Um 1100 traten in Frankreich Wanderprediger auf, die das Evangelium verkündeten. Sie hatten jedoch keine theologische Ausbildung dazu und damit auch keine päpstliche Erlaubnis und wurden verfolgt. Als Antwort auf diese Prediger entstanden um 1200 die Bettelorden – der hl. Franziskus von Assisi gründete die Franziskaner, der hl. Dominikus die Dominikaner. Die Bettelorden sollten nicht von eigenen Besitzungen oder Handarbeit leben, sondern ihren notwendigen Lebensunterhalt durch Betteln und milde Gaben bestreiten. Die Bettelorden waren grundsätzlich in oder bei größeren Siedlungen zu finden.
Hl. Franziskus (Foto A. Prock)
Mit der Entstehung der Städte ab dem 12. Jahrhundert ließen sich diese Orden meist am Stadtrand oder etwas außerhalb der Stadt nieder. Sie kümmerten sich um die Stadtbevölkerung: Schulwesen, Kranken- und Altenversorgung, Prediger- und Seelsorgetätigkeit sowie Arzneiwesen.
Die Mönche zogen auch zum Predigen herum und verkündeten in den Dörfern das Wort Gottes. Zu den Bettelorden gehören auch die Kapuziner, Minoriten und Augustiner-Barfüßer.
Franziskanerkloster Schwaz (Foto A. Prock)
Noch heute finden sich in vielen größeren Siedlungen bzw. Städten Bettelordensklöster, so etwa Dominikaner und Franziskaner in Bozen, Franziskaner und Kapuziner in Brixen, Franziskaner in Hall in Tirol sowie in Schwaz, ehemalige Augustiner-Barfüßer in Rattenberg, Kapuziner in Meran, Franziskaner sowie Kapuziner in Innsbruck etc. Manchen dieser Klöster ist noch ein Gymnasium angeschlossen.
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