Entwicklung technischer Artefakte im Bereich der Informations- und Neuro-Technologien

			Zeit-Beschleunigung


blikk sekundarstufe

Entwicklung technischer Artefakte im Bereich der IuK-Technologien; Charakteristikum: Zeitbeschleunigung!

In den folgenden Darstellungen kommt es nur darauf an, die Zeitbeschleunigung zu verdeutlichen, die durch den Menschen bewirkt wird. Eine vollständige Beschreibung ist hier unmöglich und nicht geplant. Hierzu wird auf die umfangreiche Schriftliteratur und auch auf das Internet verwiesen.

Höhlenmalereien sind die ältesten Formen der codierten Weitergabe von Informtionen. Ägypter, Babylonier, Byzantiner, Chinesen, Azteken, ... nutzten sodann ihre je eigenen Schriften und Schreibmaterialien (wie Pinsel, Meißel, Pergament, Rinde und Stein), um Informationen weiterzu- geben. Die Ägypter schrieben vor etwa 5000 Jahren mit Hieroglyphen.

Johannes Gutenberg (1400 - 1468) verwandte aus Metall gegossene Drucktypen. Im Jahre 1456 erschien das erste gedruckte Buch; es war die lateinische Bibel. Etwa 1806 gab es die erste wirklich laufende Druckmaschine in England. Rotationsdruckmaschinen für Zeitungen (nebenstehend) wurden seit 1846 entwickelt. Gleichzeitig stiegen die Möglichkeiten, auch Bilder und später Farbbilder zu drucken.

Vor etwa 2000 Jahren gab es den Abakus, um das Rechnen zu unterstützen. Zu diesem Zweck folgten weitere Geräte, die aber noch keine Computer waren. Die erste durch ein Programm gesteuerte Maschine war 1941 die Z3 von Zuse. 1946 ging die ENIAC (siehe Bild), der erste voll elektronische Rechner (bestückt mit 18.000 Röhren), in Betrieb. Nebenbei: ENIAC "beheizte" eine mittlere Turnhalle.

Von-Neumann-Rechner Non-VON's (nicht Von-Neumann-Rechner)			Die meisten heute in Funktion befindlichen Computer sind Rechner, bei denen die Daten und Programme im selben Speicher sind. Diese Prinzip stammt von J. von Neumann (1903 - 1957). Heutige Neuronale Netze folgen einem anderen Prinzip. Es sind Non-Von's. Diese stecken aber schon heute in Implantaten und auch in Robotern. Dort werden sie noch eine erhebliche Zunahme erfahren.

Verkürzung der Halbwertszeit bei der Entwicklung von technischen Artefakten			Die Anzahl der Rechenoperationen pro Sekunde (MIPS) stieg von 1950 bis heute - also in 50 Jahren - von 10 auf 100.000.000 (10 hoch 8)! Vergleicht man die Verarbeitungsgeschwindigkeit von Computern mit der von Gehirnen (siehe Zeittafel), so erreichen moderne Computer heute das Niveau von Affen. Für diese Entwicklung brauchte die biologische Evolution rund 3 Milliarden Jahre (siehe auch Gehirne). Und: die Halbwertszeit der Entwicklung technischer Artefakte wird ständig kleiner. Heute beträgt sie etwa 1 bis 1,5 Jahr. Diese Zeitbeschleunigung ist eine Grundlage für Prognosen im Bereich der künstlichen Intelligenz. Sie müssen und sollten ethisch bewertet werden, gleichgültig ob sie Wahrheit werden oder nicht, ob die Wirtschaft oder das "Gewissen" Vorrang haben.

© Pädagogisches Institut der deutschen Sprachgruppe - Bozen - 2000