Kriterien
für Probleme
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Bei diesem Konzept
stehen Probleme im Mittelpunkt, die aber in den Augen der Lernenden einige
Kriterien erfüllen müssen:
Die Probleme müssen
authentisch
sein, also einen Bezug zu einer realen Situation oder realen Ereignissen
haben und aktuell
sein oder für die Lernenden von persönlicher Brisanz sein. Kurz:
sie müssen die Neugierde wecken und für den Lernenden relevant
sein.
Im Einzelfall kann
es sich im Mathematikunterricht auch für besonders interessierte
Schüler und Schülerinnen um ein innermathematisches Problem
handeln. Aber eben nicht nur!
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Forderungen
für problemorientiertes Lernen
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Passende Problemstellungen
sind jedoch nur ein Element im Ansatz der Problemorientierung. Wesentlich
für den Ansatz ist, dass in ihm eine gemäßigte konstruktivistische
Auffassung vom Lernen vertreten wird. Demzufolge ist Lernen primär
ein aktiver und konstruktiver Prozess, der stark von individuellen Voraussetzungen
und vom Kontext abhängt und dessen Ergebnisse daher kaum vorhersagbar
und nur indirekt zu beeinflussen sind.
Daraus lassen sich
Forderungen für ein problemorientiertes Lernen ableiten:
- Die Schülerinnen
und Schüler lernen selbstgesteuert (selbstorganisiert), indem sie
in zunehmendem Maße selbst über Lernzeiten, Lernmethoden,
Lernstoff und Lernziele entscheiden. Im Rahmen der Schule ist aber immer
ein gewisser Grad an Fremdsteuerung gegeben; alleine durch die Rhythmisierung
des Unterrichts in Stundenblöcke.
- Die Schülerinnen
und Schüler sind aktiv-konstruktiv am Lernprozess beteiligt, anstatt
ihm nur passiv zu folgen.
- Das Lernen ist
situativ, indem es immer in einen spezifischen Kontext eingebunden wird
und nicht abstrakt bleibt. Aber die neu gelernten Kenntnisse und Fertigkeiten
dürfen nicht an bestimmte Situationen gebunden bleiben.
- Das Lernen ist
sozial und kooperativ, da es als interaktives Geschehen verstanden und
praktiziert wird.
- Und bei alledem
sind Lehrpersonen nicht überflüssig, sondern leiten in angepasstem
Maße an und bieten gezielt instruktionale Unterstützungen.
- Gegenüber
den traditionellen Lernansätzen stehen bei einem problemorientierten
Lernen die Schülerinnen und Schüler im Mittelpunkt des Interesses.
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