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Funktionen des Schreibens - Kommunikation

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Die kognitiven Anforderungen des Schreibens an den Schreiber sind je nach Funktion des Schreibens unterschiedlich. Die Erfüllung der kommunikativen Funktion stellt die größten kognitiven Anforderungen.

Der kommunikative Rahmen, in den jede Schreibhandlung eingebettet ist, umfasst den Autor mit seinen kognitiven und emotionalen Voraussetzungen als Gestalter der Schreibhandlung, den Text als Produkt dieser Handlung und den Leser als potentiellen Einflussfaktor auf die Entscheidungen des Autors. Dient der Schreibprozess einem kommunikativen Ziel, dem In-Verbindung-Treten mit einer Person, so sind vom Schreiber viele Faktoren, die Person des Lesers betreffend, zu berücksichtigen, die z.B. beim Notieren von Gedanken wegfallen.

 
     

 

 

 

Der Schreibprozess wird immer wieder durch Leseprozesse unterbrochen, wobei das Geschriebene überprüft wird und der Schreiber versucht, die Perspektive des Lesers einzunehmen. Er ist bestrebt, dessen kognitive und emotionale Voraussetzungen zu erraten, um daraus auf die Wirkung seiner Formulierung auf den Leser zu schließen. Die Erfüllung der kommunikativen Funktion setzt also die Fähigkeit zum Perspektivenwechsel voraus.

Der Text sollte nicht nur für den Schreiber, sondern auch für den Leser eine geschlossene "Gestalt" darstellen (der Begriff "Gestalt" wurde in der Gestaltpsychologie für eine charakteristische Anordnung verschiedener Elemente geprägt, die wiedererkennbar ist, auch wenn sich die Elemente ändern - z.B. Melodie, Wort, Geschichte usw.) Von dieser Kohärenz (Zusammenhang und Abgeschlossenheit einer Geschichte, die auch für den Leser erkennbar und nachvollziehbar ist), hängt die kommunikative Funktion ab.

 
 

 

 

 

 

Die Fähigkeit des kohärenten Schreibens ist bei Schreibanfängern unterschiedlich ausgeprägt. Sie ist von Vorerfahrungen der Kinder mit Schrift abhängig. Kinder, die im Umgang mit Texten (Märchen, Briefen usw.) gelernt haben, dass der Schreiber dem Leser etwas vermitteln will, mit ihm in Beziehung treten will und versucht, ihm etwas darzustellen und klar zu machen, entwickeln schon sehr bald die Fähigkeit, sich auf Gedanken, Wünsche und Erwartungen des Lesers einzustellen und den Text als eine auch für den Leser geschlossene Gestalt darzustellen. Kinder, denen dies gelingt, befinden sich auf einer kognitiv anspruchsvollen Stufe des Verfassens von Texten. Der kommunikative Schreibprozess setzt den Umgang mit Problemen

  • der Kohärenzstiftung,
  • der Adressatenberücksichtigung sowie
  • allgemeinen "technischen" Problemen der Textproduktion
 
 

voraus. Dies rückt den Schreibprozess in die Nähe eines Problemlöseprozesses. Schreiben kann demnach als Abwechseln von Routinen und Problemlöseprozessen aufgefasst werden.

 

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