blikk info infothek forum galerie sitemap

Trentino nach 1918

anfang zurueck weiter ende nach oben
     
„Unannehmbar! Die politischen und wirtschaftlichen Bedingungen härter als im Friedensvertrage mit Deutschland. Der Vertragsentwurf über den Frieden mit Deutschösterreich hat zwei Patinnen: die Unwissenheit und die Bosheit. Sprechen wir zunächst von der Unwissenheit, die verbrecherisch ist, da es sich um das Leben von Millionen Menschen, um die wirtschaftliche und soziale Zerrüttung eines ganzen Volkes, um die ernsten Gefahren, die mit den jetzigen Erregungszuständen verbunden sind, handelt.“ (Neue Freie Presse, Nr. 19676 vom Mittwoch, den 4. Juni 1919. Wien.)

NeueFreiePresseVom04.Juni1919_Ausschnitt
Neue Freie Presse vom 04. Juni 1919 Ausschnitt


Das Ende des Ersten Weltkrieges bedeutete den Zusammenbruch der Donaumonarchie. Italien ging siegreich aus dem Krieg hervor und verlangte Tirol bis zur Brennergrenze. Damit wurden Südtirol und das Trentino (Welschtirol) 1918 / 1919 Teil des Königreichs Italien.

1921 wurde im Trentino der erste Landtag eingesetzt, dessen Befugnisse sich über die heutige Region Trentino - Südtirol erstreckten.

Ab 1922 waren in Italien die Faschisten an der Macht, deshalb wurden auch im Trentino weder Demokratie noch Autonomie gefördert. Auch wirtschaftlich wurde das Trentino vom faschistischen Regime vernachlässigt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Italien eine demokratische Republik und genehmigte seiner nördlichen Region Schritt für Schritt mehr Autonomie.

1957 wurden in der Massenkundgebung auf Schloss Sigmundskron mit dem Schlagwort „Los von Trient“ mehr autonome Befugnisse für die Provinz Bozen verlangt.

Silvius Magnago - Siegmundskron
Silvius Magnago - Sigmundskron


Mit dem Autonomiestatut von 1972 wurde die Selbstverwaltung in den beiden Provinzen, Bozen und Trient, gestärkt. Die Region wurde in zwei Autonome Provinzen unterteilt.

Kompetenzen der Region in der Gesetzgebung gingen auf die beiden Provinzen über, die Region behielt nur wenige Zuständigkeiten.

Seit Oktober 2003 werden die Landtage der beiden Provinzen unabhängig voneinander gewählt. Sie tagen seitdem in gemeinsamen Sitzungen als Regionalrat.

Den Vorsitz in den Gremien der Region führen abwechselnd Südtirol und das Trentino.
         
nach oben
punkt   seitenbereich schließen