Ein optimal funktionierender Eierstock und eine gut erkennbare Brunst sind die Voraussetzung für eine gute Fruchtbarkeit der Rinder und deshalb in der Rinderhaltung unverzichtbar. Die Steuerung des Sexualzykluses ist ein sehr komplizierter Vorgang und von vielen Faktoren abhänging. Fällt einer dieser Faktoren aus so kommt der ganze Vorgang zum Stillstand. Der Eierstockzyklus hängt eng mit dem Hormonzyklus zusammen, da die Zyklusvorgänge auf dem Eierstock hormonell gesteuert werden. Bei der Steuerung des Sexualzykluses spielen folgende Hormone eine wichtige Rolle Auf die Eierstöcke wirkende Hormone (in der Hirnanhangdrüse gebildet): - FSH= Folikelstimulierendes Hormon fördert das Wachstum eines Folikels
- LH= Luteinisierungshormon bewirkt Eisprung und die Bildung eines Gelbkörpers
Aus den Eierstöcken wirkende Hormone (auf den Eierstöcken gebildet) - Östrogen= Brunsthormon wird vom Folikel gebildet und bewirkt die Anzeichen der Brunst
- Progesteron= Trächtigkeitshormon wird vom Gelbkörper gebildet und bewirkt die Aufrechterhaltung der Trächtigkeit
Andere Sexualhormone - Prostaglandin= wird von der Gebärmutter gebildet und bewirkt die Auflösung des Gelbkörpers
- GnRH= Realising Hormon welches im Hirn gebildet wird und die Hirnanhangdrüse zur Bilung von Hormonen anregt.
Der Eierstock- und Hormonzyklus geht folgendermaßen vor sich: Als erstes bildet der Hypothalamus (Zwischenhirn) GnRH, welches die Freisetzung von Hormonen aus der Hirnanhangdrüse (Hypophyse) anregt. Diese produziert jetzt das Hormon FSH, welches eine stärkere Entwicklung eines der vielen Eibläschen (Folikel) auf dem Eierstock bewirkt. Dieser sich entwickelnde Folikel wird zum Brunstfolikel. Dieser Vorgang ist die Vorbrunst. Bei der Brunst bildet der ausgewachsene (haselnussgroß) und reife Brunstfolikel das Hormon Östrogen, welches die äußeren Brunstsymptome bewirkt. Etwa 10-13 Stunden nach Abklingen der äußeren Brunstanzeichen erfolgt der Eisprung (Ovulation). Durch die Wirkung von LH platzt der Folikel auf und entlässt die Eizelle in den Eileiter. Neben dem Auslösen des Eisprungs löst LH auch die Gelbkörperbildung aus. In der nächsten Phase, der sog. Gelbkörper- oder Ruhephase bildet der sich aus dem geplatzem Folikel entwickelnde Gelbkörper Progesteron. Dieses Hormon bereitet die Gebärmutter, durch die Bildung eines Nährmediums für die Embryonen in der Schleimhaut, auf die Aufnahme der befruchteten Eizelle vor. Solange das Progesteron wirkt, rindert die Kuh nicht mehr und es werden keine neuen Folikel gebildet. Falls keine Befruchtung stattgefunden hat oder die Eizelle abgestorben ist, löst das von der Gebärmutter gebildete Hormon Prostaglandin die Rückbildung des Gelbkörpers aus. Dadurch wird die Progesteronbildung gestoppt und dieser sinkende Progesteronspiegel löst eine Rückkoppelung im Hirn aus, wo dann erneut GnRH gebildet wird und sich der ganze Zyklus wiederholt. |