Wo und wann lesen Sie?
Ich lese immer, wenn ich Zeit habe, abends im Bett, auf dem Klo, beim Zähneputzen, bei jeder Gelegenheit eigentlich. Ich lese im Zug, im Bus, … nein, im Bus, nicht, da wird mir schlecht.
Was bedeutet Ihnen das Lesen? Ist es schon zur Sucht geworden?
(lacht) Ich weiß nicht, ob man von Sucht sprechen kann. Aber wenn, dann ist das eine ziemlich harmlose Sucht. Sie kann ja keinen Schaden anrichten, außer dass man ziemlich asozial ist, im Sinne von nicht ansprechbar, aber ansonsten… Aber ich lese sehr viel, das stimmt.
Welches ist Ihr Lieblingsautor?
Ich habe ein Lieblingsbuch, einen Lieblingsautor eigentlich nicht. Mein Lieblingsbuch ist – ihr werdet lachen – ein Buch, das durch die Verfilmungen sehr bekannt ist, das ich aber bereits 20 Jahre vor den Verfilmungen gelesen habe, als noch niemand davon gesprochen hat. Es ist „Herr der Ringe“. Es ist eines der wenigen Bücher, die ich zweimal gelesen habe, es hat an die 1000 Seiten. Grundsätzlich lese ich ein Buch nie mehrmals, weil es ja noch so viele andere schöne Bücher gibt, die zu lesen es gilt.
Wurde Ihnen als Kind schon vorgelesen?
Nein, mir wurde eigentlich nie vorgelesen, oder doch, ja , bevor ich lesen konnte, hat meine Mutter mir vorgelesen und zum Teil auch mein Großvater. Ich kann mich noch erinnern, es gab da ein Buch mit einem Bären und an einer Stelle fiel der Bär in eine Pfütze. Wir sind beim Lesen nie über diese Stelle hinaus gekommen, weil ich so furchtbar heulen musste. Da muss ich aber noch ziemlich klein gewesen sein, im Kindergartenalter vielleicht…
Welche Bücher würden Sie uns empfehlen?
Alle Bücher von Roald Dahl: Matilda, Charlie und die Schokoladefabrik … alle Harry Potter Romane… Mir persönlich haben sie nicht so besonders gut gefallen, ich finde sie aber ganz nett… Sie sind zwar ziemlich umfangreich…
Weinen Sie manchmal beim Lesen?
Weinen nicht, aber manchmal stört es mich, wenn die Autoren die Helden sterben lassen oder dem Buch einen Schluss geben, der mir nicht so gefällt…
Wo lesen Sie am liebsten? Beschreiben Sie diesen Ort bitte.
Ich lese am liebsten im Bett. Ein Bett ist ein Bett, nehme ich an. Mein Bett ist ein Bett aus Hartholz. Ich kann darin aus dem Fenster sehe, ich kann einen Kirchturm erblicken, wenn es hell ist, und wenn es dunkel ist, … nicht. Sehr gerne lese ich auch am Meer, im Urlaub, dort in einer Hängematte.
Wollten Sie schon mal Schriftstellerin werden?
Als Kind, ja, als Jugendliche, so im Alter zwischen 10 bis 15. Da dachte ich, Schriftstellerin wäre ein guter Beruf. Aber mir ist leider nie recht was eingefallen. Ich bin nie über die ersten 10 Seiten hinaus gekommen. Dann hatte ich wieder was Besseres zu tun als mich selbst zu lesen…
Was gefällt Ihnen am Lesen?
Es gefällt mir in eine Welt einzutauchen, die nicht die meine ist, in andere Vorstellungen eindringen zu können, mich entspannen zu können, in einer Geschichte ganz aufgehen zu können, um das , was ringsherum passiert, vergessen zu können, … auch ein bisschen Flucht aus dem Alltag, das auch….
Haben Sie schon als Kind Erwachsenenbücher gelesen?
Ja. Ich mochte die für Jugendlichen gemachten Bücher nie. Ich mag sie auch heute nicht. Als Deutschlehrein sage ich, sie sind gut, aber mir persönlich liegen sie nicht. Ich habe mich immer „gepflanzt“ gefühlt, wenn mir als Kind jemand gesagt hat, schau, das wären Bücher für dich, für Jugendliche. Ich wollte Erwachsenenbücher lesen und nicht solchen „Kleinkram“ sozusagen…
Gab es Helden in Ihrer Kindheit?
Helden? Ja, Räuber Hotzenplotz, der kleine Wassermann, die kleine Hexe, alle Bücher von Otfried Preußler fallen mir da ein.
Warum können Sie so schnell lesen?
Ja, das ist doch klar, wenn ihr etwa in einer Sportart viel trainiert, dann werdet ihr da auch immer besser und so ist es mit der Lesegeschwindigkeit… Das ist auch eine Übungssache.
Lesen Sie jeden Tag?
Ja, schon beruflich habe ich jeden Tag etwas zum Lesen, aber auch privat, ich muss dazu sagen, dass ich nicht oder kaum fernsehe…
Am Sonntag auch?
(lachen) Und wo ist da der Unterschied?
Schülerin: Ja, da ist doch ein freier Tag.
Ja, freier Tag heißt für mich lesen…., nicht fernsehen, das ist der Unterschied.