Milchfett: Eines der wichtigsten Inhaltsstoffe in der Milch ist das Milchfett. In der Zucht wurde stark auf das Ziel der Steigerung des Fettgehalts hin gezüchtet. Auch die Rasse spielt eine wesentliche Rolle. Einen großen Einfluss hat die Fütterung auf den Fettgehalt. Weitere Einflüsse spielen auch die Haltung und Gesundheit der Milchkühe. Der Fettgehalt in der Milch ist der am stärksten schwankende Inhaltsstoff. Die Fütterung: Ausgeglichene Versorgung mit Energie, Protein und Struktur ist das höhste gebot, da dies eine wesentliche Rolle für den Pansen spielt, um daraus die gewünschten Essigsäuren, Buttersäure und Propionsäure zu bilden. Für die Erzeugung von Fett ist die Essigsäure zuständig. Die Mikroorganismen im Pansen wandeln vom aufgenommenen Futter, die darin enthaltene Rohfaser zum größten Teil in Essigsäure und zum kleinen Teil in Buttersäure um. Aus der verfügbaren Essigsäure wird durch Stoffwechsel Fett gebildet. Eine Faustregel ist 2/3 strukturiertes Grundfutter in der Tagesration. Das idiale Verhältnis von Propionsäure zu Essigsäure liegt bei 1 zu 2,5-3. So kann man sagen je mehr Rohfaser das Futter hat, desto mehr wird im Pansen Essigsäure gebildet und desto mehr Fett kann gebildet werden. Ein Standartwert des Fettgehalts in der Milch liegt bei 4,1%. Ist der Fettgehalt in der Milch unter <3% zeigt es einen deutlichen Mangel der Rohfaserversorgung. Aufgrund der unterschiedlichen Fütterung variiert die Zusammen-setzung des Milchfettes. Die Verfütterung von Grünfütterung führt zu einem Anstieg der ungesättigten Fettsäuren im Milchfett. Umgekehrt verringert sich nach der Verfütterung von Dürrfutter der Anteil der ungesättigten Fettsäuren. Milchfett enthält: -ca. 10% kurzkettige Fettsäuren und -ca. 15% gesättigte Fettsäuren. Den Hauptanteil des Milchfettes bilden die langkettigen gesättigten Fettsäuren(35-45 %) und unge-sättigten Fettsäuren (25-35 %). Milchfett ist Träger der fettlöslichen Vitamine A, D, E und K Ist bei Laktationsbeginn der Fettgehlat hoch (sprich >4,9%) und in einer späteren Phase wieder tief, gibt es den hinweiße, auf Fütterungsfehler zu Laktationsende und während der Trockenstehzeit. Dies gibt den Hinweis für Acetonämie/Ketose. Das Fett in der Milch besteht aus einer Vielzahl von kleinen Fettmolekühlen, das von einer dünnen Eiweißhülle umgeben ist. Sie sind von 1 bis 5 µm groß. Das Fettmolekühl besteht aus einem Glyzerin und 3 Fettsäuren. Fettfehler: Wird das Fett machanisch stark beansprucht, spricht man von Fettfehler. Dabei bricht die dünne Eiweißhülle auf, und das Fett ist frei. Somit ist das Fett nicht mehr in gebundener Form in der Milch enthalten und so bei der Milchmessung nicht messbar. (z.B. starkes rühren durch den Milchkühler) |