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Eine gemeinsame Schul-
und Erziehungskultur
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"Es
braucht eine gemeinsame Schulkultur, eine gemeinsame Erziehungskultur, auch
wenn es schwierig ist, dies zu erreichen. Viele Schüler brauchen heute viel
mehr Schutz, als man glaubt. Kinder werden oft überfordert, nicht unbedingt,
was die Leistung, wohl aber was die Beziehungsebene angeht." |
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Prophylaxe
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"Sinnvoll
ist es zu verhindern, dass der "schwierige" Schüler entsteht. Dies bedeutet:
prophylaktisch handeln. Schwierige Schüler tauchen auch immer in bestimmten
Zusammenhängen auf - auf einer einsamen Insel z.B. gibt es keine "schwierigen"
Schüler. Das Haus "Schule" scheint eine Umgebung zu sein, in dem das Phänomen
"schwierig" häufiger auftritt. Es geht also um die Frage der Gestaltung
der Arbeitsumgebung." |
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Disziplin

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"Was
meint das Wort? Es hat scheinbar zwei Seiten: einen Unterwerfungs- und
einen Verpflichtungsaspekt. Gehorsam ist etwas, das von außen aufgepfropft
wird, um andere zu unterwerfen. Das ist die eine Seite von Disziplin,
von der allerdings behauptet werden kann: Wer gehorsam ist, hat keine
Disziplin. Er verlässt sich auf die Disziplin dessen, dem er gehorcht.
Auf der anderen Seite lässt sich sagen: Disziplinlosigkeit ist Gift -
Chaoten kann man nicht unterrichten. Ohne Disziplin wird keine Leistung
erbracht. Disziplin ist der erste Schritt der Prophylaxe. Allerdings kann
sie nicht eingepflanzt werden, sie muss von innen her entwickelt werden.
Dann führt sie zu Selbstverantwortung. Disziplin ist also Selbstdisziplin.
Daher lautet die Frage: Wie lernt der Schüler Disziplin? Indem der Lehrer
auf seine Selbstdisziplin setzt, ihm beispielsweise den Sinn einer Aufgabe
erklärt, Selbstüberprüfung ermöglicht, Verantwortung überträgt."
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Schüler überprüfen sich
selbst
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"1.
Schritt: Der Schüler überprüft sein Wissen, trägt das Datum der Selbstüberprüfung
ein. 2. Schritt: Der Schüler überprüft sein Wissen mit Hilfe eines "critical
friend". 3. Schritt: Der Lehrer überprüft den Schüler. Der Termin für die
Überprüfung wird vom Schüler festgesetzt. In einem solchen System tauchen
am Anfang natürlich viele Schwierigkeiten auf: Die Schüler werden den Weg
des geringsten Widerstandes gehen, die Lehrer werden nicht glauben, dass
das System funktionieren kann. Mit der Zeit wird der Schüler aber lernen,
dass Schwindeln in diesem System nichts bringt, da sie sich nur selbst beschwindeln."
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Bewertung

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"Bewertungen
spiegeln vorrangig die Befindlichkeit des Bewertenden wider und weniger
die Persönlichkeit dessen, der bewertet wird. Für einen Pädagogen ist die
Unterscheidung zwischen der Verhaltensbeschreibung, der Eigenschaftszuweisung
und der Bewertung einer Sache äußerst wichtig. Das Verhalten kann geändert
werden, der Charakter eines Schülers kaum. Die Aussage darf also nicht lauten:
"Du bist unehrlich, du bist ein Dieb", sondern: "Du hast dich auf diese
oder jene Weise verhalten. Das war nicht richtig, aber eine Wiedergutmachung
ist möglich." So hat der Schüler eine Chance. Es wäre wichtig, ein System
zu etablieren, indem sich Schüler gegenseitig coatchen, in dem Sinne, dass
sie sich und ihre Leistungen gegenseitig wertschätzen". |
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Lob und Tadel
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"Laut
Managementforschern sind Tadel und Lob Unterwerfungsinstrumente. Sie führen
nicht zu Selbstdisziplin, sondern lösen negative Gefühle aus. Das, was gebraucht
wird, ist Aner-kennung. Dies drückt sich auch in der sprachlichen Formulierung
aus. Nicht: "Das ist ausgezeichnet", sondern: "Das hat mich beeindruckt".
In hierarchischen Beziehungen hat ein Lob allerdings auch seine Berechtigung."
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Ziele
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"Ziele
im Bildungswesen lassen sich leicht überprüfen, sofern sie in ihrer Formulierung
gewissen Anforderungen genügen, so müssen sie z.B. messbar sein, ansonsten
sind es Wünsche, nicht Ziele. Weiters muss ein wohl geformtes Ziel erfüllbar
sein - Ziele müssen erreichbar sein. Es lernt nur der, der selbst ein Lernziel
hat. In diesem Sinne sind die Schüler an den Lernzielen zu beteiligen."
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Hierarchisches Lernen
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"Auf
der untersten Stufe befinden sich die Daten. Sie haben keinerlei Bedeutung.
Darüber die Informationen, die bedeutsam sind, weil ein Interesse damit
verbunden ist. Eine Stufe höher haben wir Wissen. Es kann nicht vermittelt
werden. Wissen muss man sich aneignen. Die oberste Stufe wird vom Können
eingenommen. Diese Unterscheidung ist die Basis allen Lernens." |
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