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Energie"hunger": Stillbar mit welchen Kosten und Folgen Energiegewinnung aus erneuerbaren Energien und aus Kernenergie sowie Folgen

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Sonnenenergie

 

Biomasse, Wasserkraft

 

Kernenergie


Wind-Energie

 

u.a. Staudammfolgen

 

u.a. Windparkfolgen

   

 

   
 

 
z.B. Off-Shore-Anlagen
(in der Nordsee)
 
z.B. Windanlagen
(auf den Hügeln Kaliforniens)
 
z.B. Windanlagen an der Küste
     
Installierte Leistung
von Windernergie (WEA)
in MegaWatt

Quelle Tabelle 1:
bdw 5/2003

 
Jahr
Welt weit
in Megawatt

Die Zahlen sind gerundet
Deutschland
in Megawatt

Die Zahlen sind gerundet
1990
2.000
...
1991
2.500
...
1992
3.000
...
1993
3.500
...
1994
4.000
500
1995
4.800
1.000
1996
6.000
1.500
     

Quelle Tabelle2: WorldWatch Institute Washington (weltweit)

und

Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, "Erneuerbare Energien in Zahlen" (Europa und Deutschland)

 
Jahr
weltweit
Europa
Deutschland
1997
7640
4753
2082
1998
10150
6453
2875
1999
13930
9678
4444
2000
18450
12887
6112
2001
24930
17315
8754
2002
32040
23156
11965
2003
40300
28598
14609
2004
47910
34371
16629
2005
59091
40504
18428
2006
74141
48030
20622
     

Anmerkung:
 

Wenn ihr Tabellen oder Teile davon aus der Lernumgebung in eure Tabellenkalkulation kopieren wollt, geht das in zwei Schritten:

1) Markiere durch Darüberziehen mit gedrückter linker Maustaste den Teil der Tabelle (er wird blau hinterlegt) und kopiere ihn mit Ctrl-C in den Arbeitsspeicher.

2) Wechsele in die Tabellenkalkulation und klicke auf die Anfangszelle. Mit Ctrl-V wird der kopierte Tabellenteil eingefügt.

     
Größenentwicklung der Windkraftanlagen

Quellen:
Zeitschrift "mobil" 10/2002
www.zeit.de/2002/40/wind
 
Jahr

Nenn-Leistung
in kW

Rotor-Durchmesser
in m
Nabenhöhe
in m
1980
30
15
30
1985
80
20
40
1990
250
30
50
1995
600
46
78
2000
1500
70
100
2005 offshore
5000
115
90
     
Kommentare zur Windenergie

Auszüge aus:
Messer im Wind,
Von Kirk Asendorpf,
DIE ZEIT 18.6.2003
 

"... Mit viel Theorie und wenig Daten erforscht Rainer Knust (Alfred Wegener Institut, Bremerhaven) ... die ökologischen Auswirkungen künftiger Off-Shore-Windparks auf dem Borkumer Riff. Hier sollen sich schon in zwei Jahren die ersten Windräder drehen. ...
Für die Wirtschaft sind die Windmessungen in 100 m über dem Meer von besonderem Interesse. "Wir sind sehr gespannt, ob wir dort oben wirklich deutlich weniger Turbulenzen haben." Denn Luftwirbel verschlechtern die Energieausbeute und erhöhen die Belastungen der Anlagen, sind also doppelt kostenwirksam. ... Rainer Kaib, Umweltdezernent der Stadt Borkum, hat beim Verwaltungsgericht Hamburg eine Klage eingereicht: "Wir wollen das Off-Shore-Projekt kaputtkriegen". Große Sorgen bereiten den Insulanern mögliche Tankerkollisionen mit einer Windanlage. Gleich zwei Hauptschifffahrtsstraßen führen weniger als zwei Seemeilen entfernt am geplanten Windpark vorbei. Die Betreiber des Windparks sollen für alle Schäden haften, die den Urlaubinseln durch eine Havarie entstünden. ..."
In neuesten Berichten (im Jahr 2007) ist zu lesen, dass die Windräder der ersten Generation und ebenso die sehr hohen Windräder auf Dauer dem Wind nicht standhalten und abbrechen. Investiert wurde in immer größere Rotoren, ohne die Dauer-Festigkeit zu prüfen. Und einige Rotoren gingen auch in "Rauch" auf.

 
   

Sonnenenergie (Photovoltaik)

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Ein Bauernhof im Münsterland
 
Solaranlagen
 
in der Mojave Wüste, USA
     
Installierte Leistung
von Photovoltaik
in Megawatt

Quelle Tabelle 1:
Die Homepage des Solarexperten Volker Quaschning











 
Jahr
Deutschland
Italien
Weltweit
1994
12
14
270
1995
18
16
340
1996
28
16
420
1997
42
17
530
1998
54
18
670
1999
70
19
850
2000
114
19
1100
2001
195
20
1450
2002
278
22
1940
2003
410
26
2620
2004
794
31
3700
2005
1429
38
5180
     
Quelle Tabelle2:
DIE ZEIT 5/2004
 
Jahr
Installierte Leistung in Deutschland
2000
111
2001
192
2002
275
2003
398
...
...
2010 (Prognose)
1400
     

Anmerkung:
  Tabellen auf dieser Seite lassen sich nach Microsoft Excel exportieren, wenn sie im Microsoft Internet Explorer angesehen werden.
Hier der Weg dahin: Mit der rechten Maustaste in die Tabelle klicken und im Auswahlmenü "Nach Microsoft Excel exportieren" wählen.
     
Photovoltaik: Breiten- und Demonstrationsförderung
in NRW

Quelle: Innovation & Energie; Das Magazin der Landesinitiative Zukunftsernergie NRW

 
Jahr
Megawatt (Spitzenleistung)
Die Zahlen sind gerundet
1988
0,7
1989
0,7
1990
0,8
1991
2
1992
1,7
1993
1,2
1994
1,6
1995
2,2
1996
6,0
1997
7,0
1998
8,0
1999
17,5
     
Jährlich neu installierte Photovoltaik-Leistung
in Megawatt

Quelle: bdW 5/2003

 

 
Jahr
Weltweit
Die Zahlen sind gerundet
Deutschland
Die Zahlen sind gerundet
1990
50
...
1992
60
...
1994
70
...
1996
90
...
1998
140
12
2000
290
30
2002
430
111
2003
...
136
2004
...
491
     
Vergleich zur Leistung von Photovoltaik und Kraftwerken "herkömmlicher" Art
  Die Vereinigten Staaten von Amerika bauten in der Mojave Wüste neun solare Spiegelkomplexe mit einer Gesamtkapazität von 354 Megawatt. Zum Vergleich hierzu die Leistung von Kraftwerken:
  • 1440 MW liefert ein großes AKW,
  • 800 MW liefert ein mittleres AKW,
  • 350 MW liefert ein kleines AKW,
  • 900 MW liefert ein modernes Braunkohlekraftwerk und
  • 700 MW liefert ein modernes Steinkohlekraftwerk.
 
   

Biomasse, Erdwärme und Wasserkraft

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Energie aus Müll
(Müllverbrennungsanlage)
 
Energie aus Erdwärme
(Geothermisches Kraftwerk)
 
Energie aus Talsperren
     
Wachstumszahlen von Biomasse

Quelle: DIE ZEIT v. 23.11.2006

 
Der Zuwachs an ...... pro Jahr
in Millionen Tonnen
Holz
48
Gülle
29
Getreide, Ölfrüchte, Gemüse, Obst
101
Grünschnitt und Stroh
17,9
Bioabfälle aus Privathaushalten
8
     
Energie aus Biomasse:
Was sie anteilmäßig leisten soll
(in Prozent)
Nach einem Szenario des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt wird Biomasse demnächst auch in Deutschland ein nennenswerter Strom- und Wärmelieferant sein.
 
Jahr
Wärmeerzeugung
Stromerzeugung
1999
2
0,1
2010
4
2
2020
10
4,5
2030
13
7
2040
15
7
2050
17
9
     

Neue Datensammlung zu nachwachsenden Rohstoffen veröffentlicht

Quelle: www.fnr.de

  Die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) hat im Auftrag des Bundeslandwirtschaftsministeriums eine Sammlung statistischer Daten zum Thema nachwachsende Rohstoffe zusammengestellt. Die FNR greift dazu auf Zahlenmaterial Dritter zurück, das sie grafisch aufbereitet auf ihrer Website in der Rubrik „Daten und Fakten“ zur Verfügung stellt. Die Datenblätter informieren etwa über die Entwicklung der Anbaufläche oder die Nutzung nachwachsender Rohstoffe durch die Industrie. Eine Textversion mit ausführlicheren Erläuterungen kann als Pdf-Datei heruntergeladen werden.
     

Produktionskapazitäten für Biokraftstoffe in Deutschland; Aber: Die Herstellung von Biodiesel ist so teuer, dass sie auch weiterhin subventioniert werden müsste. Außerdem haben die "gelben Felder" erhebliche ökologische Nachteile: Sie führen zu Monokulturen, die die Böden verarmen und eine Düngung notwendig machen, durch die aber Distickstoffoxid freigesetzt wird, das viel schädlicher als CO2 ist.

 
Jahr
Produktionsmenge in tausend Tonnen
(Quelle: Der Spiegel 37/2007)
2000
271
2001
512
2002
872
2003
1182
2004
1284
2005
2099
2006
3841
2007 (geschätzt)
5378
 
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US$ je Scheffel;
ca 36 Liter ; Soja
 
US$ je Scheffel;
ca 36 Liter ;
Weizen
 
US$ je Scheffel; ca 36 Liter ;
Mais (Quelle: ADAC 3/2008)
         

Erzeugung von Ethanol und Biodiesel weltweit

Quelle: Worldwatsch Institut
- Vital signs 2003

Bio klingt gut. Aber: Mehr Unabhängigkeit vom Erdöl und weniger CO2 Ausstoß beim Auto. Aber auch das ist zu bedenken: Binnen Jahresfrist verdoppeln sich an den Börsen die Preise für Nahrungspflanzen, die jetzt im Tank und und nicht auf den "Tischen" landen. Das macht Lebensmittel teurer, weil auf den Äckern für Biokraftstoff "produziert" wird und nicht mehr für Lebensmittel.
Greenpeace warnt: "Mehr Getreide im Tank bedeutet mehr Hungernde."

 
Jahr
Ethanol
in Tausend Liter
Biodiesel
in Tausend Liter
1980
4368
...
1982
7149
...
1984
12880
...
1986
13193
...
1988
14902
...
1990
15190
...
1992
15850
88
1994
16829
283
1996
18789
542
1998
19247
542
2000
17580
949
2001
19136
1231
2002
24106
1504
2003
28745
1768
2004
32655
...
     

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Wasserkraft:
Anzahl der Staudämme

Quellen: bdw 6/2004 und www.unep-dams.org
Weltkommission für Staudämme

 
Jahr
Anzahl weltweit
Anzahl China
1950
5.268
0
1974
...
14.396
1975
31.388
...
1982
35.157
18.595
1986
36.226
18.820
1995
41.413
...
1996
...
22.039
2001
45.000
24.119
     

Anteil der eneuerbaren Energien (Wasser, Wind, Voltaik, Holz/Stroh, Biodiesel, Müll, Klärgas)
am Primärenergieverbrauch in Deutschland

Quelle:
Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie

 
Jahr
Anteil in Prozent
Anteil in PJ
1995
1,9
275
1996
1,8
270
1997
2,4
344
1998
2,6
379
1999
2,8
403
2000
2,9
417
2001
2,9
432
2002
3,2
455
2003
3,8
458
2004
3,6
518
2005
4,7
665
2006
5,3
770
 
   

Kernenergie: Energie aus angereichertem Uran

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Die strahlende Energie
 
Kernreaktor in Japan
   
     
Energie aus spaltbarem Material u.a. aus Uran
 

In der Erdkruste lagern neben fossilen Energieträgern auch Stoffe (beispielsweise Uran) mit denen in Kernkraftwerken durch Kernspaltung große Energien erzeugt werden können. Zudem ist die Energiegewinnung CO2-frei. Jedoch auch bei der Kernspaltung gibt es Folgewirkungen: Die Menschen haben Angst, dass die Uran-Meiler durchbrennen und die Umwelt radioaktiv verseuchen könnten.

     

"Die jüngsten Zwischenfälle in deutschen Atommeilern bringen die Kraftwerksbetreiber in Verruf. Politisch schadet die Pannenserie der CDU, die für eine Verlängerung der Reaktorlaufzeiten kämpft.
Nur SPD-Umweltminister Gabriel triumphiert: Die Atomkraft ist eine 'Risikotechnologie'."

Quelle: DER SPIEGEL 29/2007
Als Quelle der Daten gibt der Spiegel BfS und BMU an.

Die "Strategie der Kanzlerin Angela Merkel ist, eine "didaktische Lernkurve" zugunsten der Atomkraft hinzubekommen. Im Bewusstsein der Bürger soll die Atomkraft zum Ökostrom mutieren."
(Der Spiegel 27/2007)

 
Anfällige Meiler
Anzahl von Zwischenfällen
von 2002 - 2006
Inbetrieb-
nahme
voraussicht- liche
Stilllegung
Brunsbüttel
74
1976
2009
Brockdorf
42
1986
2019
Biblis A
60
1974
2008
Biblis B
61
1976
2009
Emsland
33
1988
2020
Grohnde
38
1984
2018
Grafenheinfeld
27
1982
2014
Grundremmingen B
33
1984
2015
Grundremmingen C
28
1984
2016
Isar 1
31
1977
2011
Isar 2
13
1988
2020
Krümmel
56
1983
2017
Neckerwestheim 1
27
1976
2009
Neckerwestheim 2
18
1989
2022
Phillipsburg 1
61
1976
2009
Phillipsburg 2
26
1984
2018
     

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Der Ausstieg aus der
Atomenergie ist zwar beschlossen bleibt aber auch in Deutschland eine offene Frage

  Wichtigste Eckpunkte des gesetzlich geregelten Ausstieges aus der Atomenergie waren für die Bundesregierung in Deutschland (bis 2005):
  • Die Restlaufzeiten der Kernkraftwerke (AKW's) wurden festgelegt. - Für jedes AKW wurde eine noch zu produzierende Reststrommenge festgelegt bei einer insgesamt noch zu produzierenden Restrommenge für alle AKW's von 2.623,3 Mrd. Kilowattstunden. ...
  • Die Entsorgung von radioaktiven Abfällen muss endgültig geregelt werden. ... Ab dem 1. Juli 2005 beschränkte sich die Entsorgung von bestrahlten Brennelementen auf die direkte Endlagerung im Salzstock in Gorleben und von schwach- bis mittelradioaktiven Abfällen im ehemaligen Eisenerzbergwerk Schacht Konrad.

Und noch etwas wird mit dem Ausstieg problematisch (Spiegel 29/2007):

  • In den Atomkraftwerken kommt es wegen der Restlaufzeiten immer häufiger zu Sicherheitmängeln und Motivationsverlusten. "... das ... enthüllt ein "unternehmensinterner" Bericht der schwedischen Kraftwerksgruppe Forsmark. Dort heißt es schonungslos, es gebe in den Werken einen 'Verfall der Sicherheitskultur'." Die Belegschaften in den Werken haben das Stilllegungsjahr im Auge und fürchten den Verlust ihres Arbeitsplatzes.
  • Außerdem gibt es ein Nachwuchsproblem in den Kraftwerken. So studierten Mitte der 80ger Jahre noch 300 Studierende Kerntechnik, 2006 waren es nur noch rund 20, wobei die Hälfte aus dem Ausland kam.
Kernenergie weltweit:
In Betrieb befindliche
und geplante Reaktoren

Quelle: www.zeit.de/2004/31/kkw

Kernenergie könnte auch in Deutschland zu neuer, "strahlender" Blüte kommen.
Oder ist es bei der Atomkraft nicht so wie bei einer Schwangerschaft, ein bißchen Atomkraft geht nicht.

Collage zu einem fiktiven, aber möglichen GAU

 
Erdteil
Land
Anzahl der Reak- toren
in Betrieb
Leistung in MW
Anzahl der weiteren geplan-
ten Reak-
toren
Leistung in MW
Amerika
USA
104
98298
Verlänge- rung
?
 
Kanada
17
12113
...
...
 
Mexiko
2
1310
...
...
 
Brasilien
2
1901
...
...
 
Argentinien
2
935
1
692
Afrika
Südafrika
2
1800
1
?
Asien
Ukraine
13
11207
4
3800
 
Armenien
1
376
...
...
 
Russland
30
20793
3
2825
 
Japan
54
45464
2
2371
 
Korea
19
15850
7
?
 
China
9
6700
40 - 45
40000
 
Taiwan
6
5144
2
2600
 
Pakistan
2
425
...
...
 
Indien
14
2770
8
3672
Europa
Deutschland
18
20643
Ausstieg
 
 
Niederlande
1
449
...
...
 
Belgien
7
5760
...
...
 
Großbritanien
31
12300
...
...
 
Schweiz
5
3200
...
...
 
Frankreich
58
63363
1
1600
 
Spanien
9
7584
Ausstieg
...
 
Schweden
11
9451
Ausstieg
...
 
Finnland
4
2656
1
1600
 
Litauen
2
2600
...
...
 
Tschechien
6
3744
...
...
 
Slowakei
6
2640
2
?
 
Slowenien
1
707
...
...
 
Ungarn
4
1866
...
...
 
Rumänien
1
655
1
655
 
Bulgarien
4
2722
...
...
     

Verlängerte Laufzeiten für Atommeiler sind kontraproduktiv! Was aber nicht heißt, dass der Klimaschutz ohne Atomenergie nicht massive Anstrengungen erfordern würde.

Quelle: "Alle müssen ran"
von Marc Brost und Cerstin Gammelin, DIE ZEIT, 5.7.2007

 

Die Stromkonzerne werben natürlich für eine Energiegewinnung aus spaltbarem Material (Atomkraft). ... Denn "Die Meiler sind betriebswirtschaftlich abgeschrieben, produzieren billigen Strom, und je länger sie am Netz bleiben dürfen, desto mehr Geld fließt in die Kassen - auf 300 Millionen Euro schätzen Experten den jährlichen Gewinn pro Meiler.
Atommeiler produzieren kein schädliches CO2, warum sollen sie also nicht weiterbetrieben werden? Das ist die immer wieder anzutreffende Frage. "Praktisch ist eine Verlängerung der Laufzeiten ... kontraproduktiv:

  • Die CO2-Emissionen würden damit bis zum Jahr 2020 in Deutschland nur um vier Prozentpunkte gesenkt (und nicht wie angestrebt, um 20 Prozent gegenüber dem Stand von 1990), ...
  • Zudem würde der notwendige Ausbau erneuerbarer Energien behindert. Jedes neue Windrad, jede Solaranlage ... müsste gegen den billigen Atommeiler konkurrieren. ...
  • Keinesfalls würde der Strompreis automatisch sinken, nur weil Atommeiler am Netz bleiben. .... In Frankreich stammen sogar vier von fünf Kilowattstunden Strom aus abgeschriebenen Atomkraftwerken. Dennoch liegt dort der Börsenpreis pro KWh weniger als 0,5 Cent unter dem deutschen. ...

"Wir sind an einem Punkt, an dem es anfängt, wehzutun", sagt ein hoher Regierungsbeamter. Alle müssen ran! Stromerzeuger, Industrie und Private ... "Bisher ist es der Industrie immer gelungen, sich ... zu entziehen. So zahlt die stromintensive Industrie nur drei Prozent der Ökosteuersätze, die jeder Haushalt abführen muss. ... Die finanzielle Last der Klimaschutzverpflichtungen schultern ... private Energieverbraucher und Steuerzahler. ..."

     
Pro und Contra Atomenergie -
Zwei Zitate von Politikern als Beispiel für immer wiederkehrende Argumente auf beiden Seiten

Quelle:
Ruhrnachrichten 3.7.2007

 

FDP-Generalsekretär Dirk NIebel plädiert für längere Laufzeiten. "Es ist eine Herausforderung, für technologischen und wissenschaftlichen Fortschritt und für eine ökonomisch und ökologisch sinnvolle Politik einzutreten. ... Wer den Klimawandel bekämpfen will und im nationalen Alleingang beschließt, aus der Kerntechnologie auszusteigen, der verschlechert die Umweltlage, der vergrößert unsere Abhängigkeit von ausländischen Energielieferungen." ... "Kernenergie ist als Übergangstechnologie notwendig." ...

Renate Künast, Vorsitzende der Bundestagsfraktion von Bündnis90/Grüne, ist gegen längere Laufzeiten. "Der Ausstieg ist entschieden. Das ständige Zündeln der CDU/CSU und der FDP am Atomkonsens lenkt nur ab von der wahren Herausforderung, unser Energiesystem grundlegend umzubauen. ... Die Energiekonzerne missbrauchen das Klimaschutz-Argument, um ihre ... Extra-Gewinne durch abgeschriebene Kraftwerke zu sichern. ... Wer längere Laufzeiten fordert, verlängert nicht nur die Gefahr. Er verzögert auch den Umstieg in erneuerbare Energien sowie Effizienz und damit den nebenwirkungsfreien Kampf gegen den Klimawandel...."

   

 

Volumen des Weltmarktes für Umwelttechnologie

Quelle: "Alle Signale auf Grün"
in DIE ZEIT, 14.6.2007

 
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