Ludwig von Brandenburg war der Sohn des damaligen Kaisers Ludwig der Bayer. Er brachte zahlreiche Vertraute nach Tirol mit, welche die Freiheiten und Rechte der Tiroler einschränkten. Die Böhmen fielen in Tirol ein, um die Vertreibung Johann Heinrichs von Böhmen zu rächen. So brannten 1347 Bozen und Meran und das Land wurde arg verwüstet.
Nach der Hochzeit brachte die Fürstin einen Sohn zur Welt, der jedoch schon bald starb. Viele sahen dies als eine Gottesstrafe wegen der Verstoßung ihres ersten Mannes an. Sie hatte noch weitere Kinder, doch nur eines, Graf Meinhard III., überlebte.
Grundsätzlich bedeutete eine zweite Heirat Margaretes einen gesellschaftlichen Skandal, weil die erste Ehe noch nicht für ungültig erklärt worden war. Deshalb belegte der Papst Margarete und ihren zweiten Gatten 17 Jahre lang mit dem Kirchenbann und das Land Tirol mit dem Interdikt: Es durften keine Gottesdienste abgehalten, keine Glocken geläutet und keine Sakramente gespendet werden.
Das war für die Bevölkerung schrecklich, denn sie war aus der Gemeinschaft der Gläubigen ausgeschlossen. Allerdings hielt man sich kaum an diese Verbote. Als um 1350 auch in Tirol Naturkatastrophen und andere Heimsuchungen auftraten, sah man darin eine Strafe Gottes und schob die Schuld Margarete zu: Erdbeben um 1348 in Kärnten, an Etsch und Eisack, Einschleppung der Beulenpest aus dem Orient, vor allem in Vinschgau, weiters Überschwemmungen, Brände und Heuschreckenplagen. Diese Ereignisse bewirkten auch einen dramatischen Rückgang der Einnahmen in Handel und Verkehr.
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