In den Jagd- und Fischereibüchern Kaiser Maximilians I. taucht der Bär immer wieder auf. Besonders in den weiten Tälern des Karwendels sammelten sich immer wieder große Jagdgesellschaften um Maximilian, die der Hirsch- und Bärenjagd nachgingen. Wie eine derartige Bärenhatz ablief, lässt sich aus den Schilderungen des Kaisers entnehmen:
Scena di caccia all’orso dai libri di caccia
e di pesca dell’Imperatore Massimiliano I.
„Die Hirten sollen ihre Beobachtungen den Bärenjägern mitteilen und diesen bei der Verfolgung der Fährte helfen. Wenn sich die Angaben als richtig erweisen, sollst du dem Hirten einen Gulden geben.“
„Besetze die Höhen und Seiten, damit er [der Bär] nirgends durchkommt. So verzweifelt er und wird erzürnt.
Wo der günstigste Platz ist, da mußt du dich mit einigen Armbrustschützen aufstellen.
Sie haben ihn zu schießen und zu verwunden. So magst du ihm dann mit dem Spieß den Fang geben, und immer sollst du einen haben, der dir den Spieß nachträgt und einen, der die Steige weiß. ....
Alsdann hüte dich, daß er dich nicht kratze oder beiße, und wenn du schießt, sollst du immer die zwei Jäger mit den Spießen hinter dir haben.“
|