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Hofers Auszug
Die Trommel und die Pfeife
Schallt mächtig durch das Thal,
Der Landmann greift zur Wehre,
Er kennet das Signal.
Er sagt mit bangem Herzen
Den Seinen Lebewohl,
Reißt blutend sich vom Weibe,
Ihn ruft sein Land, Tirol.
Die treue Büchs’ im Arme,
Die Feder auf dem Hut,
So geht der Schütz zum Kampfe
Und opfert Gut und Blut.
Und in der Schützen Mitte,
Den Säbel in der Hand,
Zieht aus dem finstern Thore
Der bied’re Wirth vom Sand.
Der facht voll Gottvertrauen
Den Muth der Seinen an,
Im Pulverdampf zu stehen
Bis auf den letzten Mann.
Den Schwur, den sie ihm geben,
Die Treue bis zum Tod,
Sie werden ihn auch halten,
Wenn Kaiser und Land in Noth.
Und wie nun in die Lüfte
Die Adlerfahne steigt
Und rings das Volk am Wege
Den Helden Kindern zeigt,
Da mochte Niemand ahnen,
Daß einst im fremden Land
Die Kugel wird empfangen
Des Landes Kommandant.
Der Text ergänzte ursprünglich ein „lebendes Bild“ im Theater zu Bozen 1824 und schildert den Auszug in den Krieg aus der Sicht des einfachen Tiroler Bauern, der sich – motiviert durch den Sandwirt – von seiner Familie und vertrauten Umgebung losreißt, um für sein Vaterland zu kämpfen.
„Lebende Bilder“ sind mehr oder wenige statische Schaustellungen, die bei Passionsspielen, aber vor allem auch bei Umzugspielen üblich waren. Solche auf Bilder-Figurengruppen reduzierte „Handlungen“ brauchten zur Erklärung eine Beschreibung, also einen „Text zu einem lebenden Bilde“, wie es in der Überschrift heißt.
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Letzte Änderung: 15.01.2012
© Pädagogisches Institut für die deutsche Sprachgruppe - Bozen. 2000 -
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