet, ist der Morgenkreis.
Der Morgenkreis dient vor allem der Planung des Schultages. Moderiert wird der Morgenkreis von einem Kind. Wöchentlich wechselt der Moderator. Im Morgenkreis findet zunächst die Begrüßung statt, das Datum wird vorgestellt, anschließend der Tagesplan. Die Kinder haben im Morgenkreis die Gelegenheit, kurz etwas „ los zu werden“, was sie beschäftigt oder den anderen etwas zu zeigen, was sie von zu Hause mitgenommen haben.
Wichtige anfallende Arbeiten werden besprochen, anschließend vermerkt die Lehrperson auf einem Plan, welche Arbeiten sich jedes Kind für diesen Tag vorgenommen hat. Dann beginnen die Kinder zu arbeiten.
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Kuntner Irmtraud
Dienstag, 14. Februar 2012
Zuletzt geändert: Mittwoch, 30. Mai 2012
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Freiarbeit funktioniert nur, wenn klare, für alle verständliche Regeln herrschen, die von der ganzen Gruppe mitgetragen werden. Diese werden nicht zu irgendeinem Zeitpunkt von der Lehrerin vorgegeben, sondern sie wachsen aus realen Bedürfnissen und Situationen heraus.
Mögliche Anhaltspunkte für neue Vereinbarungen werden gesammelt, visualisiert und im Klassenrat diskutiert. Braucht es eine neue Regel, entscheidet immer die Mehrheit. Periodisch werden die bestehenden Regeln überdacht und eventuell angepasst. Die Hüterin der Regeln ist nicht die Lehrerin, sondern die Gruppe. Nur so kann auch dieser Aspekt gänzlich in den Händen der Kinder bleiben.
Die Diskussion und Arbeit zu diesen Vereinbarungen und Regeln ist auch Gegenstand von Inhalten der freien, persönlichen Themen.
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Kuntner Irmtraud
Dienstag, 7. Februar 2012
Zuletzt geändert: Dienstag, 5. Juni 2012
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Celestin Freinet spricht sich grundsätzlich gegen Schulbücher aus. Er plädiert für Texte und Arbeiten der Kinder, welche dann der Gemeinschaft zum Recherchieren und zur Lektüre zur Verfügung gestellt werden. In diesem Zusammenhang ist auch der Einsatz der Druckerei von großer Bedeutung.
Vor allem in den Fachbereichen Geschichte, Geografie und Naturwissenschaften erarbeiten sich die Kinder unserer Gruppen die Inhalte selbst. Sie planen ihre Arbeit, recherchieren, schreiben, werken, bauen, malen, … bis hin zum fertigen Endprodukt, welches sie dann der Gruppe präsentieren.
Am Anfang dieses Arbeitsprozesses sind es zumeist Plakate, später werden zusehends Büchlein gestaltet. Diese werden im „Dokumentationszentrum“ gesammelt und sind Quelle für Informationen, Lesematerial, Ansporn für weitere Fragestellungen, geben Anlass zu Austausch und Diskussionen, usw.
Häufig werden die Werke der Mitschüler/innen vor den Sachbüchern aus der Bibliothek konsultiert. Der Umfang dieser Sammlung spornt zur Arbeit an und ist ein gemeinsamer Erfolgsmoment der Gruppe.
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Kuntner Irmtraud
Dienstag, 31. Januar 2012
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In einer unserer Gruppen sind überdurchschnittlich viele charakterstarke, selbstbewusste und verhaltenskreative Kinder. Seit je her braucht diese Gruppe deshalb zunehmend Zeit und Raum, um Fragen, welche nicht direkt mit Lerninhalten zusammen hängen, zu diskutieren.
Dabei geht es vorrangig um soziale Themen, Mitbestimmung, Anerkennung und Kritik von Arbeitsweisen in der Gruppe. Wir Lehrerinnen halten uns während dieser Diskussionen zurück, die Kinder steuern und moderieren.
Über einige Wochen zu Beginn des heurigen Schuljahres wiederholten sich bei solchen Gesprächen (sie fanden immer spontan, meist nach den Pausen statt und dauerten im Schnitt eine halbe Stunde) folgende Aussagen: „Das ist jetzt nicht wichtig, wir verbrauchen die Zeit für Freiarbeit.“ „Da müssen wir eine neue Regel finden, aber nicht jetzt.“ „Ich habe einen Vorschlag für Kunst, wann kann ich den machen?“ „Wir könnten eine fixe Zeit für diese Besprechungen planen, wie bei der Monatsfeier.“ „Wir schreiben alles auf ein Plakat, worüber wir sprechen wollen.“ „Die Mehrheit entscheidet immer.“
Die von uns Lehrerinnen angedachten, seit geraumer Zeit notwendigen „Klassenräte“ oder „Klassenversammlungen“ waren geplant, die Kinder haben es- ohne unser Zutun- in die Hand genommen.
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Kolhaupt Katherina
Freitag, 27. Januar 2012
Zuletzt geändert: Freitag, 18. Mai 2012
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Einmal in der Woche am Dienstagmorgen, haben die Schüler die Möglichkeit ihre Belange zu besprechen. Wir Lehrpersonen halten uns dabei möglichst im Hintergrund auf und reden kaum mit.
Ein Schüler moderiert und einer führt das Protokoll. Wir haben damit bereits letztes Jahr begonnen. Trotzdem fällt es den Schülern immer noch schwer die Moderation angemessen zu führen. Deshalb haben wir Lehrpersonen zu Schulbeginn zweimal die Moderation übernommen und auch das Protokoll verfasst. Nun sind unsere „Großen“ an der Reihe und moderieren den Klassenrat.
Nach wie vor fällt es einigen Schülern schwer sich als Mitglied des Klassenrates zu sehen und den Klassenrat auch sinnvoll zu nutzen zur Klärung anstehender Probleme. Es werden von der Wandzeitung (ich frage, ich beglückwünsche, ich kritisiere und ich informiere) die eingetragenen Namen vorgelesen und anschließend diskutiert und nach Lösungen gesucht.
Freinet hat die Wandzeitung mit folgenden drei Kategorien eingeführt: Wir beglückwünschen, Wir fordern und wir üben Kritik. Die Schüler hatten dann die Möglichkeit ihre Belange samt Unterschrift im Laufe der Wochen einzutragen. Am Ende der Woche wurde die Wandzeitung ausgewertet (vgl. Kock2006, Celestin Freinet: Kindheit und Utopie S. 77).
Bei uns tragen die Schüler nur ihren Namen ein und müssen sich dann bis zum nächsten Dienstag merken, was sie vorbringen wollen. Allerdings schaffen sie das nicht immer.
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Koch Katja
Donnerstag, 26. Januar 2012
Zuletzt geändert: Freitag, 27. Januar 2012
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An unserer Schule gibt es drei Stammgruppen. Die Stammgruppen umfassen drei (1.-3. Klasse) bzw. zwei (4.-5. Klasse) Jahrgänge. Jedes Kind erlebt in seiner Schulzeit einmal zu den „Kleinen“ und dann zu den „Größeren“ zu gehören. Sobald es in die Oberstufe wechselt, gehört es wieder zu den „Lehrlingen“.
Die Schulanfänger lernen von den älteren Kindern ganz selbstverständlich die Regeln des Zusammenarbeitens. Sie orientieren sich an Vorbildern und lernen durch Nachahmung.
Die Schüler einer Stammgruppe haben einen unterschiedlichen Wissensstand aber auch verschiedene Interessen. Sie können voneinander und miteinander lernen.
"Die individuellen Erfahrungen von Kindern, die Begriffe, die sie gebrauchen und die Werte, denen sie folgen, werden mit den Erfahrungen, Anschauungen und Werten anderer konfrontiert, innerhalb und außerhalb der Stammgruppe, innerhalb der Schule und außerhalb." Kees, Both: Jenaplan 21, Seite 64
In der Stammgruppe ergeben sich immer wieder Chancen für neue Freundschaften und Beziehungen.
Unsere Stammgruppe besteht aus 25 Kindern und 3 Lehrpersonen. Die Gruppe gefällt mir und ich habe viele neue Freunde gefunden.
Daniel
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Grazio Evelyn
Dienstag, 24. Januar 2012
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Peter Petersen begründet die Einrichtung von Stammgruppen in seinen Schulen damit, dass die Menschen auch im wirklichen Leben nicht nach ihrem Alter getrennt sind. Die Schule führt hier fort, was im Kindergarten angebahnt wurde.
Unterschiede im Lern- und Arbeitsverhalten sowie in der persönlichen Entwicklung eines jeden Kindes werden als Potential genutzt. Daraus ergibt sich ganz natürlich, dass Kinder von- und miteinander lernen, sich gegenseitig fragen, erklären, helfen, nachahmen, sich gegenseitig zuhören. Darin liegt nicht nur für Kinder mit Lernschwächen, sondern auch für Kinder mit Leistungsstärken die Chance, sich bestmöglich zu entwickeln. Kinder mit Begabungen erklären Sachverhalte, Vorgehensweisen, Arbeitstechniken. Jeder/Jede hat im Laufe der Zeit die Möglichkeit, sich „vom Lehrling bis zum Meister“ in bestimmten Bereichen zu entwickeln.
Unsere Erfahrung hat gezeigt, dass die Kinder erstaunlich schnell voneinander lernen unter Berücksichtigung ihrer individuellen Interessen und Fähigkeiten, unabhängig von der Großgruppe und der Lehrerin. Eine auffallende Stärke, die in der Stammgruppe entwickelt wird, ist die Sozialkompetenz.
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