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Der Jenaplan
Bildungsgrundformen
Unterrichtselemente
der Freinet-Pädagogik
Grundelemente
der
Montessori-Pädagogik
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Toleranz
und Kooperation
Erst wenn ein echtes
und reiches Gemeinschaftsleben funktioniert, kommen didaktische
und methodische Überlegungen und Anstrengungen, die ja unbestritten die
"besonderen Aufgaben" der Schule sind, zu ihrem vollen Recht und zur Entfaltung
ihres schulpädagogischen Sinns.
Im gemeinschaftlichen
Leben erfährt und erlebt der Mensch, dass er fähig und dass es für ihn
notwendig ist, in sich das zu entwickeln und zu kultivieren, wozu nur
Menschen fähig sind:
- zur Güte,
- zum Mitleid,
- zum Verstehen,
- zur Ehrfurcht,
- zur Treue,
- zur Rücksicht,
- zum Verzeihen,
- zur Freude (usw.).
... man erfährt aber
ebenso deutlich, dass Gemeinschaft gar nicht erst zu Stande kommt oder
zerstört wird, wenn vielleicht nur eine der angesprochenen Handlungen
nicht vollzogen wird, wenn nur eines der menschlichen Gefühle verweigert
wird ...
"Wollen
wir also hinaus über die Klasse, wollen wir mehr als eine soziale
Gruppe, dann müssen wir unsere Gruppen so gestalten und nun auch so
leben lassen, dass in ihnen Raum ist für das zwischenmenschliche Geschehen
und damit für eine wirkliche Gemeinschaftsbildung."
(Petersen, Peter, Der kleine Jenaplan, S. 11 f.) |
Entfaltung
des Individuums
In einem nach diesen
Erziehungsideen gestalteten Gemeinschaftsleben ist Bildung Entwicklung,
Entfaltung und Formung des Einzelnen nach seinen Möglichkeiten,
und jedes Individuum entwickelt sich nach einem ihm eigenen Bildungsgesetz.
Vgl. dazu auch Montessori, Maria, Die Entdeckung
des Kindes; sie verwendet den Begriff des "inneren Bauplanes des Kindes".
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Pädagogische
Situation
Peter Petersen hatte
überhaupt keine Hoffnung, dass die der neuen Demokratie adäquate Schule
bloß durch neue (und erst recht nicht durch die "alten" und vielfach bewährten)
Schulmethoden zu begründen wäre. Vielmehr bedarf jedes Gemeinschaftsleben,
das zur Bildung des jungen Menschen führt, der "pädagogischen Situation":
Peter
Petersen beschreibt diese pädagogische Situation als einen problematischen
Lebenskreis von Kindern oder Jugendlichen um einen Führer (Der Begriff
"Führer" ist hier pädagogisch gemeint.) und von diesem in pädagogischer
Absicht derart geordnet, dass jedes Mitglied des Lebenskreises genötigt
(gereizt, aus sich herausgetrieben) wird, als ganze Person zu handeln,
tätig zu sein. (Petersen, Peter, Führungslehre des Unterrichts, 5. Aufl.
Weinheim 1955, S. 20)
Ca.
60 Jahre nach Entstehung dieses (sinngemäßen) Zitats - ich habe absichtlich
den Begriff "Führer" belassen - und mit unserem geschichtlichen Wissen,
begegnen wir einem derartigen Zitat vielleicht mit einem skeptischen Blick.
Die
Pädagogik Peter Petersen war und ist der Erziehung zur Demokratie und
Gemeinschaft verpflichtet.
Die
Idee der Ausgangsform weist auf die Freiheit der Gestaltung des pädagogischen
Lebens hin und nicht auf eine Nachfolgeschaft. Die Pädagogik Peter
Petersens sollte nach meinem Dafürhalten den so gebildeten Menschen vor
den Einflüssen totalitärer Politik vielmehr schützen.
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Leben
in der Schulwohnstube
Schule ist für Peter
Petersen "Lebensstätte" und damit ... ist es nötig
und unverzichtbar, gemeinschaftliches Zusammenleben in der Schule
und durch die Schule zu ermöglichen. Es muss sich in allen Teilen um echtes
Leben handeln, damit ein Kind in der Schule nun wirklich lernen kann,
verständnisvoll und gütig zu sein. Wie im wirklichen Leben (das muss die
"Führung des Unterrichts" leisten) muss ein Kind direkt erleben und erfahren
können, was es für es selbst und natürlich auch für andere Kinder oder
die Lehrer und Eltern bedeutet, verständnisvoll und gütig
zu sein, was es bedeutet, sich selbst oder anderen die Güte vorzuenthalten
oder zu verweigern.
Der Lernraum soll
nach Peter Petersen anregungsreich und wohnlich gestaltet werden. Die
"Vorordnungen" sind Sache des Lehrers, die Ausgestaltung
und Pflege Sache der Kinder. Der Lehrer hat das Schulleben und
den Unterricht so vorzuordnen (durch eine Pädagogik des Unterrichtes)
und im Unterricht solche Hilfen zu geben (durch eine Pädagogik
im Unterricht), dass es Kindern gelingen kann,
- selbstständig Probleme
zu finden, zu bearbeiten und zu lösen,
- in Ruhe und Gelassenheit
etwas zu Ende zu denken oder
- eine Aufgabe zu
vollenden.
So gesehen ist die
Jenaplan-Schule auch immer eine Schule des
Schweigens und der Stille. Diese Grundhaltung
wird noch verstärkt durch die bewusste Kultur der Bildungsformen.
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Die
Bildungsgrundformen
Peter Petersen nennt
vier so genannte Bildungsgrundformen, die ihrerseits wiederum eine unverzichtbare
Konkretisierung der Ausgangsform darstellen und daher in jeder
Jenaplan-Schule bei der Gestaltung des Unterrichtes zu finden sein werden:
- das Gespräch,
- die Arbeit,
- die Feier
und
- das Spiel
Frei
und allgemein
Peter Petersen nannte
seine Schule eine freie, allgemeine Volksschule, weil sie Kinder aller
Volksschichten, unabhängig von Konfession, Herkunft und Elternhaus aufnimmt
und weil sie bewusst, ausgesprochene Hilfsschulkinder, Knaben und Mädchen,
die zu den "Bestbegabten" der Stadt gehören, vereint ...
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