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Trendforscher haben
ein "Comeback der Werte" ausgemacht. Ethik und Moral seien zentrale Themen
des 21.Jahrhunderts. Weil Globalisierung und Liberalismus zu einem reinen
Effizienzdenken führten, bräuchte auch die Weltwirtschaft eine ethische
Grundorientierung (vgl.Focus 12/97). Aber nicht nur die Wirtschaft, auch
Politik und Gesellschaft fordern eine "Rückbesinnung auf Werte".
Werte, Moral, Ethik
und Tugenden hängen zwar zusammen, sind aber begrifflich unterschieden.
Tugenden "übersetzen" quasi Werte in alltägliches Handeln. Sie geben dem
Miteinander der Menschen Ordnung.
Hintergrund für die
schulische Aufgabe einer moralischen Erziehung ist der Gedanke an das
Leben unserer Kinder und Jugendlichen in einem Pluralismus der Werte und
Tugenden.
Lehrer betätigen
sich permanent als Moralerzieher ... manchmal ... ohne überhaupt zu
bemerken, daß sie Moralerziehung betreiben
(KOHLBERG / TURIEL in PORTELE, S. 7). |
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Deshalb ist es an
der Zeit, daß eine verstärkte Neubesinnung in bezug auf die moralische
Erziehung in Unterricht und Schule einsetzt. Wo heute ein Wertverlust,
ein Wertverfall oder ein Verschwinden der Ideale beklagt wird, ist die
Zuständigkeit der Pädagogik vorstellbar (vgl. Hentig 1999, S.53).
Über die Voraussetzungen,
Aufgaben, Möglichkeiten und Schwierigkeiten dieser moralischen Erziehung
in Unterricht und Schule muß nachgedacht werden. Es müssen Überlegungen
angestellt werden, die dazu beitragen, solche grundsätzlichen Einsichten
zu vermitteln, die es dem Lehrer ermöglichen, sein Handeln in der Schulwirklichkeit
selbst als rational zu begründen und kritisch zu überprüfen.
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