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Erkennen und Fördern von Begabungen im Unterricht durch die GLASGOW-Methode

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Die Glasgow-Methode am Beispiel 'Wochenmarkt'

Identifikation und Förderung von Begabungen durch die Glasgow-Methode

 

s. auch Projektunterricht
als Unterrichtsmethode

 

Liebe Schüler, liebe Kollegen, stellt auch Eure Glasgow-Projekte in die Galerie

 

 

Eine projektorientierte Unterrichtsform, welche die Gedanken eines multidimensionalen Begabungskonzeptes in der heutigen Schulwirklichkeit weitgehendst berücksichtigt, ist die Glasgow-Methode.
Diese von Stephen BELL (1994) entwickelte Methode, die auch "story line approach" genannt wird, ist eine mögliche Ausprägungsform von Projektunterricht, die besonders in der Primarstufe vielfältige Talente der Kinder fördern kann. Solch ein Projekt ist wie eine Geschichte aufgebaut und enthält:

  • eine Handlung
  • einen Ort des Geschehens
  • Einleitung, Sequenzen/Aktivitäten und Schluß
  • Hauptpersonen und Nebenrollen
  • unvorhergesehene Ereignisse

Geeignete Themen sind:

  • Ereignisse und Sachverhalte aus der Lebenswelt der Kinder
  • Sachkundliche Themen
  • Phantastische Geschichten
  • Literarische Vorgaben, die im Projekt nachgestaltet werden.

Der Einstieg erfolgt handwerklich, indem die Kinder aus verschiedenen Materialien die Szenerie um die Handlung gestalten: etwa einen Wochenmarkt mit vielen Ständen oder eine Ritterburg, wenn das Thema Mittelalter oder Gespenster bearbeitet wird.

Mit sogenannten Schlüsselfragen (key-questions) werden die Aktivitäten der Kinder in die für die geplanten Lernziele notwendige Richtung gelenkt: "Wie preisen die Händler die Waren an?", "Welche Personen leben auf so einer Ritterburg?"

Jede Aktivität wird in verschiedene Sequenzen gegliedert, die durch die Schlüsselfragen eingeleitet werden. Nach der oben genannten ersten Schlüsselfrage, könnte eine weitere lauten:

  • Welche Figur auf dem Markt, bzw. der Ritterburg, ist besonders interessant?
  • Beschreibt in einer Art Steckbrief, wie sie aussieht, welche Eigenschaften sie hat.

Key-questions erweisen sich so als Gestaltungsanregungen, die mit minimalen Lehrerimpulsen ein Maximum an Schüleraktivität erreichen wollen. Es sollen daher offene Fragen sein, die auf Sachverhalte zielen, für die es keine vorgegebenen Antworten gibt.


KRETSCHMANN, Rudolf:
Die "Glasgow-Methode";
Skript von Dozentenmobilität

 

So gleicht die Methode einem Spiel mit Regeln, bei dem die Spieler an den vom Lehrer festgelegten Stellen den Spielverlauf frei gestalten können. Als Spielleiter

  • wählen die Lehrer/innen die Themen aus,
  • bereiten Materialien vor,
  • entwickeln Schlüsselfragen,
  • geben an den vorgesehenen Stellen Impulse und
  • sichern die Arbeitsergebnisse.

Die Kinder werden angeregt, viel Phantasie zu entwickeln und ein Maximum dessen was sie

  • denken,
  • wissen,
  • fühlen

"von innen nach außen" zu bringen. Aus den thematischen Zusammenhängen ergeben sich eine Fülle von Sprech-, Leseanlässen und Schreibanregungen, aber auch Gelegenheiten für einfache Kalkulationen, und den Kindern ist oft nicht bewußt, daß sie Deutsch- oder Mathematikstunde haben.


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