Überfischung ist die wichtigste Ursache für den derzeit zu beobachtenden massiven Rückgang der Bestände vieler Arten in den Meeres- und Küstenökosystemen. |
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Bei einigen Arten kann es sogar zum Aussterben kommen. In Zeiten vor der industrialisierten Fischerei waren alle Fischarten in einer unvorstellbar großen Zahl und Fülle vorhanden.
Der Zweijahres-Bericht ("The state of World Fisheries and Aquaculture 2006") der UN-Welternährungsorganisation (FAO) zum Fischfang formuliert: Heute sind 52% der Meeresfisch-Bestände so intensiv befischt, dass eine Steigerung nicht mehr möglich ist. Von allen beobachteten Beständen befindet sich ein Viertel in bedenklichem Zustand. Dieser Teil ist entweder übernutzt (17%), stark zurückgegangen (7%) oder erholt sich nur langsam (1%). Betroffen sind vor allem Arten, die zwischen nationalen Hoheitsgewässern wandern oder außerhalb dieser Zonen gefischt werden. Dazu zählen mehr als die Hälfte der wandernden Hai-Arten und zwei Drittel der wandernden Hochseebestände, wie Kabeljau, Heilbutt, Blauflossen-Thunfisch, Granatbarsch oder Riesenhai.
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WWF fordert von Russland den Stopp von Kaviar-Export - Aber:
Trotz Fangverbots will Russland weiterhin Kaviar exportieren
www.wwf.de/presse/archiv/ 31.01.08
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Der WWF fordert Russland auf, die Ausfuhr an Kaviar zu stoppen. "Die russischen Störbestände stehen wegen Überfischung vor dem Aus", sagt WWF-Experte Volker Homes. "Besonders vom Beluga-, Russischen und Sternhausen-Stör gibt es fast nur noch fortpflanzungsunfähige Jungtiere, der Rest ist abgefischt." Störe werden erst zwischen sechs und 25 Jahren geschlechtsreif. "Wenn Russland den verbliebenen Stören keine Verschnaufpause gibt, sehe ich schwarz", so der WWF-Experte. Die Fische bräuchten mindestens eine fünfjährige Schonzeit, um sich zu erholen.
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WWF-Report: Großaugen-Tun
wird massiv überfischt
www.wwf.de/presse/archiv/ 18.01.08 |
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Weil die Fangflotten immer weniger ausgewachsene Tiere aufspüren, weichen sie auf den Nachwuchs aus. Im Pazifik machen kleine, junge Fische schon 60 Prozent der Fangmenge aus. Dies geht aus einem neuen Report von WWF hervor. „Dem majestätischen Großaugen-Tun droht die gleiche Katastrophe, die wir schon seit langem bei seinem Verwandten, dem Roten Tun, beobachten. Durch die massive Ausbeutung der Jungfische wird den Beständen die Basis entzogen“, erläutert WWF-Fischereiexpertin Karoline Schacht.
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Korruption setzt
Fischbeständen zu
Quelle:
www.nachhaltigkeitsrat.de |
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"Um die Fischbestände ist es schlecht bestellt: Die weltweite Nachfrage
ist in den vergangenen Jahren explodiert, über 70 Prozent der Bestände
gelten als überfischt. Verschärft wird die Situation durch Korruption. Laut Weltnaturschutzorganisation IUCN hat die sich inzwischen in allen Bereichen der Fischindustrie festgefressen.
Eine Folge: Mittlerweile wird laut IUCN (The World Conservation Union) rund ein Fünftel des weltweit gefangenen Fisches illegal aus dem Meer gezogen. Auf die Berechnung von Fangquoten wirkt sich das gravierend aus, da sich künftige Quoten auch aus den vermuteten Beständen errechnen. Durch die nicht verbuchten Fänge würde der Druck auf die Fische unterschätzt und die Quoten zu hoch angesetzt.
Zu diesem Schluss kommt die Organisation in einem Ende Januar veröffentlichten Bericht, in dem sie nachzeichnet, wie mit Schmiergeldern nationale und internationale Regeln unterlaufen werden. Bestechungsgelder fließen demnach auf allen Ebenen. International ließe sich das etwa beobachten, sobald es um den Zugang zu Fischgründen geht oder Länder sich von bestimmten Auflagen frei kaufen wollen. Japan habe in der Vergangenheit etwa versucht, die Stimmen armer Länder im Rahmen der Internationalen Walfangkommission zu kaufen, heißt es in dem Bericht." ... |
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Kabeljau in der Nordsee |
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WWF: "Fischereiminister riskieren Kabeljau-Kollaps in der Nordsee"
www.wwf.de/presse/archiv/ 19.12.07 |
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Der WWF kritisiert die in Brüssel gefasste Entscheidung der EU-Fischereiminister, die Fangquoten für den Nordsee-Kabeljau für das Jahr 2008 um etwa 11 Prozent auf 22.000 Tonnen anzuheben. ...
„Das ist eine neue Lizenz zum Plündern. Schlimmstenfalls droht ein Kollaps des Kabeljau-Vorkommens“, warnt WWF-Fischereiexpertin Karoline Schacht. Seit Anfang der 1970er Jahre ist der Bestand des Nordsee-Kabeljaus um vier Fünftel zurückgegangen.
Der WWF kritisiert zudem, dass die Fangquoten für Scholle und Seezunge nicht ausreichend abgesenkt worden seien. Die Entscheidungen widersprechen laut WWF den von der EU-Kommission beschlossenen langfristigen Erholungsplänen für gefährdete Fischbestände. Immerhin habe der Ministerrat auf die Herings-Krise reagiert und die Quoten drastisch reduziert. |
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Die Kabeljaubestände in der Nordsee sind in den letzten 20 Jahren um 60% zurückgegangen
Daten aus den RN vom 20.12.2007
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Jahr |
Kabeljaubestand in Nordsee und Skagerrak
in tausend Tonnen |
1971 |
253 |
1981 |
182 |
1994 |
71 |
1996 |
97 |
2001 |
36 |
2007 |
33 |
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Globale Überfischung in den Weltmeeren
siehe auch: Befischung
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Dramatisches Artensterben
in den Ozeanen
WWF:
Noch können Politik, Wirtschaft und Verbraucher die Katastrophe abwenden
www.wwf.de/presse/archiv/ 3.11.06
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Hamburg, 3. November 2006: Der WWF zeigt sich besorgt über die Ergebnisse einer von kanadischen Wissenschaftlern im Magazin "Science" veröffentlichten Studie. Der Report sagt den Kollaps aller wirtschaftlich genutzten Fischbestände bis 2048 voraus – wenn die Menschen die Ozeane weiter wie bisher plündern. Als Gründe nennen die Autoren Überfischung, Verschmutzung, Zerstörung der Lebensräume und den Klimawandel.
Diese bislang umfassendste globale Studie zum Artensterben in den Meeren bestätigt Untersuchungen des WWF. In ihrem jüngst veröffentlichten Living Planet Report hatte die Umweltorganisation bei 1.112 Populationen von 274 Meeresarten zwischen 1970 und 2003 einen Rückgang der Bestände um über 25 Prozent festgestellt.
"Die Fakten sind alarmierend. Politik, Wirtschaft und Verbraucher müssen jetzt handeln. Die Lösungen, um die Katastrophe in unseren Ozeanen abzuwenden, liegen auf dem Tisch", so WWF-Meeresbiologin Heike Vesper. |
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Die meisten Fischereien gehen durch folgende Stadien: kaum genutzt, zunehmend genutzt, voll genutzt, überfischt, zusammengebrochen
Die Grafik zeigt den typischen zeitlichen Verlauf einer Fischerei
Quelle: Die gesamte Arbeit von RAINER
FROESE und DANIEL PAULY zur "Dynamik der Überfischung" und vieles mehr ist unter http://filaman.ifm-geomar.de/ifmgeomar/rfroese/#publications
zu finden.
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