Blut klebt an Ötzis Axt (Meldung vom 13. August 2003, stern.de) „An der Axt des Gletschermannes Ötzi klebt noch 5300 Jahre nach seinem Tod das Blut seiner Feinde.“
Ötzi Nachbildung ©Archäologiemuseum Bozen
“Archäologen der australischen Universität Brisbane haben nach eigenen Angaben in einer Gen-Analyse an Kleidung und Waffen der Mumie das Blut von mehreren Zeitgenossen nachgewiesen. Damit erhärtet sich die These, dass Eismann Ötzi in den italienischen Alpen mit anderen Jägern kämpfte, bevor ihm ein Pfeil in die Brust einen qualvollen Tod brachte.
Die Untersuchungen hätten eindeutig ergeben, dass das Blut von Ötzis Zeitgenossen und nicht aus späterer Zeit stammten, berichteten die Forscher. Es handele sich auch nicht um Tierblut. Die Turiner Zeitung "La Stampa" berichtete, es sei das Blut von insgesamt vier Feinden. Auch am Köcher des Toten seien Überreste fremden Blutes entdeckt worden. "Ötzi hatte ganz offenbar einen Kampf und wurde dann (von einem Pfeil) in den Rücken getroffen", berichtete der Archäologe Tom Loy aus Brisbane. Auch Ötzis Wunden an den Händen deuteten auf ein Handgemenge hin.
Noch nicht geklärt ist, wie es zu dem Kampf kam. Die australischen Wissenschaftler neigen zu der Annahme, dass Ötzi in das Gebiet fremder Jäger eingedrungen war und von diesen verfolgt wurde. Bereits vor einiger Zeit ergaben Gen-Analysen aus Überresten aus Ötzis Darminhalt, dass er sich zuletzt mit dem Fleisch eines Rothirsches gestärkt hatte. Ötzi starb in den Ötztaler Alpen. Dort entdeckte ein Nürnberger Hausmeisterehepaar 1991 die Mumie bei einer Wanderung.“
(Meldung vom 13. August 2003, stern.de)
In der Eiszeit waren die Alpen von einer dicken Eisschicht bedeckt. In den wärmeren Zwischeneiszeiten zogen Jäger entlang der eisfreien Täler in das Gebirge. Funde von Jagdgeräten, Tierknochen (etwa von Höhlenbären, Füchsen und Steinböcken) und Gebrauchsgegenständen in der Tischofer Höhle bei Kufstein im Nordtiroler Inntal zeigen eine erste Besiedlung vor rund 30.000 Jahren.
Bärenskelett ©Heimatmuseum Festung Kufstein
Dauerhafte Besiedlung dürfte es erst vor 6000 Jahren gegeben haben. Vor rund 5000 Jahren starb "Ötzi", der "Eismann". Seine mumifizierte Leiche wurde 1991 im Gletschereis der Ötztaler Alpen gefunden und befindet sich heute im Archäologiemuseum in Bozen.
In der Tischofer Höhle wurden auch zahlreiche Erinnerungsstücke aus der frühen Bronzezeit entdeckt: Gussformen, Keramik, Schmuck und Gebrauchsgegenstände. Kupfer wurde zu Bronze verarbeitet. Der Kupferhandel brachte Kontakte mit Gebieten nördlich der Alpen und über den Brennerpass nach Süden.
Die damaligen Menschen ließen sich nach ihrem Tod verbrennen und ihre Asche in Urnen bestatten. Sie erhielten reiche Grabbeigaben, die sie im Jenseits verwenden sollten: Schmuckstücke und Gebrauchsgegenstände aus Bronze sowie Keramikgegenstände und anderes. Solche Urnenfelder entdeckte man an verschiedenen Stellen Tirols.
Urnenfelderkultur Volders Grabbeigaben ©Heimatmuseum Wattens
Um 1000 v. Chr. bestanden rege Handelsverbindungen mit Völkern außerhalb der Alpen. Es entwickelte sich sogar ein einheitliches Kulturgebiet. Die Hauptfundorte liegen in Nordtirol bei Fritzens im Inntal und im Trentino, man spricht von der Fritzens-Sanzeno-Kultur. Besonders bekannt ist Fiavè im Trentino. Zahlreiche Funde förderten die Ausgrabungen im Himmelreich zwischen Wattens und Volders in Inntal zutage, wo sich eine Rätersiedlung befand. Als Räter bezeichnet man die Urbevölkerung Tirols.
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