Haller Rita
Sonntag, 8. März 2009
Zuletzt geändert: Donnerstag, 13. Oktober 2011
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Wenn man bedenkt, wie sehr die Gesundheit sowohl die Quantität wie auch die Qualität des Lernens beeinflussen kann, wird die Wichtigkeit der Bewegungsfreiheit innerhalb des schulischen Raumes erst so richtig deutlich.
Deshalb haben wir es uns zum Ziel gesetzt, dem natürlichen Bedürfnis des Kindes sich zu bewegen, so gut wie möglich gerecht zu werden. In unserem Unterrichtsmodell haben die Kinder keinen festen Sitz- bzw. Arbeitsplatz mehr. Dies bedeutet, jedes Kind kann sich seinen Lernort selbst wählen und ihn für einen neuen Lernanlass auch wieder wechseln.
Die freie Bewegung ermöglicht zudem viele Kontakte zwischen den Kindern und spontanes, gegenseitiges Helfen.
In diesem Zusammenhang wird auch die Wichtigkeit von klaren, gemeinsam vereinbarten Regeln ersichtlich, die eine störungsfreie Arbeitsumgebung gewährleisten.
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Haller Rita
Mittwoch, 4. März 2009
Zuletzt geändert: Donnerstag, 13. Oktober 2011
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Wir geben keine Hausaufgaben. Betrachtet man die Arbeit der Kinder während eines Vormittags, so kann man feststellen, dass sie bis zu 4 Stunden meist aktiv arbeiten. Verglichen mit der Arbeitszeit eines Erwachsenen ist dies unserer Meinung auch ausreichend.
Viele Eltern schätzen es, dass es keine Hausaufgaben gibt. So können ihre Kinder die Freizeit frei von Hausaufgaben gestalten. Weiters sind sie selbst von der Verantwortung befreit, einer "Pflicht" nachkommen zu müssen, die eigentlich in den Bereich der Schule fällt.
Einige Eltern hingegen äußerten ihre Bedenken ohne Hausaufgaben keinen Überblick über die Lernentwicklung ihres Kindes zu haben, bzw. nicht zu wissen, was ihr Kind lernt.
Wie bereits in einem anderen Blogbeitrag erwähnt, arbeiten die Kinder in unserem Unterrichtsmodell mit einem individuellen Wochenarbeitsplan. Diesen nehmen sie am Ende einer Lerneinheit mit einem Feedback der jeweiligen Stammgruppenlehrperson versehen, zur Ansicht mit nach Hause. Dies kann für die Eltern eine Alternative zu den Hausaufgaben sein, um sich über den Lernstoff zu informieren. Zudem haben die Eltern die Möglichkeit uns jederzeit zu besuchen und konkret vor Ort das Lernen ihres Kindes mitzuverfolgen.
C. Freinet meinte zu diesem Thema:
"Der größte Irrtum der Paukschule sind meiner Meinung nach die Unterrichtsstunde und die Hausaufgaben, die daraus abgeleitet werden."
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Haller Rita
Mittwoch, 4. März 2009
Zuletzt geändert: Donnerstag, 13. Oktober 2011
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Jede Stammgruppen hat in je einem Raum ihren Stammplatz, um Gesprächskreise abzuhalten.
Der gemeinsame, morgentliche Start erfolgt bei uns im sogenannten Morgenkreis. Dieser wird von einem Kind moderiert und geleitet. Die Lehrperson bietet dabei, wenn notwendig ihre Hilfe an.
Zu Beginn des Morgenkreises haben die Kinder die Möglichkeit von außerschulischen Erlebnissen und aktuellen Themen zu erzählen oder können der Gruppe persönliche, mitgebrachte Dinge zeigen. Anschließend wird der Tagesablauf besprochen, d.h. die Kinder teilen mit welche Arbeitsaufträge (Pflichtaufgaben, persönliche Themen,...) sie im Laufe des Tages erledigen, stellen diesbezüglich Fragen oder präsentieren der Gruppe bisherige Arbeitsergebnisse. Nach dem Morgenkreis gehen die Kinder in die jeweiligen Fachräume und widmen sich ihren individuellen Aufgaben.
Der Tag endet wiederum mit einem Gesprächskreis in der Stammgruppe, dem Reflexionskreis.
Dabei reflektieren die Kinder den Tag, berichten über ihre geleisteten Arbeiten, stellen Arbeitsergebnisse vor und halten Ausblick auf den nächsten Tag. Die Aufgabe der Lehrperson besteht darin, die Lernschritte der Kinder zu dokumentieren und koordinieren und sie in ihrem Lernen zu unterstützen.
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Haller Rita
Mittwoch, 4. März 2009
Zuletzt geändert: Donnerstag, 13. Oktober 2011
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Die Kinder erarbeiten dabei Inhalte aus den verbindlichen Rahmenrichtlinien oder Themen, die aus aktuellen Anlässen entstehen.
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Aus diesen Fragen entstehen Interessensgruppen. Nachdem geklärt ist, wer sich welcher Gruppe anschließt und welche Frage erarbeitet, erstellen die Kinder der jeweiligen Kleingruppe eine Mindmapp zu ihrer Frage. So erhalten die Kinder eine klare Struktur für ihre Recherchen und können sich die Arbeit nach Sachverhalten oder Schwerpunkten aufteilen.
Auch beim Gruppenthema verpflichten sich die Kinder ihre Fragen innerhalb eines vorgegebenen Zeitraumes zu erarbeiten und zu präsentieren.
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Haller Gerlinde
Donnerstag, 26. Februar 2009
Zuletzt geändert: Freitag, 14. Oktober 2011
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"Das Wissen in einer Freinet- Klasse kommt nicht nur vom Lehrer allein. Es ist viel wichtiger, dass die Kinder lernen, wie sie sich Wissen aneignen können..." (Freinet- Pädagogik) Diese Aussage hat uns Lehrpersonen dazu bewogen, uns intensiv mit dem Thema "Lehrerin sein- Lehrer sein" auseinanderzusetzen. Sich mit den Kindern auf den Weg machen Wir erinnern uns noch gut daran, wie ungewohnt diese neue Situation für uns anfangs war. Inzwischen haben wir verstanden, dass wir uns mit den Kindern auf den Weg machen müssen. Wir lernen und entdecken gemeinsam und finden zusammen Lösungen und Ergebnisse. Wir als Lehrpersonen stehen den Kindern als Helfer und Berater zur Seite und können ihnen Strategien vermitteln, mit denen sie lernen, sich Wissen anzueignen. Das Wissen zu den persönlichen Themen der Kinder müssen auch wir Lehrpersonen uns manchmal erst zusammen mit ihnen aneignen. Immer wieder sind wir erstaunt, wie selbstverständlich es für unsere Kinder ist, dass wir nicht immer alles wissen, denn wenn es um ihre Themen geht, werden oft die Kinder selbst zu Wissensvermittlern. So ist das Lehren und Lernen auch für uns Lehrpersonen interessant, spannend und abwechslungsreich. Damit selbstbestimmte und selbsttätige Arbeit in einer Schule möglich ist, muss sich die Rolle der Lehrperson grundlegend ändern. Der Lehrer hat die Aufgabe, für eine vorbereitete und entspannte Umgebung zu sorgen, Anregungen zu geben, zu organisieren, zu koordinieren und zu helfen. Er hat aber auch die Verantwortung dafür, den Richtlinien des Lehrplans gerecht zu werden. Darin geht es um Kompetenzen wie Selbstständigkeit und Selbsttätigkeit, die wir mit dieser Art von Unterricht gezielt fördern und erreichen möchten.
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Haller Gerlinde
Donnerstag, 26. Februar 2009
Zuletzt geändert: Freitag, 14. Oktober 2011
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Wir Lehrpersonen werden im Umgang mit unseren Schülern mit unserer ganzen Persönlichkeit in Anspruch genommen. Das ist eine große Herausforderung.
Die Freude an der Arbeit mit den Kindern, sowie psychische Belastbarkeit und Ausgewogenheit sind grundlegende Voraussetzungen für den Lehrberuf.
Aber auch die Bereitschaft und vor allem die Notwendigkeit, das eigene berufliche Tun kontinuierlich weiterzuentwickeln.
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Haller Gerlinde
Donnerstag, 26. Februar 2009
Zuletzt geändert: Freitag, 14. Oktober 2011
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(Gesellschaftlicher) Bildungsauftrag der Lehrpersonen
Lehrpersonen begleiten und unterstützen die Kinder in ihrer Entwicklung, damit sie befähigt werden, sich in der Gemeinschaft und Gesellschaft zurecht zu finden.
- Damit sie ihr Wissen und Können weiterentwickeln und nutzen können.
- Sie sollen auch befähigt werden, das eigene Leben selbstständig und verantwortungsbewusst zu gestalten und aktiv am gesellschaftlichen Leben mitzuwirken.
Wir Lehrpersonen sehen diese Aufgabe als gesellschaftlichen Bildungsauftrag.
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Haller Gerlinde
Donnerstag, 26. Februar 2009
Zuletzt geändert: Freitag, 14. Oktober 2011
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Für P. Petersen (Jenaplan- Schule) ist die Schule eine Menschenschule im Sinne Pestalozzis (Kopf, Herz und Hand) und gleichzeitig eine Familienschule, in der jedes Kind einen Platz findet und die von Eltern und Erziehern gleichermaßen getragen wird.
Es ist unsere Pflicht als Lehrpersonen einen regelmäßigen Informations- und Gedankenaustausch mit den Eltern zu pflegen.
Die Dokumentation und Präsentation unserer Arbeit ist sehr wichtig und notwendig, damit die Eltern Einblick in das Schulgeschehen und den Entwicklungsprozess ihrer Kinder erhalten.
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Haller Gerlinde
Montag, 23. Februar 2009
Zuletzt geändert: Freitag, 14. Oktober 2011
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Wir haben in den jeweiligen Stammgruppen Kinder mit einer bestimmten Diagnose oder mit einer Beschreibung. Diese Kinder müssen ihren individuellen Bedürfnissen und Fähigkeiten entsprechend gefördert werden.
Sie arbeiten an einem differenzierten Angebot an Arbeitsmaterialien und lernen an einem individuell- differenzierten Lernprogramm. Sie sind in ihrer Arbeitshaltung positiv motiviert und bereit bewundernswerte Leistungen zu erbringen.
Durch die Altersmischung und Individualisierung kann jedes Kind seinen eigenen Weg gehen. Die Integrationslehrperson ist allen Kindern zugewiesen und sie arbeitet wie auch die anderen Lehrpersonen in den verschiedenen Fachräumen mit den Kindern, die ihre Hilfe und Unterstützung brauchen.
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Haller Gerlinde
Montag, 23. Februar 2009
Zuletzt geändert: Freitag, 14. Oktober 2011
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Nicht das, was das Kind nicht kann steht im Mittelpunkt unserer Arbeit, sondern das was es kann und welche Fähigkeiten und Fertigkeiten es mitbringt.
Die autonome Schule hat den Auftrag eine integrative Schule für alle Kinder zu sein.
Deshalb spricht man von einer inklusiven Schule, da sie individualisierende Maßnahmen für alle Kinder planen und umsetzen soll und nicht nur für Kinder mit einer Funktionsdiagnose.
In den reformpädagogischen Unterrichtsmodellen stellt sich nicht so sehr die Frage nach der Form der Integration, viel wichtiger ist der Aspekt der Qualität von Integration.
Es geht im Wesentlichen darum integrierende Maßnahmen einzuführen und zu fördern und auch danach zu leben.
Wir in unserem Unterrichtsmodell versuchen diese Tatsache in einer konsequenten Art und Weise zu berücksichtigen und umzusetzen.
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