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Bericht
von Ruth Gasser, Klasse 2A der Mittelschule J. v. Aufschnaiter, Bozen, Mai
2001 (Die 2. Klasse der Mittelschule in Südtirol entspricht einer 7.
Klasse in Deutschland.) |
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Der
folgende Bericht bezieht sich auf die Bearbeitung des realen Problems "Ein
Erlebniswochenende für alle" in der Lern- und Arbeitsumgebung
"Modellieren mit Mathe". |
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Auswahl
des Themas
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Die
Schülerinnen und Schüler der Klasse 2A der Mittelschule J.v.Aufschnaiter
in Bozen haben sich bei der Auswahl der Themen für das reale Problem "Erlebniswochenende"
entschieden, da bereits zu Beginn des Schuljahres die Lehrfahrt nach Langtaufers/Südtirol
geplant war. Nach Vorstellung der Lern- und Arbeitsumgebung "Modellieren
mit Mathe" haben sich die Schülerinnen und Schüler in den folgenden
zwei Mathematikstunden im Computerraum die Ideen und Vorschläge dazu auf
der CD von "Modellieren mit Mathe" angeschaut und eine Gruppeneinteilung
(5 Gruppen) vorgenommen, wobei in jeder Gruppe Mädchen und Buben - bestehend
aus guten und schwächeren Schülern - zusammenarbeiten mussten. |
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Kleingruppenarbeit
am Thema |
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Anschließend
tauschten die Schüler in ihrer Gruppe zum Thema Ideen und Vorschläge aus.
Sie wollten genau wissen, wieviel Geld sie auf ihrem Klassensparbuch hätten
und beauftragten ihren Mitschüler Toni, dieses Büchlein mitzubringen. Alle
Schüler arbeiteten aktiv mit, diskutierten heftig und oft recht laut.
Am nächsten Tag gab es eine große Überraschung. Ende des Jahres waren auf
der Raiffeisenbank die Zinsen (1,5% Brutto) bei 27% Steuerabzug nachgetragen
worden. Die SchülerInnen stellten fest, dass der Zinsertrag (?) bei ihrem
Kapital (ca 700.000 Lire ) klein war, da im Verhältnis dazu 20.000 Lire
Stempelsteuern an den Staat zu entrichten waren. Feststellung: Es entstehen
fast 13.000 Lire Defizit, wenn das Geld in dieser Form in der Bank aufbewahrt
wird. Es folgten eine große Empörung und eine heftige Diskussion. Überlegungen
und Rechnungen wurden gemacht, wobei festgestellt wurde, dass das Kapital
2.000.000 Lire betragen müsste, um nicht am Ende des Jahres Defizit zu haben.
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Aktionen
der Schülerinnen und Schüler
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Alle
Schüler wollten nun ihr eigenes Sparbuch kontrollieren und beschlossen,
in ihrer Bank nachzufragen. Sie erfuhren, dass verschiedene Bankinstitute
individuell verschiedene Angebote haben und dass der Kunde nicht bei allen
Bankinstituten diese Steuer bezahlte. Nun wurde in der Raiffeisenbank verhandelt.
Die Schüler erklärten, dass die Klasse ein Projekt in Mathematik mache,
welches im Internet veröffentlicht würde und dass sie ihre Erfahrungen mit
dem Sparbuch auch veröffentlichen würden. Sie erreichten, dass die Bank
die Spesen (Stempelsteuer) übernahm, sonst hätten die Schüler ihr Konto
dort aufgelöst und ein neues Konto bei einer anderen Bank eröffnet. |
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Meiner Meinung nach
haben die Schüler nicht nur neue Erfahrungen im Unterricht gemacht und
am PC dazugelernt, sie haben auch gelernt, wie die Realität, Geld richtig
zu investieren, aussieht und wie man Ideen wie "Geld zu verdienen" verwirklichen
kann. Sie erhielten nach mehreren Gesprächen mit dem Direktor die Erlaubnis,
verschiedene selbst gebastelte Sachen u. anderes beim Elternsprechtag
zu verkaufen.Die Schüler haben gelernt, diesbezüglich Gespräche mit Erwachsenen
zu führen, sie mussten sich selbst informieren, sich organisieren und
nicht alles war (wie im normalen Mathematikunterricht) vorgegeben. Auch
die Arbeitseinteilung in den Gruppen und das Arbeitsklima untereinander
waren während der gesamten Projektphase sehr gut. Die schwächeren und
integrierten Schüler erhielten von den anderen einfachere Arbeitsaufträge,
die sie bewältigen konnten. Sie wurden somit nicht überfordert, waren
aber auch nicht von der Gruppe ausgeschlossen und hatten Erfolgserlebnisse.
Sogar schlimme Fehler (z. B. die ganze Tabelle wurde gelöscht) wurden
den Mitschülern in der Gruppe verziehen; daraufhin traf man dagegen Vorsichtsmaßnahmen,
indem jede Teilarbeit auf Diskette gespeichert wurde. Die Schüler haben
trotz einiger technischer Pannen ( beispielsweise funktionierten beide
Drucker im Computerraum in einer Doppelstunde nicht) mit viel Einsatz
und Freude gearbeitet und würden ein solches Projekt gerne wieder machen.
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