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Miniprojekte – Projektwochen zum Thema „Nahrung“ (66/82)

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Fadin Yvonne

Mittwoch, 8. Februar 2012

Zuletzt geändert:
Freitag, 30. März 2012

Kategorien:

Lernumgebung Lernen
 

Dauer: 3 Wochen: 1. Woche Planung, 2. + 3. Woche Ausarbeitung, 3. Woche Präsentation

Leitgedanke und Ziele

Bereits öfters war in der Vergangenheit ein klassenübergreifendes Projekt angedacht worden. Nachdem in diesem Schuljahr erstmals die Möglichkeit bestand einen ganzen Klassenzug einzubinden, beschlossen wird, ermuntert durch unseren wissenschaftlichen Begleiter, Dr. Harald Eichelberger, und durch Gespräche mit Lehrpersonen einer anderen Mittelschule, die ein ähnliches Projekt im letzten Jahr ausgeführt hatten,  es zu versuchen.

Bei der Planung der Projektwochen waren für uns folgende Ziele vorrangig:

-          fächerübergreifendes Lernen

-          Teamwork

-          Präsentationen

-          Zu  kreativem Arbeiten anregen

-          Selbständigkeit

-          Authentische Interessen

-        Auflockerung des Unterrichts in den letzten zwei Wochen vor Weihnachten

-          Elternarbeit: sich öffnen

 

Hauptmotivation war die Experimentierfreude der Lehrpersonen.

Rahmenbedingungen – Vorgaben

In einer ersten Planungssitzung einigten wir uns auf die Vorgaben für die Miniprojekte. Als wichtig erachteten wir, dass sowohl das Oberthema, als auch die Themen der einzelnen Miniprojekte von den Schülern selbst eingebracht werden sollten.

Ihre Arbeitspartner für die Kleingruppe sollten sich die Schüler frei wählen können. Für eine effiziente Arbeitsweise erschien uns eine Gruppengröße von 3 – 4 Gruppenmitgliedern als ideal.

Freigestellt wurde es den Schülern auch mit Schülern der anderen beiden beteiligten Klassen eine Gruppe zu bilden, was aber nicht getan wurde. Zum einen ist ein Grund dafür im zerstückelten Stundenplan der Freiarbeit zu sehen, zum anderen arbeiten die Schüler der beteiligten Klassen zwar räumlich zusammen, beschäftigen sich normalerweise aber mit Inhalten ihrer Jahrgangsklasse, so dass sie das Aufbrechen dieses Systems auch nicht gewohnt sind.

 

Wichtig erschien uns, und dies wurde auch von Beginn an den Schülern vermittelt, dass die Ergebnisse der Miniprojekte anderen Schülern, Eltern und Lehrpersonen präsentiert werden sollten und das wenn möglich nicht (nur) in Form von Produkten in schriftlicher Form. Die Schüler sollten versuchen die Besucher der Präsentationen zu involvieren, sie in einen interaktiven Prozess einzubinden.

 

Die Lehrerrolle

Die Rolle der Lehrpersonen umfasste in der Ausführungsphase wie vorgesehen 3 Aufgaben:

1. zu beobachten,

2. gegebenenfalls Ansprechpartner bei Unklarheiten, Informationssuche usw. zu sein und 

3. den Schülern ein organisatorisches Grundgerüst zu geben, das es ihnen erleichtert sich ihre Arbeit so einzuteilen, dass sie zeitlich und inhaltlich nicht ins Schleudern geraten.

Themenwahl

Die Themenwahl erfolge in zwei Schritten. In den Kreisgesprächen der beteiligten Klassen machten die Schüler Vorschläge für mögliche Überthemen. Nachdem hier mehrere Vorschläge in Richtung Ernährung gingen, wurde in der darauffolgenden wöchentlichen Planungssitzung beschlossen, dies als Überthema für die Miniprojekte  vorzugeben.

Im den darauffolgenden Kreisgesprächen wurde den Schülern das Überthema vorgestellt und sie wurden gebeten sich in Gruppen von 3 – 4 Schülern zusammenzutun und ein Thema für ihr Gruppenprojekt bestimmen.

Planungssitzung: Begutachtung Themen

Nachdem die Schüler im Kreisgespräch ihre Gruppen und Themen gefunden hatten, wurden die ausgewählten Themen in der wöchentlichen Planungssitzung der beteiligten Lehrpersonen besprochen.  Themen, die  zu wenig genau umrissen waren, thematische Überschneidungen zwischen einzelnen Gruppen usw. konnten so festgestellt und im Anschluss mit den betroffenen Schülern abgesprochen werden.

Letztendlich entschieden sich die Schüler für diese Themen.

Planung Zeitrahmen

Nachdem die Themen gewählt waren, hatten die Schüler an 8 Schultagen Zeit, in den Freiarbeitsstunden (ca. 14 Stunden) ihre Präsentationen vorzubereiten. Als roter Faden wurde jeder Gruppe ein Projektlogbuch ausgehändigt, welches sie zu Beginn auszufüllen hatten. Damit sollte vermieden werden, dass sich einige Schüler inhaltlich oder organisatorisch verzetteln.

 

Die letzten beiden Schultage des Kalenderjahres waren für den Aufbau, die Präsentation und das Aufräumen bestimmt. Hierzu war einiges an Stundentausch mit nicht am Projekt beteiligten Lehrpersonen notwendig, was im Rahmen einer Schulstellensitzung erledigt wurde. 

Ausarbeitungsphase

Zu Beginn der Ausarbeitungsphase hielten die einzelnen Gruppen im bereits oben erwähnten Logbuch in einem Mindmap die inhaltlichen Schwerpunkte zu ihrem Thema fest, sie listeten auf, was sie an Material für ihren Marktstand brauchten, wer was wo organisierte, was außerhalb der Schule zu erledigen ist und wie die Vorbereitung zeitlich erfolgt. Dieses Logbuch wurde am ersten Tag der Vorbereitung den Klassenlehrern zu Ansicht gegeben. Gemeinsam mit diesen wurden etwaige Unklarheiten, Schwierigkeiten usw. besprochen.

Im Anschluss begannen die Schüler ihre Präsentationen und Marktstände vorzubereiten. Die meisten Gruppen arbeiteten dabei sehr effizient und begeistert. Sie brachten verschiedenste Ideen für die Präsentationen und die Einbeziehung der Gäste ein. Die Schulküche war sehr begehrt und, durch die Zeitplanung des Organisationskomitees, effizient genutzt.

Schülerteam Journalisten 

Einige Eindrücke:

Tast   und Geruchsbox, an der die Besucher die Zutaten von Bonbons ertasten und   erriechen konnten.

 

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 Produktion   von Karamellbonbons, zur Verkostung bei der Präsentation.

Die   Gruppe „Fast Food“ drehte einen Film. Eine Schülerin bereitete verschiedene   Speisen (Wiener Schnitzel, Pommes, Hamburger usw.) vor laufender Kamera vor,   eine zweite übernahm die Rolle der Interviewerin.  Der Film war später teil der Präsentation.   Die zubereiteten Speisen wurden einer Jury bestehend aus Mitschülern und   Lehrpersonen (sehr professionell) zum Verkosten aufgetafelt. Mit einem   Fragebogen konnte die Jury die einzelnen Speisen bewerten (Sehr schmackhaft!)

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Noch mehr Bilder: hier

Präsentationsphase

An den letzten zwei Schultagen des Jahres 2011, dem 22. und dem 23. Dezember wurden die Miniprojekte in Form eines Projektmarktes präsentiert. Durch diese Form der Präsentation erhielten die beteiligten Schüler die Gelegenheit ihre Arbeiten wiederholt zu präsentieren und so mehr Sicherheit beim Präsentieren zu erlangen, wie auch ihre Präsentationen zu überdenken und zu verbessern.
 

 

Wer   wird Millionär-Quiz zum Thema Kekse. Vorher konnten die Besucher ein Plakat   mit wichtigen Informationen für 30 Sekunden betrachten.

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 Die   Gruppe zum Thema „Coca Cola“ bereitete ein Experiment vor, um zu zeigen, wie   Coca Cola Rost löst.

Zusätzlich   bereiteten sie ein Ratespiele mit einer Blindverkostung verschiedener   Colasorten und zum Zuckergehalt von Cola vor.

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Einer   der beliebtesten und zugleich gefürchtetsten Marktstände. Die Gruppe „Chili“   wusste viel über die Herkunft und die Schärfegrade verschiedener Chilisorten   zu berichten.

Die   Verkostung auf eigene Gefahr ließ sich kaum jemand entgehen, mit der Folge,   dass viele Tränen flossen.

 

Verkostungen und Ratespiele waren sehr gefragt. So gab es selbstgemachte Torten, exotische Früchte, Gummibärchen, einheimische Produkte, Zuckerwatte, Pommes und vieles mehr. Eine Schülergruppe erstellte Broschüren mit Rezepten, die bei einem Ratespiel gewonnen werden konnten. Die Besucher bekamen Informationen über die Verdauung, zu Farbstoffen in Lebensmitteln, zur Bierproduktion (die Schüler hatten im Vorfeld an einer Führung in der ortsansässigen Kleinbrauerei teilgenommen), zum Weg der Kakaobohne und zu für uns befremdlichen Speisen anderer Länder.

Rückblickend sind während des Projekts, vor allem aber während der Präsentationsphase zwei Dinge aufgefallen.

-          Die Begeisterung und Freude, mit der die Schüler ihre Markstände präsentierten.

-          Die Motivation, welche die Schüler bis zur letzten Minute zeigten und welche im krassen Gegensatz zur Arbeitshaltung steht, welche die Schüler für gewöhnlich vor Weihnachten zeigen.

Evaluation – Reflexion

 Rückmeldung der beteiligten Schüler

Während der Vorbereitung befragten die Schüler des Organisationskomitees einige Gruppen zu ihrem Vorgehen. Exemplarisch dafür hier eine Niederschrift einer solchen Befragung.

 2 B    Gruppe „Chili“

Wie gefällt euch das Thema ?

 Gut. Wir können uns problemlos informieren und arbeiten.

In Kürze sind wir mit der Recherche fertig und können uns der praktischen Arbeit widmen.

 Wie seid ihr zu diesem Thema gekommen ?

 Wir entschieden uns für das Thema weil wir uns damit einer besonderen Arbeit machen wollten. Anregungen bekamen wir auch durch das Fernsehen.

 Wie kommt ihr zurecht ?

 Wie schon gesagt werden wir unsere Recherchen in Kürze beenden und unsere Plakate und Texte gestalten.

 Was werdet ihr präsentieren ?

 Wir werden ein Plakat und Spiele zeigen. Außerdem können Mutige bei uns Chilis verkosten.

Rückmeldung Lehrpersonen

Einige der beteiligten Lehrpersonen wurden vom Organisationskomitee zu folgenden Punkten befragt:

-          Was ist für sie beim Projekt wichtig?

-          Womit sind sie beim Projekt besonders zufrieden?

-          Was würden beim nächsten Mal sie anders machen?

-          Was ist ihnen besonders aufgefallen?

Zufrieden zeigten sich die Lehrpersonen vor allem darüber, dass die meisten Schüler sehr motiviert und ausdauernd arbeiteten und viele tolle Ideen einbrachten.

Aufgefallen ist die große Begeisterung und Freude, welche die Schüler bei den Präsentationen zeigten.

Die Gruppengröße würden alle Lehrpersonen anders d.h. kleiner gestalten, da bei Vierergruppen die Tendenz dahin ging, dass 2 Schüler arbeiteten, die anderen 2 kaum Aufgaben übernehmen.

Rückmeldung Besucher (Schüler und Eltern)

Für die Rückmeldungen der Besucher arbeitete das Organisationskomitee in der Vorbereitungsphase einen Fragebogen aus, der während der Tage der Präsentationen exemplarisch verteilt wurde und zum Abschluss des Projektes ausgewertet und den Schülern und Lehrpersonen rückgemeldet wurde.

Vor allem für die Schüler war es sehr interessant zu sehen, welche Bereiche ihrer Präsentation gut  bzw. weniger gut angekommen waren.

Verfasst von Albert Mair

 

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