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Die Volksschule
hat - wie alle österreichischen Schulen - im Sinne des § 2 des Schulorganisationsgesetzes
die Aufgabe, an der Entwicklung der Anlagen der Jugend nach sittlichen,
religiösen und sozialen Werten sowie nach den Werten des Wahren, Guten
und Schönen durch einen ihrer Entwicklungsstufe und ihrem Bildungsweg
entsprechenden Unterricht mitzuwirken. Sie hat die Jugend mit dem
für das Leben und den zukünftigen Beruf erforderlichen Wissen und
Können auszustatten und zum selbsttätigen Bildungserwerb zu erziehen
... Die jungen Menschen sollen ... zu selbständigen Urteilen und sozialem
Verständnis geführt ... werden
(Lehrplan der Volksschule 1996, S. 36). |
Wo der Unterricht
als in Schulen organisierte Erziehung im Sinne einer umfassenden Enkulturationshilfe
verstanden wird, umschließt er Lernhilfen, die nicht nur auf die Steigerung
von Wissen und Können (Unterricht im engen Sinne), sondern auch auf die
Aneignung von Normen und Werteinstellungen (Erziehung im engeren Sinne)
abzielen.
Der Unterricht umfaßt im weiten Sinne Lernhilfen, die sowohl der Leistungsertüchtigung
als auch der Steigerung von Verantwortungsbereitschaft dienen.
Die Schule hat dementsprechend neben dem Lehrauftrag auch den Auftrag
der moralischen Erziehung zu erfüllen. Im sogenannten "allgemeinbildenden
Schulwesen" wird in der modernen Gesellschaft, zusätzlich zum Unterricht
im engeren Sinne der organisierten Lernhilfen zur Leistungssteigerung,
die verstärkte Einbeziehung der moralischen Erziehung (Erziehung im engeren
Sinne) gefordert und zu verwirklichen versucht.
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Wo man betonen will,
daß in den Schulen neben dem Unterricht, der Wissen und Können zu vermitteln
hat, auch moralische Erziehung erforderlich und möglich ist, spricht man
vom erziehenden Unterricht. Er begnügt sich nicht mit einem wertneutralen
Fachunterricht, sondern will auch Lernhilfen beim Aufbau sittengemäßen
und sittlichen Verhaltens sowie bei der Ausbildung von Wertüberzeugungen
und moralischen Einstellungen bieten.
Der Auftrag zu einer Werterziehung in der Schule muß ein Anstoß dafür
sein, diese zu einem Erfahrungsraum zu machen.
Werterziehung
verlangt nach der Schule als Lebens- und Erfahrungsraum
(Hentig 1999, S.64). |
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