Im Bild: Der Schmiedofen, ausgestellt im Heimatmuseum Steinegg |
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Zu den ältesten Handwerkern gehört der Schmied. Schmiede waren sehr wichtig, sie stellten nämlich landwirtschaftliche Geräte und Hilfsmittel her, die der Bauer unbedingt brauchte. Der Schmied hatte seine fixe Werkstätte. Er kam im Gegensatz zu anderen Handwerkern (z. B. Schneider und Schuster) nur selten mit seinen Werkzeugen und Utensilien auf den Bauernhof. Zu seinen Werkzeugen gehörten Bohrer, Zange, Feuerzange, Schürhaken, Kohlenkelle, Vierkantdorn, Amboss, Wasserkessel und verschiedene Hammer. Kleine Werkzeuge (Schlüssel usw.) wurden auf einer Metallstange aufgehängt, die sonderbarerweise die Form einer Schlange hatte. Er benötigte die Werkzeuge zum Schneiden, Verformen und Lochen des heißen und kalten Metalls. Diese Werkzeuge waren sehr schwer und deswegen zum Transport ungeeignet. Außerdem brauchte der Schmied die Wasserkraft, um damit seine Werkzeuge und Maschinen zu bewegen. Deswegen wurden die Schmieden an Flüssen oder Bächen gebaut. Fast in jedem Dorf gab es eine Schmiede. Die Dorfschmiede war zwar nicht so gut ausgestattet wie andere Werkstätten, aber ein Allrounder war der Schmied allemal. Die Schmiede haben die Hufen der Pferde gemacht, die Tiere beschlagen und viele verschiedene Werkzeuge und Utensilien aus Metall hergestellt. Der Schmied erhitzte dabei mit Hilfe von Holzkohle das Metall, das auf dem Amboss verformt werden konnte. Zum Schluss hat er das Werkstück ins Wasser getaucht, um es abzukühlen, dadurch wurde das Metall wieder hart. Ein solcher Betrieb machte also viel Rauch und auch viel Lärm. Der Schmied konnte als einziger Handwerker seine Werkzeuge selbst herstellen. Für den Notfall war der Schmied auch Zahnarzt, denn er hatte viele Zangen, mit denen er auch die Zähne ziehen konnte. Eine alte Schmiede samt Werkzeugen kann man im Heimatmuseum Steinegg besichtigen. Diese Schmiede stand ursprünglich in Breien. |