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Kuntner Irmtraud
Dienstag, 17. April 2012
Zuletzt geändert: Mittwoch, 30. Mai 2012
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Ganz von selbst ergeben sich während der Lernarbeitszeit Austauschgespräche unter Kindern zu Erfahrungen mit dem Lesen und Schreiben. Diese natürliche Neugier schätzen wir sehr, Raum und Zeit hierfür sind stets gewährleistet.
So finden sich Lesepartnerkinder (meist zwei bis vier) zusammen, welche gemeinsam lesen. Verbindendes Glied ist zumeist das ähnliche Lesetempo und gemeinsames Interesse an Themen und Geschichten. Zusehends werden diese spontanen Treffen fester Bestandteil der freien Lesetätigkeit der Kinder. In einem der Lernräume sind die Mitglieder der Lesegruppen aufgelistet und für alle ersichtlich. Auch hier kommen die Farben von rot bis violett vor, sie ordnen die Gruppen fünf Leseniveaus zu.
Jeder Lesetext steht nur einmal zur Verfügung, dies fördert die Zusammenschau und ist in derartigen Kleingruppen kein Hindernis. Während des gemeinsamen Lesens wird genau hingehört, das Lesetempo der anderen beobachtet und die Aussprache mitverfolgt. Wichtig dabei ist, dass kein Kind beim Lesen unterbrochen werden darf. Rückmeldungen und Tipps erfolgen am Ende, etwa: „Sami, ich finde, du liest schneller als wir, du solltest Gruppe wechseln.“ oder „Lorenz, du musst die Buchstaben zuerst alle denken, dann erst sagen.“
Die Lesegruppen werden flexibel gehandhabt, nach jedem Treffen können Wechsel stattfinden.
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Kuntner Irmtraud
Dienstag, 17. April 2012
Zuletzt geändert: Mittwoch, 30. Mai 2012
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Meist schon am ersten oder zweiten Schultag erhalten die Kinder aus der 1. Klasse eine Anlauttabelle, welche ganz nach individuellem Vorwissen und Sprachansatz geändert werden kann. Dies ist vor allem für jene Kinder wichtig, deren Erstsprache nicht Deutsch ist. Auch stellen wir den jungen Leserinnen und Lesern von Beginn an Leitfäden zur Verfügung, welche auf kindgerechte Art und Weise aufzeigen, wie die Lese- und Schreibfertigkeit individuell weiterentwickelt und ausgebaut werden kann.
Anlauttabelle und Leitfaden geben den Kindern Überblick über das, was sie schon kennen und machen neugierig auf Neues. Zudem lernt das Kind, sich selbst und seine Fähigkeiten einzuordnen und einzuschätzen.
Auch mit dem „Lesefutter“ halten wir nicht zurück, es ist wesentlicher Bestandteil der vorbereiteten Lernlandschaft. Verschiedene Bilderlesebücher, Regenbogenlesekisten, einzelne Exemplare von klassischen „Schullesebüchern“ sowie selbst geschriebene Geschichten der anderen Kinder.
Sämtliche Materialien sind farblich strukturiert, von rot- dem leichtesten Level- über gelb, grün, blau bis hin zu violett – dem höchsten Niveau. Dadurch orientiert sich das Kind leichter bei der Auswahl des Lesematerials und die Lernarbeit kann unabhängiger und trotzdem Ziel führend erfolgen.
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Kolhaupt Katherina
Montag, 16. April 2012
Zuletzt geändert: Freitag, 18. Mai 2012
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Wir bieten in diesem Schuljahr zweimal das Wahlfach Schülerzeitung an. Dieses Wahlfach ist für alle Schüler der Schule geöffnet, von der ersten bis zur fünften Klasse. Die Schüler bekommen einen Einblick in die Arbeit eines Redaktionsteams. Sie müssen sich Gedanken zum Inhalt und dem Layout ihrer Zeitung machen. Sie lernen den Aufbau einer Zeitung kennen und üben sich im Umgang mit dem PC, bzw. mit der Schuldruckerei. Sie müssen recherchieren, Interviews führen, Fotos machen, Zeichnungen anfertigen usw.
In dieser Woche wird die zweite Ausgabe der Schülerzeitung herausgegeben.
Es wäre natürlich interessant und weiterführend mittels solcher Schülerzeitungen eine regelmäßige Korrespondenz mit anderen Schulen und Klassen (im Sinne Freinets) zu führen. Bei Freinet wurde diese Zeitung aber innerhalb und außerhalb der Schule verkauft und der Austausch mit anderen Schulen erfolgte mit Briefen, Texten und anderen Materialien, wie z.B. Videos (vgl. Kock 2006, Célestin Freinet: Kindheit und Utopie, S. 75).
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Kolhaupt Katherina
Montag, 16. April 2012
Zuletzt geändert: Freitag, 18. Mai 2012
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Da wir Lehrerinnen am Anfang des Schuljahres oft ins „Schwitzen“ kamen, als plötzlich wieder fünf Schüler vor uns standen und Hilfe benötigten, haben wir beschlossen die Hilfeklammer einzuführen.
Jeder Schüler hat eine kleine Wäscheklammer mit seinem Namen drauf. Wenn er/sie Hilfe benötigt klammert er sie an das Schild „Ich brauche Hilfe“.
Wir Lehrerinnen holen die Klammern und gehen zum jeweiligen Kind. Es war nicht nur aus organisatorischen Gründen eine gute Entscheidung dieses System einzuführen, sondern auch um eine ruhigere Arbeitsatmosphäre zu schaffen und um die Schüler zum selbständigeren Arbeiten hinzuführen.
Manche überlegen nun einmal mehr (da sie manchmal warten müssen bis sie dran kommen) ob sie nun wirklich die Hilfe einer Lehrperson brauchen, oder ob es reicht, wenn sie den Arbeitsauftrag vielleicht noch einmal selbst durchlesen oder einen Mitschüler zu Rate ziehen.
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Kolhaupt Katherina
Montag, 16. April 2012
Zuletzt geändert: Freitag, 18. Mai 2012
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Jeden Montagmorgen beginnen wir die neue Woche mit dem freien Spiel. Die Schüler bringen eigene Spielsachen (Gesellschaftsspiele und andere Spiele) von zu Hause mit und haben die Möglichkeit zusammen 20- 30 min zu spielen.
Die Schüler suchen sich selbst ihre Spielkameraden aus und spielen meistens sehr vertieft, oft auch lautstark bis der Ton der Triangel sie zum gemeinsamen Morgenkreis ruft. Manche nutzen diese Zeit auch um Wochenenderlebnisse auszutauschen.
Das Spiel ist einer der vier Grundpfeiler bei Peter Petersen, neben Gespräch, Arbeit und Feier; ..“die Spielformen des Lernens mit allerhand Material, besonders während der ersten Schuljahre, einschließlich allerlei Bewegungsspiele zum Erlernen wie zum Einüben im Rechnen, Sprachlehre, Gesang und Dichtung …“ (P. Petersen 1949, S. 99-100).
Bei uns handelt es sich allerdings nicht nur um sogenannte Lernspiele für die schulischen Fachbereiche. Wir sehen diesen Wochenbeginn auch als Zeit des sozialen Miteinander und des Austauschs, für den ja meistens nicht viel Zeit übrig bleibt.
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Nardin Marlene
Sonntag, 15. April 2012
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„Zur Bildung reicht es nicht aus, dass das Kind alle Lehrstoffe, die man ihm auf mehr oder weniger ansprechende Art präsentiert, in sich hineinschlingt; es muss aus sich heraus handeln, selbst kreativ sein.“ (Celestin Freinet)
Ein wichtiger Teil der Arbeit ist die Präsentation der Ergebnisse. Mit einigem Stolz werden in unseren regelmäßig stattfindenden Präsentationsrunden Texte vorgelesen, Bilder und Werkstücke gezeigt, Ergebnisse von Recherchen zu einem Sachthema mitgeteilt und vieles mehr. Die Kinder, die ja oft sehr individuell arbeiten, gliedern so ihre Arbeit in die Gemeinschaft ein und bekommen auch die Anerkennung der Anderen.
Im Rahmen der Pflichtquote gab es für die Kinder die Aufgabe, unsere alten Papiertonnen ansprechender zu gestalten. Vorerst sollte sich jeder Gedanken dazu machen und seine Ideen in Form von Skizzen der Gruppe vorstellen. Nach dieser ersten Präsentation stimmten die Kinder darüber ab, welche Vorschläge realisiert werden sollen. So fanden sich dann auch die verschiedenen Gruppen zusammen. Am Ende gab es noch eine große Präsentationsrunde, in der die stolzen Künstler ihre Werke zeigen konnten. Nun ist unser Schulhaus mit bunten Papiercontainern geschmückt.
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Tschurtschenthaler Andrea
Freitag, 13. April 2012
Zuletzt geändert: Dienstag, 5. Juni 2012
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Experimentieren nimmt bei uns eine zentrale Stellung ein. Dabei orientieren wir uns am genetisch-sokratisch-exemplarischen Unterricht nach Wagenschein (kurz: Genetisches Gespräch). Zentrales Element ist der „Dialog“ zwischen dem „Phänomen“ und den Schülerinnen und Schülern, d.h. der Schüler bzw. die Schülerin soll sich eigenständig mit dem Phänomen eines Experimentes auseinandersetzen, es beobachten und versuchen, es mit seinem bestehenden Weltbild in Einklang zu bringen. Alle Überlegungen und Vermutungen durch die Kinder werden laut geäußert, sodass die ganze Gruppe darauf Zugriff hat. Die Experimente können je nach Wunsch der Kinder wiederholt und modifiziert werden.
Dabei entwickeln die Kinder naturwissenschaftlich-technische, tragbare Vorstellungen und eine damit verbundene Begrifflichkeit, die in ihrer Alltagssprache verwurzelt ist.
Die gemeinsam gefundenen Ergebnisschritte werden in altersgemäßer Form in Schrift- und/oder Bildform festgehalten.
Die Kinder sollen durch das Experimentieren die Möglichkeit erhalten, sich in ihrem Lebensraum Schule aktiv mit naturwissenschaftlich-technischen Phänomenen auseinanderzusetzen und eigene sinnliche Erfahrungen mit Phänomenen aus Natur und Technik zu sammeln. Durch dieses interessengeleitete Lernen ergibt sich eine fruchtbare pädagogische Situation, die einen positiven Einfluss auf den gesamten Lernprozess ausübt. Hierdurch finden Kinder einen mit positiven Emotionen belegten Zugang zur Naturwissenschaft.
Außerdem wird das selbstgesteuerte Lernen und das experimentelle Geschick der Schüler gefördert.
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Kolhaupt Katherina
Mittwoch, 11. April 2012
Zuletzt geändert: Mittwoch, 29. August 2012
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Einmal in der Woche muss jeder Schüler einen freien Text produzieren, der auch ästhetisch gestaltet werden muss. Das Wort zu dem der Text geschrieben wird, ist frei gewählt.
Auch die Erstklässler müssen von Anfang an mit oder ohne Hilfe, je nach Können das Wort der Woche wählen, schreiben und gestalten.
Am Dienstag im Reflexionskreis liest jeder sein Wort der Woche vor und die anderen, die aufmerksam zuhören sollten, haben anschließend die Möglichkeit Kritik zu üben - positive, wie negative. Manchmal geben auch wir die Themen oder die Form (z.B. Gedicht) vor, da manche Schüler sich immer nur für eine Form oder Textsorte entscheiden.
Am Ende vom Schuljahr nehmen die Schüler ihre Texte in gebundener Form mit nach Hause.
Diese freie Texte lehnen sich auch an die Pädagogik Freinets an, da das Kind den Inhalt der Texte selbst bestimmt und somit von seinem Interessenskomplex ausgegangen wird (vgl. Kock 2006, Célestin Freinet: Kindheit und Utopie, S. 74). Allerdings ergeben diese freien Texte bei uns nicht neue Arbeitsaufträge sondern stehen in erster Linie als Übung der sprachlichen Ausdrucksfähigkeit.
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Kolhaupt Katherina
Mittwoch, 11. April 2012
Zuletzt geändert: Freitag, 18. Mai 2012
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Unser Lernplan dient den Schülern und uns Lehrpersonen dazu,
- die Aufgaben für eine neue Woche zu bestimmen
- Übersicht über den Lernstand des jeweiligen Kindes zu bewahren.
Unsere neue „Woche“ beginnt aus organisatorischen Gründen immer am Mittwoch und dauert bis zum nächsten Dienstag.
Der obere Bereich wird mit sogenannten Pflichtaufgaben von uns Lehrpersonen gefüllt. Diese Aufgaben beziehen sich meistens auf die Bereiche Mathematik und Sprache und werden vom Kind täglich erarbeitet.
Im unteren Bereich tragen wir manchmal Aufgaben ein, die die Schüler nicht täglich aber mehrmals in der Woche erledigen müssen, z.B. Themen aus dem Bereich Naturkunde. Außerdem ist dort noch jede Menge Platz für Arbeiten aus den übrigen schulischen Bereichen, wie z. B. Musik, K/T, Geschichte usw.
Eingetragen werden die erledigten Arbeiten in der jeweiligen Farbe des Tages. Die Schüler schreiben täglich eine Reflexion zu ihrem Arbeiten und Lernen auf die Rückseite.
Am Ende der Woche erhalten die Schüler auf der Rückseite eine Rückmeldung von uns Lehrpersonen und nehmen ihn mit nach Hause. Somit erhalten auch die Eltern wöchentlich einen Einblick in das Arbeiten ihrer Kinder. Die Eltern haben auch die Möglichkeit ihrem Kind eine schriftliche Rückmeldung zu geben, verzichten sie darauf, so müssen sie wenigstens unterschreiben, damit wir Lehrpersonen sehen, dass der Lernplan auch zu Hause angekommen ist.
Anschließend wird er im Ordner des jeweiligen Kindes archiviert.
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Kuntner Irmtraud
Dienstag, 10. April 2012
Zuletzt geändert: Donnerstag, 2. August 2012
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Zwanzig Kinder, zwanzig Stühle, in Reihen angeordnet, alle mit Sicht zur Tafel und zur Lehrerin. Gerader Rücken, beide Füße fest am Boden und kein Zappeln. Wie viele Lehrerinnen verlangen das noch von den Kindern? Wie sieht es diesbezüglich bei Plenarsitzungen des Kollegiums aus? Macht das noch Sinn?
Vielfältige Forschungen zeigen auf, dass langes Sitzen nicht nur der Haltung und dem Wachstum schaden, sondern auch für das Lernen in keiner Weise förderlich ist. Sporadisches Aufstehen und kurze Bewegungseinheiten nach jeder Stunde machen hier keinen Unterschied.
Bei uns findet bewegtes Lernen tatsächlich statt. Die Kinder suchen sich ihre Arbeitsplätze immer wieder neu aus und sie bewegen sich frei in den Lernräumen. Es wird an Gruppentischen, am Boden, auf den Treppen, in den Klassenräumen und außerhalb, in den verschiedensten Nischen und Ecken gearbeitet.
Die Tatsache, dass weniger Stühle und Arbeitsplätze als Kinder in den Klassenräumen vorhanden sind, verstärkt die Notwendigkeit der Bewegung zudem. Dieser Aspekt ist bei uns momentan noch nicht umsetzbar, da in den Fächern Italienisch, Englisch und Religion noch viel in Großgruppen gearbeitet wird und Fachräume hierfür fehlen.
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Letzte Änderung: 23.11.2024
© Deutsche Pädagogische Abteilung - Bozen. 2000 -
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