Ötzi ©Archäologiemuseum Bozen
Im Jahre 1991 machten deutsche Bergsteiger in den Ötztaler Alpen nahe dem Hauslabjoch im Grenzgebiet zwischen Österreich und Italien einen sensationellen Fund - eine Gletschermumie aus der ausgehenden Jungsteinzeit bzw. der Kupferzeit. Diese Mumie ging als "Ötzi" oder "Der Mann aus dem Eis" in die Geschichte ein. Da sich die Fundstelle auf Südtiroler Seite der Grenze befand, ist Ötzi im Südtiroler Archäologiemuseum in Bozen ausgestellt.
Die durch das Eis konservierte Leiche stammt aus der Zeit um 3340 v. Chr. Ötzi war rund 1,58 m groß und ca. 45 Jahre alt und dürfte durch einen Pfeilschuss in die linke Schulter getötet worden sein. Vielleicht war er in kriegerische Handlungen verwickelt.
Von großer Bedeutung sind die Bekleidung und zahlreiche Alltags- und Gebrauchsgegenstände, die bei Ötzi gefunden wurden. Er trug eine längs gestreifte Jacke aus braunem und weißem Ziegenfell, eine Hose aus Ziegenfell ähnlich jenen der nordamerikanischen Indianer, einen Lendenschurz bis etwa zu den Knien, Schuhe aus Braunbärenleder und Hirschleder, einen Grasmantel sowie eine Bärenfellmütze.
Ötzi – Beil ©Archäologiemuseum Bozen
Mit sich trug Ötzi ein Kupferbeil, einen Bogen aus Ebenholz, Pfeile mit Feuersteinen als Spitzen, einen Dolch mit einer Feuersteinspitze, eine kleine Ledertasche, eine Kraxe als Traggerät sowie einige andere Geräte. Diese Ausrüstung ermöglichte es, dass Ötzi über längere Zeit keine Siedlung („Wohnung“?) benötigte, für sich selbst sorgen und wichtige Geräte reparieren konnte.
Prof. Dr. Konrad Spindler leitete die wissenschaftliche Bearbeitung der Mumie an der Universität Innsbruck. Heute wird die Gletschermumie im Archäologiemuseum in Bozen in einem eigens entwickelten Kühlzellenblock bei -6° C und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 98% konserviert.
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